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Via Ferrata Paolin Piccolin

Verified
4.00 (1 review)
Caviola, Belluno, Italien
9 Località Colmean Colmean Veneto 32020 IT

Die Via Ferrata Paolin Piccolin ist eine schöne aber im Zu/Abstieg recht unangenehme Tour – aktuell renovierungsbedürftig (Stand August 2013)!

Zu/Abstieg jeweils 2,5h
Ausgangspunkt Ortsende Colmean (Wanderparkplatz)

Eine schöne aber im Zu/Abstieg recht unangenehme Tour. Wegen eines Murenabgangs war der Weg offiziell gesperrt, jedoch passierbar. Zu dem Zeitpunkt waren die Wege im Bereich des Abgangs noch nicht wiederhergestellt. Der Zustieg im oberen Bereich geht über unangenehm große Geröllfelder, die vor allem im Abstieg lästig sind. Wanderstöcke sind ein Muss. Einige kleine Schneefelder, die umgangen werden können. Der Steig war sehr einsam, es erwartet einen dort oben aber eine Wahnsinns Aussicht. Steinböcke tummeln sich in unmittelbarer Entfernung zum Kletterer. Der Steig ist an einigen Stellen ausgesetzt und nicht durchgehend versichert, teilweise sind Drahtseile lose und Anker herausgerissen. Und gerade im oberen felsigen Bereich zudem schlecht gekennzeichnet. Ohne einige Steinmännchen (vielen Dank an die Kletterer vor mir) kann man sich verlaufen. Resumee: Der Steig ist renovierungsbedürftig, bietet aber ein tolles Erlebnis aber auch einen kräftezehrenden Zustieg!

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GPS Koordinaten Startpunkt
46.377453, 11.891049 (Routenplaner)
Schwierigkeit
C
Gipfelhöhe
2.645m
Höhenunterschied der Tour (gesamt)
1350m
Für Anfänger geeignet?
Nein
Autor:
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Einsamer alpiner Genuss mit herrlichen Ausblicken!
4.0
IMG_5816.JPG
IMG_5825.JPG

Zustieg: Ca. 1:15 Stunden ab der (sehr empfehlenswerten!) Baita dei Cacciatori. Der Weg ist ab der Hütte anfangs noch gut gekennzeichnet, nach ca. 40 Minuten geht es zunächst kontraintuitiv und schwach markiert eine Stein-/Schuttrinne ein Stück in Richtung Nordost / rechts oben, quert diese kurz und findet dann wieder ein Schild vor, das nach Nordwest / links oben zur Ferrata weist. Man folgt dann, stellenweise unklar, einer weiteren Stein-/Schuttrinne nach Nordwest nach oben; dabei auf Markierungen achten, anfangs geht es teils über Graspolster, dann wieder auf Stein/Schutt, weiter. Man folgt schließlich der schon vom Tal aus sichtbaren “Lücke”, in der sich der erste Teil des Klettersteigs befindet, auf Steigspuren bis zum äußersten linken Rand (!), wo sich gut sichtbar die Tafel und die Einstiegsleiter befinden – nicht versuchen, verfrüht und ungesichert in die große “Lücke” aufzusteigen und dort nach dem Einstieg zu suchen, den Einstieg sieht man erst nach einer der letzten Kurven auf dem Schuttsteig. Offenbar haben andere Begeher am selben Tag den Einstieg nicht gefunden und mussten umdrehen (Auskunft auf der Hütte).

