In vielen Klettersteigführern wird der Klettersteig Ilmspitze als eine der schönsten Klettersteig-Touren in den Nordalpen tituliert, und dies wohl auch zu recht (allerdings mit 2 Mankos – zum einem dem langen Zustieg und zum anderen der Abstieg von der Ilmspitze)…
Zustieg Klettersteig Ilmspitze
Der Zustieg zum Einstieg bzw. zur Innsbrucker Hütte ist von beiden Seiten (Stubaital oder Gschnitztal) lang und anstrengend (viele Höhenmeter sind zu bewältigen!). Der von der Wegstrecke kürzeste Zustieg ist aber vom Gschnitztal aus – in gefühlt tausenden Serpentinen – zu bewältigen! Wenn man allerdings ein (e)Mountainbike zur Hand hat, empfehlen wir die Zufahrt durchs Pinnistal bis hoch zur Karalm. Von dort dann weiter zu Fuß hoch zum Pinnisjoch bzw. zur Innsbrucker Hütte 2369m. Damit spart sich gehend viel Wegstrecke / Höhenmeter und darüber hinaus noch die Endlos-Serpentinen aus dem Gschnitztal empor 😉
Von der Innsbrucker Hütte aus wandert man auf der Ostseite der Kalkwand vorbei – teils schon ziemlich ausgesetzt (Trittsicherheit ist hier unabdingbar!) zum Wandfuß der markanten Ilmspitze (Gehzeit hierfür 1 Stunde!).
Steigbeschreibung Klettersteig Ilmspitze
Der Klettersteig Ilmspitze beginnt an einer kleinen Materialhütte ausrangierten Gondel. Durch eine kleine Schlucht geht es ungesichert zur steilen Einstiegswand, bevor man sehr ausgesetzt (C/D) leicht nach links in leichteres Gelände (B) quert. Leicht im Zick-Zack geht es weiter schön zu klettern empor, an einer kleinen Scharte vorbei. Im Mittelteil warten teils Bänder wie der Brenta sowie eine weitere Steilpassage (C) auf, bevor es mit zunächst einem kleinen Spreizschritt und kurz darauf einen größeren Spreizschritt (mit doppeltem Drahtseil) eine tiefe Spalte zu queren gilt. Der weitere Wegverlauf verspricht nochmals ein paar interessante Aufschünge, sowie eine tiefe Schlucht (mit labbrigen Drahtseil) samt Klemmblock, danach noch ein paar Kraxelmeter schon bald steht man am fast 2700m hohen Gipfel der Ilmspitze (2692m). Von hier oben genießt man bei gutem Wetter ein fantastisches Panorama auf den gegenüber liegenden Habicht 3277m und die Tribulaune hoch über dem Geschnitztal. (Klettersteig: 1,5 Stunden)
Für den Abstieg muss man zunächst wieder ein kurzes Stück den Klettersteig abklettern bevor es dann (von oben kommend) linker Hand (rote Schrift ABSTIEG am Fels) in den teils gesicherten Abstieg geht. Dieser ist allerdings sehr unangenehm (bröselig und schottrig) zu begehen und man ist auch permanent in Absturz gefährdetem Gelände unterwegs.
Wenn nicht viel Betrieb im Klettersteig ist, empfiehlt es sich eher den Klettersteig auch wieder abzuklettern (da man hier permanent am Drahtseil gesichert absteigen kann – hier gilt es aber tunlichst darauf zu achten, keine losen Steine loszutreten!).
Bei Rückkehr bei der “Biwak-Gondel” folgt der Abstieg dem bereits bekannten Aufstieg (wahlweise runter Richtung Gschnitztal oder durchs Pinnistal ins Stubaital).
47.027429, 11.330123 (Routenplaner)
- ralf reviewed vor 15 Jahren
- last edited vor 2 Monaten
- ralf reviewed vor 10 Monaten
Wenn man den Klettersteig Ilmspitze mal gemacht hat, weiß man im Nachhinein zumindest, warum man hier weitestgehend immer alleine unterwegs ist. Das liegt an dem extrem konditionell fordernden und langen Zustieg.
Der Klettersteig selbst ist rassig alpin. Nicht zu viele Tritt- und Griffeisen sind verbaut, dafür lässt es sich hier richtig schön im Fels klettern. Im Mittelteil hat man dann die bereits in der Beschreibung genannten Brenta-Bänder und richtiges Dolomiten Feeling. Der Klettersteig selbst bekommt somit volle 5 Sterne! 4 Sterne Abzug gibt es dafür für den Abstieg – dieser ist total geröllig, schottrig und unangenehm zu begehen.
Im Rückweg zur Innsbrucker Hütte haben wir dann noch den kurzen Gegenanstieg auf die Kalkwand 2564m mitgenommen (dieser war von einer Herde Schafe bereits in Besitz) und unweit der Innsbrucker Hütte kann man dann am Übungsklettersteig nochmals seine Muskeln spielen lassen!
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- HochFerrat reviewed vor 6 Jahren
Der Steig ist aktuell komplett schneefrei und alle Versicherungen in bester Ordnung. Beim Abstieg sind allerdings noch 3 (teils steile) Schneefelder zu queren / abzusteigen. Es sollte daher ein 30m Seil mitgenommen werden, sonst ist die Sache sehr gefährlich. Allgemein ist der Abstieg stellenweise sehr heikel, teils ausgesetzt, schlecht versichert und sehr steinschlaggefährdet. Ich wage zu behaupten der Abstieg über den Klettersteig ist die weitaus sicherere Variante – dies aber nur wenn kein großer Gegenverkehr herrscht.
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- AndréTT reviewed vor 7 Jahren
Zustieg auch ab kleinem (gebührenfreien) Parkplatz über den Jubiläumssteig (wie im Abstieg benutzt) möglich. Dort befindet sich z.Zt. eine Straßenbaustelle, so daß dieser nicht genutzt werden kann, sondern dann vorher im Ort bei der Kirche von Gschnitz. Landschaftlich ist dieser Zu-/Abstieg schöner (mit Blick auf die Tribulaune und in oberes Gschnitztal, bis hin zur Brennerautobahn-Brücke), wenn auch etwas länger. Im Abstieg jedenfalls bequemer.
Parkplatzkosten in Obertal: € 2,50 für 1 Tag, € 3,00 für 2 Tage (Stand 2014).
Fotos s.u.: https://www.gipfelbuch.ch/gipfelbuch/detail/id/68327/Klettersteig/Ilmspitze
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