Heilbronner Weg Tourenbeschreibung mit vielen Bildern – der Heilbronner Weg ist ein Klassiker in den Allgäuer Alpen. Eher weniger ein Klettersteig als mehr eine anspruchsvolle und konditionell fordende Tour in die höchsten Regionen der Allgäuer Alpen.
Steigbeschreibung Heilbronner Weg
In Oberstdorf im Allgäu beginnen wir diese “Haute Route”. Zunächst wandert man lang gezogen taleinwärts bis Spielmansau (alternativ auch mit dem Taxi bis hierher). Von dort aus geht es dann auf dem Weg Nr. 438 durch das Sperrbachtobel hoch zur Kemptner Hütte und zur Mädelescharte. Von dort wandern wir weiter unterhalb von Kratzer und Mädelegabel zur Bockkarscharte (2523m) (unterhalb der Hochfrottspitze), wo der Heilbronner Weg quasi beginnt. Wie eine Art Höhenweg windet sich der Heilbronner Weg von dort über den Bockkarkopf (2608m), die Socktalscharte (2446m), Wilder Mann (2577m), Steinschartenkopf (2615m) bis zur kleinen Steinscharte (2541m).
Im Bereich des Steinschartenkopfes befindet sich auch die “berühmte 15m Leiter”, die auf vielen Fotos und Führerbeschreibungen vom Heilbronner Weg (wird von der Sektion Heilbronn betreut und gewartet) zu sehen ist. Als finale Zugabe vom Heilbronner Weg besteigt man von der kleinen Steinscharte aus noch das Hohe Licht (2651m). Vom Gipfel vom Hohem Licht hat man eine phantastische Aussicht auf die Allgäuer Alpen.
Von hier dann Abstieg über die Rappenseehütte (2091m), Enzian Hütte und Petersalpe nach Einödsbach und weiter talauswärts durch das Stillachtal via Birgsau und Faistenoy nach Oberstdorf.
Community Fotos und Youtube Video vom Heilbronner Weg unten in den Tabs…
Wissenswertes über den Heilbronner Höhenweg
Die Idee zum Bau eines hochalpinen Weges zwischen der Mädelegabel 2645m und dem Hohen Licht 2651m hatte der Deutsche und Österreichische Alpenverein bereits Ende der 1880er-Jahre. Die Sektion Kempten hatte konkrete Pläne, aber nicht genügend finanzielle Mittel für das Vorhaben.
Im Februar 1895 bekundete die Sektion Heilbronn des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins Interesse an der Finanzierung des Vorhabens, falls der Zentralausschuss ca. ein Viertel der geschätzten Baukosten übernehmen würde. Im Herbst 1895 wurde daraufhin von dem Alpinisten Anton Hengeler die Wegführung des „Heilbronner Weges“ vom Hohen Licht zur Mädelegabel festgelegt und im Januar 1896 der Subventionsantrag beim Zentralausschuss gestellt, woraufhin im August 1896 die Brüder Klein aus der Ortschaft Rubi mit dem Ausbau des Weges beauftragt wurden.
Der Ausbau verzögerte sich wegen schlechten Wetters mehrfach, so dass die für 1898 geplante Eröffnung auf das Jahr 1899 verschoben werden musste. Die Gesamtkosten beliefen sich auf rund 8500 Mark und damit auf knapp das Doppelte der veranschlagten Summe. Zu den Mehrkosten hatten insbesondere aufwändige Felssprengungen beigetragen. Der Weg wurde schließlich im Juli 1899 feierlich eingeweiht.
Am 15.05.1937 wurde der Heilbronner Weg wegen der Grenzsperre in Folge des 2.Weltkriegs komplett gesperrt. Im Juni 1937 erwirkte die Sektion Kempten-Allgäu des DuOeAV bei der Gestapo und dem Landesfinanzamt in München, dass längs der bekannten alpinen Wege Zollstellen eingerichtet wurden, so dass die Begehung der Hüttenwege wieder möglich wurde. Ende 1937 beschloss die Sektion Kempten-Allgäu dennoch, den grenzüberschreitenden Heilbronner Weg aufzulassen und einen alternativen Bergwanderweg auf ausschließlich deutschem Boden zu errichten. Mit dem „Anschluss“ Österreichs im März 1938 wurden die Pläne jedoch allesamt wieder verworfen, da der Heilbronner Weg wieder begangen werden konnte.
Die Hütten im Wegbereich – Rappenseehütte, Waltenbergerhaus und Kemptner Hütte – wurden nach dem Zweiten Weltkrieg mehrmals erweitert und modernisiert, der Weg selbst blieb jedoch über ein Jahrhundert bis auf die alljährlichen Instandsetzungsarbeiten nahezu unverändert. In den 1960er Jahren brach die als Wildes Männle bekannte Felsnadel im Wieselekar zusammen. 1985 zerstörte Blitzschlag die Seilsicherungen über den Grat des Steinschartenkopfes. Im Spätsommer 2000 wurde der Weg generalüberholt und neu gesichert. Auch nach inzwischen über 100 Jahren präsentiert sich der Heilbronner Höhenweg in bestem Zustand und erfreut sich großer Beliebtheit bei den Bergsteigern.
Bilder: Martin Kesenheimer
SCHUHTIPP47.347732, 10.304832 (Routenplaner)
- ralf reviewed vor 14 Jahren
- last edited vor 1 Monat
Maximale Höhe: 2643 m
Minimale Höhe: 823 m
Gesamtanstieg: 3367 m
Gesamtabstieg: -3367 m
- ralf reviewed vor 4 Jahren
Wir haben am Wochenende den Allgäuer Klassiker, den Heilbronner Höhenweg, als Tagestour gemacht! Dabei sind wir von Holzgau aus gestartet und über das Schochenalptal (hier trifft man keine Menschenseele und nur Murmeltiere) zur kleinen Steinscharte aufgestiegen. Ab dort folgen dann gleich die “Highlight Passagen” vom Heilbronner Weg in Form der Leiter und der Brücke. Über den Bockkarkopf verlässt man dann den felsigen Part des Höhenwegs bevor es dann über den Schwarzmilzferner (einziger Gletscher der Allgäuer Alpen) und herrliche Allgäuer Grasmatten hinüber zur Mädelescharte wandert. Von dort dann Abstieg via E5 und vordere Roßgumpenalm retour zum Ausgangspunkt in Holzgau. Eine lange Runde, die es in sich hat!
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