Ibex Klettersteig Ratschings für Anfänger und Fortgeschrittene

Toller, super schön angelegter, abwechslungsreicher Steig.

Meiner Meinung nach für Anfänger nicht geeignet. Einige Stellen würde ich eher als C/D bewerten.

Wir haben die E-Variante gemacht, die es schon in sich hatte. Wenig Tritte, viel Seilziehen.

Tolle Fotopoints und schöne Raststellen.

Geparkt werden kann am großzügigen Parkplatz, der unter anderem ein sehr sauberes WC-Häuschen bietet. Bei meiner Begehung Anfang Oktober (Sonntag, bestes Wetter) waren außer mir lediglich zwei kleinere Gruppen in der Wand, welche ich beim Kinderklettersteig bzw. beim Notausstieg überholen konnte.

Was den Charakter betrifft, schließe ich mich dem Kommentator UD an – der Steig erinnert sowohl vom Einstieg als auch vom Gestein (schieferartig) und den verbauten Elementen ziemlich an den Pfeilspitz-Klettersteig im Zillertal. Die Stahlseile und verbauten Elemente sind, wie auch das Gipfelbuch, nagelneu.

Der Steig hat eine angenehme, recht homogene Grundschwierigkeit und ist nur selten ein Selbstläufer. Die Schlüsselstellen (C-Stellen laut Topo des Tourismusverbandes bzw. die Einstiegsstelle (“kleiner Überhang”, B/C laut Topo bergsteigen.com)) sind leicht überhängend bzw. abdrängend, aber immer gut zu treten bzw. mit Tritthilfen versehen; diese Stellen würde ich eher mit C/D bewerten (langer Arm!), analog zur Pfeilspitzwand, und sie sind auch bei Feuchtigkeit gut zu begehen. Bei meiner Begehung war noch zu bemerken, dass es bis 2 Tage zuvor geregnet hatte. Dementsprechend waren manche Wände nass bzw. erdig-schmierig, was sich vor allem bei Reibungspassagen negativ auswirkte. Die vertikalen B/C-Stellen, welche meistens kleintrittig oder auf Reibung zu treten sind und bei Trockenheit wohl kein Problem darstellen (im Gegensatz zu den C-Stellen keine Tritthilfen), waren durch die schmierigen Erdreste sehr anspruchsvoll zu treten, an einer (kurzen) Stelle bin ich gerade noch so ohne improvisierte Trittschlinge o.ä. hochgekommen.

Die Schwierigkeiten konzentrieren sich auf die ersten 2/3 des Steiges, danach beginnt eine lange Querung (in Topo “Band”), bei der es auf und ab in Richtung Ausstieg geht. Der Ausstieg aus dem Klettersteig (in Topo “abklettern”) ist nochmal kurz unangenehm und fordert Konzentration, da hier noch viel Erde aufgelassen ist bzw. die Wände schmierig sind – hier wären ein paar Tritthilfen mehr wünschenswert. Der Abstieg zurück zum Parkplatz dauert auf einem markierten Pfad rund 25 Minuten.

Ich halte den Steig nicht für anfängertauglich, allenfalls konditionsstarke Geher mit Klettererfahrung sollte man dort hineinlassen. Wie andernorts und oben geschrieben, macht man den Steig am besten, wenn es ein paar Tage lang trocken gewesen ist. Effizientes Steigen am langen Arm sollte beherrscht werden, eine Rastschlinge kann ebenfalls nicht schaden; aufgrund der kleintrittigen B/C-Passagen sind, vor allem bei Feuchtigkeit, Zustiegsschuhe die bessere Wahl gegenüber klobigen Bergstiefeln. Dagegen halte ich die Beschreibung, dass es ein “sehr langer” Steig sei, für ein wenig übertrieben – ich habe ihn solo mit wenig kurzen Pausen für das ein oder andere Foto und trotz eher ungünstiger Bedingungen in rund 1:20 Stunden durchstiegen. Wer die erste C-Schlüsselstelle am Anfang gemeistert hat, wird die wenigen restlichen wirklich kniffligen C-Stellen auch schaffen.

Mein Fazit: ein super, nie langweiliger Sportklettersteig mit anregenden Querungspassagen (Fotomotiv!) als Finale. Ein klarer Wiederholer!

der (siehe Übersicht) aus einem kurzen KinderKS (grüne 1) und der eigentlichen IBEX-Ferrata (rote 2) besteht. Zur Zufahrt: Man darf nicht bis zum Talschluss fahren, sondern vorher, wo ein Sträßchen mit dem hinweis “Barfußweg” und “Kneippanlage” rechts abzweigt, abbiegen zum Pulverer-Hof. Parkplatz und kleine Hütte zum Aufhalten, Rasten, Was-Trinken — alles sehr nett hergerichtet! Der Kinder-KS ist kindgerecht, insofern das Stahlseil meist kindgerecht niedrig angebracht ist. Weniger günstig ist, dass einige Passagen auf Reibung gegangen werden müssen, insbesondere die (kurze – 3m) C-Stelle. Erinnert von der Anlage her so ein bißchen an den Einstieg beim Steinwand-KS in Arzl/Pitztal. Man kann ihn auch auslassen und direkt in die IBEX-Ferrata einsteigen. Schon die Einstiegswand (erinnert ein wenig an die Pfeilspitzwand in Mayrhofen/Zillertal) gibt die Richtung vor und scheidet die Geister: eine steile Wand, eine Querung unter ein Felsdach (auf dem Foto ganz oben rechts) und dann etwas tricky links um die Ecke nach oberhalb des Dachls. Ob dieser Hauptsteig (ohne die ganz schweren Varianten und Alternativen) für Anfänger geeignet ist, wage ich ob seiner schieren Länge zu bezweifeln. Zum weiteren Verlauf kann ich leider nichts mehr sagen… 🙁