Lange und anspruchsvolle Route auf die Tofana di Mezzo (3244m) über Via Ferrata Giuseppe Olivieri (D), Ferrata Gianni Aglio (D) sowie dem Sentiero Giuseppe Olivieri (B), nicht durchgehend gesichert. Landschaftlich großartig. Stark begangen.
Das Rifugio Dibona ist auf einer schmalen Straße, die von der Falzarego-Passstraße abzweigt, erreichbar, dort Parkplätze.
Vom Rifugio Dibona auf Steig 421 zum Rifugio Pomedes (2303 m), dann nach Westen zum nahen Einstieg (2450 m). Die Ferrata Olivieri führt hinauf zu einer Scharte im Südgrat der Punta Anna, dann steil und sehr ausgesetzt über viele Gratabsätze, aber mit Drahtseilen gut gesichert, zum Gipfel der Punta Anna (2731 m).
Von der Punta Anna weiter zu einer Scharte und dann über ein schräges, drahtseilgesichertes Band hinauf in die Ostflanke des Dritten Pomedesturmes. Von hier besteht eine schnelle Abstiegsmöglichkeit zum Verbindungsweg zwischen der Seilbahn-Mittelstation Ra Valles und dem Rifugio Pomedes, dem teilweise gesicherten Sentiero Olivieri. Zum Gipfel der Tofana di Mezzo hält man sich links, dann über eine Schuttflanke zum Grat und weiter mit Drahtseilen und einer Leiter gesichert zur Scharte (2950 m) vor dem Torrione Gianni Aglio.
Die ostseitige Querung dieses Turmes erfolgt sehr exponiert auf der Ferrata Aglio hinüber zum Bus de Tofana (2910 m), einem großen Felsfenster. Hier Abstiegsmöglichkeit nach Westen über ein steiles Felstrümmerfeld zum Rifugio Giussani (2580 m) und weiter zum Rifugio Dibona.
Vom Bus führt der Steig jetzt leichter über Schrofenhänge, durch eiserne Lawinenverbauungen und über Eisenleitern hinauf zum Gipfel der Tofana die Mezzo (3244 m). Dieser Abschnitt ist manchmal vereist, dann Vorsicht! Bei schlechter Sicht ist genau auf die Markierungen zu achten! Grandioser Panoramablick vom Gipfel! Mit der Seilbahn abwärts bis zur Mittelstation Ra Valles (2470 m) und auf dem teilweise gesicherten Sentiero Olivieri zurück zum Rifugio Pomedes.
Ausführlicher bebilderter Tourenbericht im Forum:
http://www.via-ferrata.de/forum/tofana-die-mezzo-uber-punta-anna-torre-t6099.html
46.532397, 12.069906 (Routenplaner)
- gast reviewed vor 12 Jahren
- last edited vor 4 Jahren
- murks reviewed vor 2 Jahren
Mein Review bezieht sich auf die große Klettersteigrunde vom Rif. Pomedes über die Punta Anna, den Torre Pomedes III auf die Tofana di Mezzo. Diese Tour war nach rund 50 bis 60 Klettersteigtouren im gesamten Ostalpenraum mit Abstand die großartigste Unternehmung, die ich bisher gemacht habe, und sie verlangt einem nach meiner Einschätzung nicht nur solide Klettersteig-, sondern auch solide alpine Kenntnisse und eine gute Kondition ab. Die Tour haben ich bei bestem trockenen Wetter gemacht. Für die gesamte Tour vom Rif. Pomedes bis zum Gipfel der Tofana di Mezzo habe ich inklusive einiger weniger Pausen 5,5 Stunden benötigt. Die Tour war bei bestem Wetter in der Ferienzeit mäßig begangen. Während sich bis zur und auf der Punta Anna relativ viele Leute tummelten, wurden es danach deutlich weniger und man ist nur noch vereinzelt auf Ferratisten gestoßen oder hat solche in der Ferne gesehen. Alle Sicherungen in einem passablen bis guten Zustand.
Die Ferrata auf die Punta Anna ist der klettersteigtechnisch anspruchsvollste Teil der Tour. Die Ferrata verzichtet weitestegehend auf Tritthilfen und man muss oft auf Reibung steigen. Meistens wechseln sich steile Abschnitte, die man auf Reibung am besten auf einmal “durchzieht”, mit kurzen Abschnitten, auf denen man wieder besser stehen kann, ab. Die Topo finde ich mit ihren A- bis B-Abschnitten stark unterbewertet, nach meiner Einschätzung bewegen sich die Schwierigkeiten selten unter B/C, die in den kurzen Abschnitten mit Reibungskletterei eher im Bereich C/D. Zeitaufwand für die Ferrata rund zwei Stunden bis zum Gipfel der Punta Anna. Nach dem Gipfel teilt sich der Weg in einen oberen, eher rechts verlaufenden Teil für die, die weiter in Richtung Torre Pomedes III gehen möchte, und in einen unteren Teil, für die, die nach links in Richtung Rif. Giussani absteigen möchten.
Die Ferrata in Richtung Torre Pomedes III ist deutlicher weniger fordernd und zu Recht bis max. B bewertet; nach dem Ende der relativ kurzen Ferrata (wo es laut Topo ebenfalls eine Fluchtmöglichkeit geben soll) hält man sich beim Schotterfeld links und folgt den Markierungen hinauf bis zu einer Leiter mit einem anschließend ungesicherten aber gut begehbaren Grat.
