Der Adler Klettersteig ist ein super schöner und abwechslungsreicher Klettersteig in der Mieminger Kette mit viel Felskontakt in einer großartigen Umgebung!
Seiteninhalte
Zustieg
a) Ausgangspunkt der Tour ist der Parkplatz unterhalb vom Strassberghaus. Am Strassberghaus der Ausschilderung Richtung Niedere Munde/ Hohe Munde folgen. Vor der Niederen Munde zweigt der Zustieg nach links ab; hier auf an einem Stein angebrachte rote Markierung “AK” und rote Adlersymbole achten. Weiter über Schrofengelände, mit Latschen durchsetzt, und einige Ier Stellen bis zu einer seilversicherten Rinne (max. A/B), danach über eine steile Wiese (Achtung bei Nässe!) bis zum Einstieg (Schild “Adler Klettersteig“). (ca. 1,5-2 h und ca. 800 Hm)
Alternative Zustiegsmöglichkeit: b) Aufstieg am Vortag vom Parkplatz unterhalb des Strassberghaus zur gemütlichen Neuen Alplhütte (1504m) und Übernachtung, da man in der Regel sowieso eine Übernachtung in der Region benötigen wird. Die Kapazität der Neuen Alpl Hütte umfasst 20 Betten, daher Verfügbarkeit besser vorher telefonisch abklären. Die Wegstrecke am Tourentag bleibt zwar ungefähr gleich, man spart aber reichlich 300 Hm Zustieg, was den Genußwert des Klettersteiges deutlich erhöht. Ab der Alplhütte dann den Fahrweg links der Hütte bis zum Abzweig zur Niederen Munde absteigen. Der Steig zur Niederen Munde führt in gemächlichem Auf und Ab bis zur Einmündung des Steiges vom Strassberghaus. Von da ab gleicher Zustieg wie bei a). (ca. 1-1,5 h und ca. 500 Hm)
Steigverlauf
Nach einer kurzen Aufwärmstrecke entlang einer Rippe (B) folgt kurz ungesichertes Gehgelände. Danach ein glatter, plattiger Aufschwung (C), und nach wiederum einer kurzen leichteren Passage (B) die nächste steile Platte (C). Nach einem kurzen Absatz (B) dann der teilweise überhängende Turm – diese recht luftige Passage ist aber mit reichlich Tritthilfen versehen (kurz D, danach C/D mit roten Adler links auf der Felswand). Am darauffolgenden “Zugspitzblick” Möglichkeit zum Rasten. Nach kurzem Abstieg in eine Rinne (A/B) wechseln sich schräge, plattige Stellen (B/C) mit leichteren Querungen (max. B) wellenförmig ab. Es folgt die Durchquerung einer kleinen Höhle (“Adlerauge”), danach eine kurze, steile Querung (C/D). Nach einer leichteren Querung (Passagen A und B) nun die Querung einer auffällig gelbfarbenen Wandstelle, hier zunächst Schwierigkeit (C/D) wegen des relativ geringen Abstandes von Klammern und Stahlseil (kraftaufwendig), danach bis zum Ende der Querung Schwierigkeit (C). Es folgt ein kurzer Aufschwung (C/D) in eine schräge Rampe (C), danach wiederum ein steiler Aufschwung (C/D) bis zum Grat. Hier wechseln sich leichte Passagen (max. B) mit Gehgelände ab. Nun ein Durchschlupf durch einen Spalt (B/C), danach folgt ein steiler Kamin (C), in dessen Verlauf man einen Spalt mittels Spreizschritt überwindet. Der steile Aufschwung nach dem Spreizschritt wird zwar in einigen Führern mit (C/D) bewertet, die Stelle ist aber sicher anspruchsvoller und kraftaufwendiger als der Turm vor dem “Zugspitzblick” und für mich auch als (D) zu bewerten. Danach folgt ein weiterer steiler Aufschwung (C/D), bevor eine große, flachgestellte Platte eine Rastmöglichkeit bietet (A). Die darauffolgende steile Verschneidung (in manchen Führern mit C/D bewertet) ist ähnlich anspruchsvoll wie die Stelle nach dem Spreizschritt und für mich auch ein (D). Danach eine letzte glatte Querung (C), bevor sich das Gelände zurücklegt und an der Tafel der Ausstieg folgt. Nun entlang des flachen Grates Richtung Gipfelkreuz des Karkopf aufsteigen, am Gipfelaufbau Stelle I+ und kurze Seilsicherung. (ca. 2,5-3 h und ca. 500 Hm). Vom höchsten Punkt des Karkopfs erschließt sich eine tolle Aussicht auf die umliegenden Berge von Wettersteingebirge und Mieminger Kette!
