Die Via Ferrata Tomaselli auf die südliche Fanisspitze (2980m) ist ein Klassiker unter den Dolomiten-Klettersteigen.
Zustieg: Vom Falzaregopass über die Forcella Travenazes zur Gran Forcela. Auf der Westseite der Scharte steht die leere Biwakschachtel “Della Chiea”. Von hier in wenigen Minuten hinauf zum Einstieg (2 Std.)
Tomaselli Klettersteig: Gleich die erste kurze Wandstufe verlangt schon konzentriertes steigen auf teilweise glattem Felsen. Dann die berüchtigte Querung unter den alten Holzleitern des ersten Weltkrieges. In dieser trittarmen Querung ist es wichtig auch auf dem glatten Felsen auf Reibung zu gehen. Dann über sehr steile bis senkrechte Felsen etwa 60 Hm hinauf auf ein markantes Schuttband. Bevor der Klettersteig unter den senkrechten Felsen nach links hinüber quert, kann man einer Spur nach rechts folgen und dort in eine Rinne absteigen Notausstieg). Die Ferrata aber quert gesichert auf einem Band nach links. Über leichtere und gesicherte Felsen aufsteigen. Hier zweigt nach links mit der Markierung „[Cengia Veronesi][1]“ der gleichnamige Klettersteig ab. Der **Tomaselli-Klettersteig** aber folgt nach einer leichten Passage einem Band ungesichert nach rechts hinüber auf einen wunderschönen Aussichtspunkt (etwa 150-160 Hm ab Einstieg). Markant die Tofana di Rozes im Osten. Von hier kann man auch einen Teil des Weiterweges einsehen. 80 Hm auf sehr griffigem Felsen klettert man höher. Eine Stelle ist senkrecht, eine weiter sogar ganz leicht überhängend. Dann noch 20 Hm in einer senkrechten, trittarmen Verschneidung (hier mit Spreizen nicht Geizen) hinauf auf den Gipfelgrat. Sehr schöne Tiefblicke zu beiden Seiten. Ausgesetzt über die 10 Meter hohe glatte Platte und in wenigen Minuten zum Gipfel der südlichen Fanesspitze mit dem wunderschönen Panorama.
Route Abstieg: Der Klettersteig im Abstieg (Schwierigkeit C!) überwindet 140 Höhenmeter. Es gibt 3-4 senkrechte, aber kurze Felsstufen. Dann durch eine steile Geröllrinne 100 Hm abrutschen. Hier gibt es nur Spuren und keinen Steig. Dann hält man sich auf besseren Spuren (auch Steinmänner) nach rechts und nach weiteren 50Hm auf gutem Steig hinüber zur Biwakschachtel. Von dort auf dem Anstiegsweg zurück zum Parkplatz auf dem Falzaregopass.
[1]: https://www.via-ferrata.de/klettersteige/topo/alta-via-veronesi
46.519009, 12.009344 (Routenplaner)
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Via ferrata Cesco Tomaselli (D) und Tomaselli NO Abstieg (C), 350hm
Ziel war die südliche Fanisspitze (2989m) mit Start an der Bergstation der Lagazuoi Seilbahn.
Welch ein Glück. Der Schnee vom Wochenende war weitestgehend weggetaut. Sonst hätten wir keine Chance gehabt, den Zustieg zum Tomaselli von der Westseite zu finden und der Abstieg durch die geröllige Scharte im Nordosten wäre vermutlich eine Katastrophe geworden.
So war es nun eine superschöne Wanderung zum Klettersteig und die Aussicht wurde immer mehr der Wahnsinn. Endlich Dolomitenfeeling. Beim Klettersteigeinstieg konnte man eine Menge Leute beobachten, die nach längerer Diskussion umkehrten. Ich war verunsichert. Zu Unrecht. Der Steig hat zwar einige anspruchsvolle Stellen, die aber immer beim nächsten Umklippen entschärft werden. Man kann überall super stehen und die Rastschlinge war nie nötig. Dass der Steig bei den Gehpassagen nicht markiert ist, fand ich etwas unangenehm – letztlich kann man sich aber nicht verlaufen.
Oben angekommen dann der Superhammer. Rundumsicht – der Wahnsinn.
Der Abstieg macht dann nochmal richtig Spaß bis zu dem Zeitpunkt, wo man sich ausklippen und in der Scharte in geröllartigen Verhältnissen absteigen muss. Bloß nicht ins Rutschen kommen…
Ist das Geschafft geht es ganz entspannt ohne weitere Anstrengungen zurück Richtung Lagazuoibahn. Den letzten Aufstieg wollten wir uns allerdings ersparen und nahmen den direkten Abstieg. So verpassten wir für heute die Kriegsstollen und den Kaiserjägerweg. Aber – man kann ja nochmal herkommen.
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