Die Umrundung des Popera-Massivs – in Form der Klettersteige Ferrata Roghel, Ferrata Cengia Gabriella und dem Alpinisteig – ist eine großartige Tour in grandioser Landschaft, ausgesetzt u. teilweise wenig gesichert.
Ca. 7 km hinter dem Kreuzbergpass zweigt eine schmale asphaltierte Straße vorbei an Valgrande zum Rifugio Lunelli ab. Von hier auf bequemen Weg in knapp 1 Std. zum Rifugio Berti (1950 m).
1. Abschnitt: über die Ferrata Aldo Roghel (D) vom Rifugio Berti zum Bivacco Battaglione Cadore (3 – 3,5 Std.) Die Ferrata Aldo Roghel ist der heikelste Abschnitt der ganzen Runde, da eine glatte, senkrechte Wandstufe überwunden werden muss. Um zum Einstieg zu gelangen, hält man sich kurz vor dem Rifugio Berti links, kreuzt den Steig 152 und steigt über einen Geröllhang und Rinnen steil hinauf. Drahtseile und Steigbügel führen über steile Stufen, durch einen Kamin, der manchmal vereist ist, und über senkrechte Platten hoch in die Forcella delle Guglie di Stalata (2540 m). Auf der anderen Seite gelangt man, über Felsstufen und Schuttrinnen, nur teilweise durch Drahtseile gesichert, hinunter zum Bivacco Battaglione Cadore (2219 m) im oberen Val Stalata. Vor 1991 führte die Ferrata Roghel über eine wackelige Leiternserie über die Forcella Piccola di Stalata. Dieser Übergang war leichter als der heutige, wurde aber durch einen Felssturz zerstört. 2. Abschnitt: über die Ferrata Cengia Gabriella (C) vom Bivacco Battaglione Cadore zum Rifugio Carducci (4 – 4,5 Std.)
Die Ferrata Cengia Gabriella ist lang und durch zahlreiche Auf- und Abstiege sehr ermüdend, bietet aber ein großartiges Panorama. -Die Via Ferrata Cengia Gabriella ist nur stellenweise gesichert, man bewegt sich größtenteils auf Felsbändern, die oft unterbrochen, steil und ausgesetzt sind. Um das Band der Cengia Gabriela direkt von der Ferrata Roghel zu erreichen, steigt man nicht ganz zum Bivacco ab, sondern quert nach rechts durch den Schuttkessel des Ciadin de Stalata und trifft so auf den Steig, der vom Bivacco über Leitern herauf führt. Der Abstieg am Ende der Cengia Gabriella ins Val Giralba und zum Rifugio Carducci (2297 m) führt durch eine steile, seilgesicherte Rinne, in der sich lange der Schnee hält. Dann sind Steigeisen sehr hilfreich.
3. Abschnitt: über den Alpinisteig (B) vom Rifugio Carducci zum Rifugio Berti (4,5 Std.) Der Alpinisteig ist bis zur Elferscharte (ca. 2600 m) mehr Panoramaweg als Klettersteig, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind aber auch hier notwendig. Zwischen Elferscharte und Sentinella-Scharte (2717 m) verläuft der Alpinisteig (hier C) auf der Nordseite des Elferkofels, wo Schneereste und Vereisung häufig Pickel und Steigeisen erfordern. Um zum Alpinisteig zu gelangen, steigt man zur Forcella Giralba (2431 m) auf. Links erkennt man das Rifugio Zsigmondy-Comici (2224 m), das sich neben dem Rifugio Carducci als Nächtigungsmöglichkeit anbietet, wenn man die Runde auf 2 Tage verteilen will. Hinter der Forcella Giralba hält man sich rechts und quert den Felskessel des Inneren Lochs, durch den der Aufstieg zum Gipfel der Hochbrunnerschneide (Monte Popera) (3046 m) verläuft. Bald gelangt man auf das horizontale Spada-Band mit der besonders fotogenen Stelle der beiden sich gegenüber liegenden Terrassen am Äußeren Loch. Am Ende des Bandes geht es über Geröllfelder hinauf in die Elferscharte, von der man ins Fischleintal absteigen kann. Der Alpinisteig quert jetzt anspruchsvoller die Nordseite des Elferkofels zur Sentinella-Scharte (2717 m), dann geht es, anfangs sehr steil, hinunter ins Vallon Popera und zum Rifugio Berti.