Klettersteig: Offenbar wurde der Steig saniert, es fanden sich Stand 2025 kaum unzuverlässige Elemente, einige Elemente wirkten neu, selten ließ sich eine Verankerung mal drehen. Gelegentlich sind kurze ungesicherte, aber einfache Kraxelpassagen bis in den I. Grad zu bewältigen (vergleichbar einem schwarzen Bergweg). Der Steig war nach zwei warmen Tagen, an denen es wiederholt heftige Regenfälle gegeben hatte, sehr gut begehbar, auch der Abstieg war trocken und kein Problem. Der Klettersteig besteht aus zwei Teilen: im ersten Teil steigt man am linken Rand der “Lücke” hinauf, wobei man sich meistens im Schwierigkeitsgrad B bewegt. Im ersten Teil ist auf loses Gestein zu achten, es liegen oft bis zu faustgroße Steine auf den Absätzen, außerdem wirken einige große Brocken locker, die man als Tritt nutzen würde. Die “Schlüsselstelle” im ersten Teil ist ziemlich kurz und besteht aus einer ca. 2 m hohen C- bis C/D-Stelle in einer Rinne, die man mit ca. 2 – 3 (vergleichsweise) “mutigen” Tritten nach rechts und links lösen kann, das Stahlseil dort war nicht ganz straff (siehe Foto). Besonders kurz nach der Schlüsselstelle sollten Vorsteiger darauf achten, keine Steine loszutreten, da diese sonst in der Rinne mit der Schlüsselstelle landen würden. Im zweiten Teil ist das Gestein deutlich fester und plattiger texturiert (Abwechslung zum ersten Teil!), die Routenfindung war aufgrund von Markierungen kein Problem. Für den kompletten gemütlichen Durchstieg haben wir inklusive einiger kurzer Pausen rund 90 Minuten benötigt.

Ausstieg: Nach dem Ausstieg geht es nach rechts oben zu einem kleinen (ungewöhnlichen) Denkmal und dem Gipfelkreuz – dort hat man ein sagenhaftes Panorama in Richtung Civetta- und Palagruppe, von der Marmolada darf man immerhin die Rückwand “bestaunen”.

Abstieg: Die Hüttenwirtin empfiehlt den etwas längeren Abstieg über die Forcella dei Negher; an dieser Abzweigung kann man noch einen Abstecher zum See Lach dei Negher machen; ab der Forcella dei Negher folgt man dem Weg Nr. 687 bis kurz vor der Biwakhütte Baita Col Mont und kann dann auf dem Weg Nr. 697 hinüber zur Baita dei Cacciatori queren. Den Direktabstieg auf dem Weg Nr. 696, wie auf der Topo verzeichnet, bezeichnete sie als “brutto” (d.h. hässlich). Wissen sollte man, dass die gekennzeichneten Wege in dieser Gegend keinen deutschen oder österreichischen Standard haben müssen – oftmals handelt es sich um “bessere Trampelpfade” entlang steiler Hänge, an denen stellenweise keine zwei Füße nebeneinander passen (dies trifft insb. auf den Weg Nr. 696, der Teil der Via Alta dei Pastori ist, zu). Nach den Regenfällen der Vortage waren die erdigen Rinnen zwar fest, stellenweise aber etwas glattgetreten, so dass man ggfs. auf Stöcke zurückgreifen sollte.

Insgesamt sind wir auf der Tour erst nach ca. 4 Stunden nach der Hütte wieder Leuten, im Bereich des Lach dei Negher, begegnet. Bis dahin waren wir vollständig alleine. Von und zur Hütte zurück haben wir inklusive ausgedehnter Pausen und der längeren Abstiegsvariante 7 Stunden benötigt.

Eine Übernachtung auf der schnuckeligen Baita dei Cacciatori mit dem sehr netten und jungen Hüttenpersonal ist wärmstens zu empfehlen – die Hütte hat zwei Zimmer mit Betten und saubere Sanitäranlagen, außerdem eine vergleichsweise kleine aber feine Speisekarte; die Speisen werden alle direkt selbst zubereitet, und auf Extrawünsche geht man gerne ein. Die Übernachtung kostet inkl. Frühstück (mit selbstgemachten Pancakes!) rund 60 EUR pro Person, die Hauptgerichte kosten zwischen ca. 12 und 25 EUR.

Mein Fazit: Herrlich einsame Tour in einem vergleichsweise wenig frequentierten Gebiet. Wer verschärftes, abwechslungsreiches Bergwandern sucht, ist auf dieser Tour bestens versorgt!

Tour gemacht am
2. Juli 2025
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