Die Adlerspitzen sind ein mächtiges Felszacken-Gebilde auf der Nordseite des Höllengebirge im Salzkammergut (Oberösterreich). Kaum vorstellbar, dass hier eine direkte Route im unteren Schwierigkeitsgrad hochgehen soll, wenn man von der Niederen Rast hinüber blickt. Aber der sogenannte V-Riss nutzt die Schwäche der NW-Wand optimal aus, so dass man nie den SChwierigkeitsgrad III+ überschreitet.
Der Zustieg zu den Adlerspitzen erfolgt von der Kienklause (bei Steinbach am Attersee) über den markierten Weg hoch zum Hochleckenhaus. Auf ungefähr der Hälfte des Zustiegs gelangt man zur niederen Rast (Bank + Tafel “niedere Rast”). Hier nun in östlicher Richtung (grüner Wegweiser “Adlerspitze”) zum Felsfuss der mächtigen Adlerspitzen folgen. Wir steigen hier zunächst noch in einem Geröllfeld bis ca. die Hälfte auf. Hier ist dann am Fels in weißer Schrift “V-Riss” zu lesen und man sieht auch 2 Haken direkt am Einstieg. Hier geht nun also los – 4 Seillängen auf die gut 100m über einem liegende Adlerspitz (s. Topo V-Riss unten).
Die 1.Seillänge lässt sich sehr gut klettern und die Griffe und Tritte sind sehr üppig. Hervorzuheben ist noch die sehr gute Absicherung selbst in diesem vergleichsweise leichtem Schwierigkeitsgrad (II+). rechts an der Wand sind dann ein größerer rostiger Haken und ein neuer glänzender Bohrhaken, an dem man dann den ersten Stand einrichtet.
Etwas unschön ist dann die 2.Seillänge, die zwar nicht sonderlich steil und schwierig ist, dafür aber durch schrofiges Gelände führt (viel loses Gestein – hier unbedingt behutsam steigen und keinen Steinschlag auslösen!). Im oberen Bereich der 2.SL schaut das Gestein dann zwar “blockig” aus, aber diese Felsschuppen sind sehr locker in der Wand (daher vorsichtig prüfen welche Griffe und Tritte man voll belasten kann).
Die 3.Seillänge bietet dann wieder festen Fels und ist toll zu klettern. Der Schwierigkeitsgrad steigt nun leicht an und man erreicht hier den III.Grad. Am Ende geht es dann rechts um eine Schuppe in eine Rinne, an der man einen tollen Standplatze (mit Rückenlehne ;-)) vorfindet.
Die finale 4.SL folgt dann logisch dem Band nach oben – man muss dann einen Felsbrocken überklettern, direkt danach ein rostiger verbogener Haken, dann rechts schön zu klettern (III+) eine logische Verscheidung aufwärts. Schon bald hat man den GRat erreicht (toller Blick von hier Richtung Traunsee) und die finalen letzten Meter bis zum bereits sichtbaren Gipfelkreuz der Adlerspitz 1241m sind nun nicht mehr schwer (II).
Auf dem Gipfel der Adlerspitze (1241m) genießt man einen tollen Rundumblick und der Attersee scheint zum Greifen nahe zu sein.
Der abstieg erfolgt dann in SW-Richtung die bereits gut einsehbare Rinne (über den Normalweg IIA0) hinunter. Mit entsprechender Kenntnis kann man das auch seilfrei abklettern, aber Abseilen (2x) ist hier sicherlich die bessere und sichere Alternative. Die erste Abseillänge seilt man bis zum dem Bügel ab, der etwas versteckt ist (hier gut suchen!). Danach weiter rechts halten und zum nächsten Haken abseilen. die finalen 30m kann man dann in I-II Gelände problemlos absteigen!
Im Anschluß kann man dann entweder über die Geröllrinne wieder zu niederen Rast absteigen oder man folgt den Steigspuren (zudem markiert mit rotem Punkt) entlang des Gugelzipfgrates (Kugelzipf NWGrat) weiter hinauf zum Gipfelplateau des Höllengebirges und zum herrlich gelegenen Hochleckenhaus!
47.831605, 13.593342 (Routenplaner)
- ralf reviewed vor 5 Jahren
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