Abstieg
Vom Gipfelaufbau zurück auf den flachen Teil des Grates unterhalb des Karkopfes absteigen. Hier Pfeil und Beginn der Markierungen des Normalweges Richtung Wetterkreuz. Der Normalweg führt durch steiles Schrofengelände (Stellen I) und ist bei trockenen Verhältnissen und entsprechender Trittsicherheit problemlos. Bei Nässe aber sicherlich heikel.
Ab dem Wetterkreuz den Ausschilderungen Richtung Neue Alplhütte und Strassberghaus folgen, danach der Forststrasse bis zum Parkplatz. (ca. 2,5-3 h)
Fazit
Der Adler Klettersteig ist ein sehr schön angelegter Klettersteig und herrlich im Fels zu klettern. Aufschwünge wechseln sich mit Gratpassagen und Querungen ab, auch Rastplätze sind ausreichend vorhanden. Tritthilfen wurden mit Bedacht gesetzt, auf weiten Strecken kann man mit viel Felskontakt klettern. Gute Krafteinteilung erforderlich, da die Schwierigkeiten bis zum Steigende nicht abnehmen.
Bei Nässe aber besser meiden, da häufig Reibungskletterstellen und heikler Abstieg durch steiles Schrofengelände. Eine Einkehr auf der gemütlichen Neuen Alplhütte ist auf jeden Fall empfehlenswert – sehr gutes Essen und freundliche Wirtsleut’! Vorherige Übernachtung auf der Hütte verkürzt die Zustiegshöhe am Tourentag spürbar, Verfügbarkeit von freien Betten aber besser telefonisch abklären.
47.335893, 11.038712 (Routenplaner)
- ralf reviewed vor 12 Jahren
- last edited vor 4 Jahren
Maximale Höhe: 2467 m
Minimale Höhe: 1185 m
Gesamtanstieg: 1641 m
Gesamtabstieg: -1640 m
- AndréTT reviewed vor 6 Monaten
Die Querungen im Steig rauben Kraft. Im Abstieg gibt es im oberen Teil 2 oder 3 einfache Kletterstellen. Der Steig ist alpin ausgelegt, d.h. es gibt in diesem nur wenig Eisenbügel, oder -stifte. Der Steig ist ähnlich schwer wie der KS über die Taja-Kante in den Mieminger Bergen.
Straßberghaus ist schon seit langem geschlossen. Neue Alplhütte hat noch bis 12.11. geöffnet bis 20:00 Uhr (mittwochs und sonntags nur bis 17:00 Uhr), Montag, Dienstag Ruhetag.
Am Straßberghaus fuhr ein Mountain-Biker bergauf an mir vorbei. Beim Abstieg begegneten wir uns am Wetterkreuz wieder, als er von der Hochwand abgestiegen war.
Das blaue Gipfelbuch vom AV Hohe Munde wurde am 17.8.2022 gelegt und hat noch nicht sehr viele Einträge. Im Abstieg kamen mir beim Straßberghaus 2 Ulmer Backpacker entgegen auf dem Weg zur Neuen Alplhütte.
- You must login to post comments
- Markus K. reviewed vor 7 Jahren
Der Adler Klettersteig ist nach einer umfangreichen Sanierung seit Oktober 2017 wieder geöffnet. Ein klasse Steig bei dem sich auch eine längere Anfahrt lohnt!
Der Klettersteig ist lange und anhaltend schwer (oft längere Passagen im C/D Bereich) und somit wird schon Ausdauer und Kraft gefordert. Entschädigt wird man aber mit einer super Routenführung, angenehm wenig Eisen im Fels, spektakulären Steilaufschwüngen und traumhaften Aussichten. Für Anfänger ist er sicher nichts, zum Geniessen dieses Steiges braucht es Vorerfahrung mit einfacheren Steigen. Aber ein wirklich toller Steig!
Für die gesamte Tour incl. Zu- und Abstieg sollte man 6-7 Stunden planen, dann hat man auch Zeit die Aussicht und den sehr guten Kaiserschmarrn auf der Alpelhütte zu geniessen.
Die Lage (nur 20 Minuten von Mittenwald entfernt) macht diesen Steig z.B. aus dem Münchner Raum mit einer Anfahrt von nur rund 2 Stunden als Tagestour machbar.
Volle Empfehlung!
- You must login to post comments
- Mira reviewed vor 7 Jahren
Am Parkplatz steht ein Schild, dass er seid Ende September 2016 gesperrt sei…
- You must login to post comments
- You must login to post comments
- You must login to post comments
- You must login to post comments
- You must login to post comments
- You must login to post comments
- You must login to post comments