46.633306, 12.418007 (Routenplaner)
- gast reviewed vor 15 Jahren
- last edited vor 5 Jahren
- anna-4011 reviewed vor 6 Monaten
Sehr schöne Tour in grandioser Landschaft.Stellenweise Altschneereste auf den Bändern und im inneren Loch.
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- AndréTT reviewed vor 3 Jahren
Tourenbeginn am Kreuzbergpass um 03:35 Uhr bei 12°C zur Rif. Carducci. Im Alpinisteig gab es noch 4 bombenfeste kurze Altschneefelder, die zu queren waren. Vorletztes in einer Felsbucht war mit einem Textilseil gesichert. Das letzte in dem spektakulären Spalt, in welchem sogar das vorheige Textilseil vom Schnee noch nicht freigegeben war, hatte noch mal ein neues darüber hängen. Zwar hatte ich Steigeisen dabei (wegen geplanter Fortsetzung über die Ferrata Roghel), benötigte diese aber hier nicht, dank vorhandener Halteseile.
Fortsetzung der Tour nach kurzer Pause ab von der Carducci-Hütte 10:50 Uhr über die Via Ferrata Cengia Gabriella und Via Ferrata Roghel Sud + Nord über die Rif. al Popera A. Berti und Rif. Selvapiana I. Lunelli zurück zum Kreuzbergpass.
Die Umrundung der Hochbrunner Schneid, des Elfers und der Sextener Rotwand über 3 Klettersteige ist eine sehr lange Tour (18 Std.), auf der es nur am Anfang und am Ende Wasserquellen gibt. Insofern bietet sich an, die Tour auf 2 Tage aufzuteilen und bei der Carducci-Hütte zu übernachten. Zuvor (wenn man diese Laufrichtung wählt) könnte man am Kreuzbergpass beginnend sogar noch die Rotwand überschreiten und Via Ferrata Zandonella Süd hinab und zur Sentinella-Scharte hinauf und über den Klettersteig Sentinella-Nord (Weg-Nr. 101) zum Alpinisteig absteigen.
Am Ende der Ferrata Cengia Gabriella oberhalb des Bivacco begegnete mir ein südtiroler Trailrunner, der diese Route das 5. Mal lief. Er bestätigte mir, dass der Nordabstieg von der Forcella delle Guglie schneefrei wäre, über die er kam. So eine Botschaft hört man gern.
Sicherheitshalber hatte ich die Steigeisen allerdings dabei, weil ich 3 Tage vorher von der A. Berti-Hütte mir die Nordseite anschaute und oben ein Firnfeld sah. In die Schlucht kann man von der Hütte aus, oder von unten her jedoch nicht einblicken, welcher Zustand in der Schlucht herrscht. Insofern wäre es vorteilhafter, man läuft die Tour in umgekehrter Richtung. Dann hat man nicht nur den schweren Teil im Aufstieg, sondern kann ggfs. den Aufstieg abbrechen am Anfang der Tour.
Exakt im Sattel delle Guglie passierte es dann: Vom linken Bergschuh scherte die Vibram-Sohle komplett ab bei einem Reibungstritt. Nordseitiger Abstieg und Rückweg dann auf der PUR-Zwischenschicht. Am trockenen Fels hält die Zwischenschicht noch einigermaßen. Zu allem Übel zog dann am Abend Gewitter auf. Ab Rif. Lunelli dann bis zum Kreuzbergpass im Regen. Da entwickelte sich die Sohle zum Schwamm. Wegen dem Gewitter zog ich es vor, nicht über den Sattel Plan della Biscia zu laufen (Weg Nr. 171), sondern Weg Nr. 155 östlich herum durch den Wald.
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