Die Ferrata im Bereich des Torre Aglio ist über kurze Stücke wieder deutlich fordernder; der laut Topo mit C/D bewertete Aufschwung ist ein kurzer Weckruf, dass man sich von nun an wieder in einem anspruchsvollen Klettersteig befindet. Die D-Passage auf den Torre Aglio zweigt direkt vom Weg steil nach oben ab und ist gut markiert. Wer sie, wie ich, auslässt, folgt dem waagrecht laufenden Seil weiter und wird sich über den Tiefblick an der C/D-Hangel-Querung freuen (man hat anfangs nur zwei Metallstifte und dann über ca. 3 Seilmeter nur eine 15 cm tiefe Leiste zum Treten, während es mehrere Dutzend Meter unter einem in die Tiefe geht) – die C/D-Querung ist die nervenaufreibendste Passage der gesamten Tour und definitiv ein Wow!-Erlebnis.
Nach der Querung geht es zum Finale auf den Gipfel der Tofana di Mezzo. Kurze Stellen nach der Hangelquerung sind ungesichert und vorsichtig zu begehen (man steigt im Zickzack ein kurzes Stück in Richtung Westen ab, bis man sich wieder sicher ist, noch im Klettersteig zu sein). Das Finale auf die Tofana zieht sich etwas; die Ferrata ist technisch nicht weiter schwierig, bis max. C, allerdings gilt es immer wieder und vor allem vor dem Gipfel, blockartiges Gelände ungesichert zu überklettern. Hier ist entsprechende alpine bzw. Kraxelerfahrung im I. Grad hilfreich; eine markierte Schlüsselstelle (eine rund 1,60 Meter hohe Stufe) weist m.E. sogar den II. Grad auf, weil die guten Tritte sehr hoch liegen und die weiter unten liegenden Tritte nur aus sehr schmalen Leisten bestehen; diese Stelle konnte man, soweit das von oben einsehbar war, rechts herum umgehen und über feiner gestufte Blöcke überwinden.
Vom Gipfel aus gelangt man dann in rund zehn Minuten zur Gipfelstation, von der man dann in mehreren Etappen bis Cortina abfahren kann. Ich fuhr bis zur ersten Station (Capanna Ra Valles, 12 Euro) und bin von dort aus über den Verbindungsklettersteig Sentiero G. Olivieri zum Rif. Pomedes abgestiegen (Schwierigkeit B; Klettersteigset trotzdem ratsam, da er mehrere Steilstellen enthält, auf denen man nicht stürzen möchte) .
Mein Fazit: Wer die gesamte Tour macht, sollte für den unteren Teil über solide Klettersteigerfahrung besitzen, um an der technisch und konditionell anspruchsvollen Ferrata auf die Punta Anna Spaß zu haben. Danach sind eher alpine Kondition und Erfahrung gefordert, um mit der teils ungesicherten Kletterei und den teils ungesicherten Bänder- und Gratpassagen mit entsprechenden Tiefblicken zurecht zu kommen. Zu beachten ist auch, dass es während der gesamten Tour (d.h. bis zur bewirteten Gipfelstation) keine Einkehrmöglichkeiten gibt und man daher in jedem Fall genug zu trinken dabei haben sollte. Wer dies alles berücksichtigt, erhält einen sagenhaftes Klettersteigerlebnis, das zu einer Wiederholung einlädt.
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- AndréTT reviewed vor 8 Jahren
- last edited vor 7 Jahren
Die kurze, nicht hoch gelegene Ferrata Maria e Andrea Ferrari auf den Ra Bujela der Torrioni Pomedes ist vor allem bei unsicherem Wetter zu empfehlen. Oder als Zustiegsvariante zum Klettersteig G. Olivieri auf di Punta Anna.
http://www.gipfelbuch.ch/gipfelbuch/detail/id/75671/Klettersteig/Ra_Bujela
Luftige Gratkletterei dann auf die Punta Anna meist an dessen Flanken mit Tiefblicken nach Osten und Westen hinab.
http://www.gipfelbuch.ch/gipfelbuch/detail/id/75678/Klettersteig/Punta_Anna
Während sich morgendliche Regenwolken verzogen hatten, kamen im Nordwesten wieder neue an. Dennoch war es bis zum Einstieg in die Ferrata Gianni Aglio trocken.
Der Steig war komplett schneefrei. Neu ist die Seil- und Steigführung nach dem Torre Aglio. Nicht mehr rechts hinab und durch die Lawinenzäune hoch, sondern links und recht luftig um die Felskante herum und zu einem Felsenfenster hinauf, durch welches man auf bisherigen Steig wieder trifft (siehe Routenbeschreibung im u.g. link, wenn man auf „Route“ clickt).
Ab der Senke hinter dem Felsenfenster kam leichter Regen, dann Schneeschauer auf. Zu dem gesellte sich dann auch noch ein Gewitter oberhalb der Lawinenverbauungen. Als das Stahlseil anfing zu „surren“, faßte ich dieses nicht mehr an und beeilte mich ungesichert über das unschwierige Gelände zur Bergstation.
http://www.gipfelbuch.ch/gipfelbuch/detail/id/75681/Klettersteig/Tofana_di_Mezzo
In Verbindung mit dem Klettersteig zur Punta Anna ist diese Tour lang und sehr abwechslungsreich. Bequem und schnell der „Abstieg“ mit der Seilbahn.
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- Erik reviewed vor 8 Jahren
… geht es auf die Tofana.
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