Anfahrt:
Von Westen (Bludenz) auf der Arlberg-Schnellstraße S 16 durch den Arlberg-Tunnel nach Landeck und weiter bis Ausfahrt Reschenpass. Von Osten (Innsbruck) Anreisende fahren auf der Autobahn A 12 bis dorthin. Auf der Bundesstraße 180 nun durch den Landecker Tunnel südwärts bis Prutz (865 m). Dort biegt man links ab ins Kaunertal. Die ca. 40 km lange Straße durch das Kaunertral ist nach der Ortschaft Feichten mautpflichtig. Bis zu ihrem Ende an beiden Talstationen der Seilbahnen über den Weißseeferner (2750 m) durch fährt man 29 Kehren, die jeweils nummeriert sind mit Höhenangabe. Man fährt bis zum großen geteerten Parkplatz beim Bergrestaurant Weißsee (2750 m). Gegenüber stehen die Talstationen der Falginerjochbahn und der Karlesjochbahn. Letztere fährt auch im Sommer.
Zustieg:
Mit der Kleinkabinenbahn fährt man in 7 Minuten hinauf auf das Karlesjoch (3108 m). Alternativ läuft man die 356 Hm hinauf in 1¼ Std. an letzten, abgedeckten Gletscherresten. Über das Joch verläuft die Landesgrenze zwischen Südtirol und Tirol. Am Joch gibt es eine Holzplattform mit 2 Picknickbänken („Dreiländerblick“) und eine kleine Holzbude „Café Nivalis“.
Route:
4,5 km Rundtour; (Schwierigkeit: KS 3, bzw. B/C)
Der zum Teil exponiert gebaute Klettersteig wird seit Jahren nicht mehr gepflegt und auch nicht mehr angezeigt. In den älteren Karten Tabacco 43 und AV 30/2 ist er als Klettersteig eingezeichnet. Das 12 mm dicke Seil ist zwar noch relativ gut erhalten. Viele der 8 mm dünnen, biegsamen Ankerpunkte sind allerdings verbogen. Einige sind herausgerissen, teilweise mit Felsbrocken dran. Die werden noch vom Seil gehalten. Lediglich das nördliche Ende vom Felsgrat hinab ist das Seil abgerissen und liegt auf tiroler Seite. Hier weicht man auf südtiroler Seite aus und steigt durch sandiges Block- und Schuttgestein hinab zum Wiesejaggljoch. Als Klettersteig ist die aussichtsreiche Route nicht mehr zu empfehlen, als Kletterroute jedoch schon, wenn man für eigene Sicherung sorgt. Vom Joch folgt man der Pfadspur hinauf zur Bank „Ortler-Blick“. Dort seilt man sich an. Von hier sieht man schon das Drahtseil. Links von einer meteorologischen Meßstation beginnt der Aufstieg zum nahen Gipfel. Auf dem ist das Holzkreuz umgefallen. Man folgt dem fast durchgängig verlegten Sicherungsseil über den gezackten Felsgrat in nördliche Richtung entlang der Landesgrenze. Hin und wieder gibt es rustikale Eisenbügel an steilen Felsplatten. Ansonsten geht es recht alpin zu. Dabei überklettert man 3 Felstürme. Ein kleiner Gendarm kann seilgesichert links umgangen werden. Oder man wählt den luftigen Akt über diesen. Im Abstieg vom letzten Felskopf schaut man zum Wiesejaggljoch, welches man anvisiert. Man verläßt nun den Grat in die linke Schuttflanke. Das über den Grat führende Seil ist abgerissen und liegt 10 m tiefer auf rechter Seite. Man sieht noch einige Fixanker am Grat. Nach 2¼ Std. passiert man einen Felssattel mit weißer Grenzmarkierung „L8P“ von 1920. Auf rechter Flankenseite umgeht man nächste Kuppe aus auffälig grauem Blockgestein. 15 min. später erreicht man eine alte Holzbank am Wiesejaggljoch (2980 m). Dort liegen noch einige Holzbalken.
Wer Zeit hat, nutzt die Gelegenheit und macht noch einen Abstecher hinauf zum Wiesjagglkopf (Cima di Càrles, 3130 m) in 35 min.
Abstieg:
Vom flachen Joch beginnt ein sichtbarer, unmarkierter Pfad durch das unsteile Schottergelände zu einem planierten Sattel. Früher gab es hier einen Winter-Lift. Jetzt sieht man dort nur noch 2 zerfallende Holzbänke. Ab hier läuft man einen breiten planierten Weg nordostwärts hinab (im Winter Wiesejagglabfahrt). Rechts vorbei am 2014 durchgeschlagenen Vroni-Tunnel, wo im Winter die Skipiste Nr. 6 durchführt, wandert man weglos, aber problemlos hinab zum nahen Wasserreservoir beim Bergrestaurant. Man folgt mehr oder weniger den Seilen der Karlesjochbahn. Nach 50 min. erreicht man den Parkplatz.
46.85798, 10.693385 (Routenplaner)
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In den älteren Karten Tabacco 43 und AV 30/2 ist er als Klettersteig eingezeichnet. Das 12 mm dicke Seil ist zwar noch relativ gut erhalten. Viele der 8 mm dünnen, biegsamen Ankerpunkte sind allerdings verbogen. Einige sind herausgerissen, teilweise mit Felsbrocken dran. Die werden noch vom Seil gehalten. Lediglich das nördliche Ende vom Felsgrat hinab ist das Seil abgerissen und liegt auf tiroler Seite. Hier weicht man auf südtiroler Seite aus und steigt durch sandiges Block- und Schuttgestein hinab zum Wiesejaggljoch. Als Klettersteig ist die aussichtsreiche Route nicht mehr zu empfehlen, als Kletterroute jedoch schon, wenn man für eigene Sicherung sorgt.
Die Benutzung der Kaunertalstraße kostet € 25,00 (Stand: 2022). Nachts ist die Mautstelle unbesetzt und eine Schranke offen (für die Gepatschhaus-Besucher). Allerdings ist nachts die Straße mit einem Tor verschlossen beim Rechtsabzweig zur Oberen Birgalpe nach der Kehre Nr. 23.
Die Karlesjochbahn ist im Sommer täglich von 10:00 bis 16:00 Uhr in Betrieb. Die Retourfahrt kostet € 23,00. Es wird keine Einzelfahrt angeboten (Stand: 2022). Ich fuhr mit der Kleinkabinenbahn zum Dreiländerblick hinauf. Ich wollte testen, ob der Klettersteig noch begehbar ist. Darum wählte ich die Laufrichtung von Süd nach Nord, so dass ich ggfs. umkehren und mit der Seilbahn wieder zurückfahren könnte. Die Laufrichtung ist auch deswegen zu empfehlen um im letzten Abschnitt, wo das Sicherungsseil herausgerissen ist, von oben die weglose Flanke auf südtiroler Seite zu überblicken und sich seinen Weg durch den Schutthang zum Wiesejaggljoch hin zu bahnen.
Mehr Fotos in: https://www.gipfelbuch.ch/verhaeltnisse/130423-klettersteig-klettersteig-panoramablick-ex
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