Mit was lassen sich Kinder immer begeistern? Ritterburgen und Höhlen. Beides gibt es im malerischen fränkischen Ailsbachtal. Über den kleinen Besuchern ziehen Greifvögel ihre Kreise, denn auf der Burg Rabenstein ist eine Falknerei. Nur wenige Gehminuten ist die Sophienhöhle. Alles was Kinder lieben.
„Da gibt es sicher Ritter!“ kreischt ein Junge auf, als der die Burg Rabenstein sieht. So wie diese mittelalterliche Festung auf ihrem Felsen über dem Ailsbachtal thront stellen sich die meisten Kinder eine Burg vor: Mit trutzigen Türmen, Stufengiebel und dicken Mauern aus Bruchsteinen. Ein Hollywood Regisseur hätte Rabenstein kaum besser in Szene setzen können. Eine Burgführung ist für die Kinder lohnenswert. An den Wänden hängen Ritterhelme, Schwerter und Schilde. Gar manches Mädchen träumt nach dem Besuch von Rabenstein, ein edles Burgfräulein zu sein, unter dessen Fenster am Abend eine Minnesänger steht und ein Lied darbringt. Bei den Jungs sieht es anders aus. Sie stellen sich vor, wie toll es ist als mutiger Ritter hoch zu Pferd den Abenteuern entgegen zu reiten. Burg Rabenstein regt auf jeden Fall die Phantasie der Kinder an. Viele Besucher hat die Festung kommen und gehen sehen. Etwa seit 1188 steht eine Burg an diesem Platz über dem Ailsbach- und Ahorntal. Im Dreißigjährigen Krieg zerstörten kaiserliche Truppen Rabenstein. Denn der Burgherr Hans Christoph von Rabenstein stand auf Seiten der Schweden. Wie gut, dass in den kommenden Jahrhunderten diese Burg wieder erstand. Ein weiterer Höhepunkt ist für die Kinder der Besuch der Falknerei. Dort erwartet die kleinen Besucher ein Greifvogel- und Eulenpark. Hier gibt es von dem kleinen Waldkauz der kaum größer als ein Schullineal ist, bis hin zum Gänsegeier dessen Flügel eine Spannweite von drei Metern haben. Was an dieser Falknerei vor den Toren von Rabenstein auffällt, ist dass die Greifvögel nicht angebunden sind. Besonders beliebt bei Erwachsenen und Kindern sind die täglichen Flugvorführungen (Dienstag bis Sonntag) die immer um 15 Uhr stattfinden. Von der luftigen Höhe geht es nun in das Erdinnere. Auf einem Fußweg wandert die Familie in zehn Minuten gemütlich zur Sophienhöhle. Beeindruckend ist das Eingangsportal. Es ist ein versteinertes Schwammriff aus der Zeit vom Oberjura und somit zwischen 160 und 140 Millionen Jahre alt. Viel jünger ist die Geschichte der Sophienhöhle als Schauhöhle. 1833 entdeckte der Gärtner Michael Koch die Höhle und stieg wenige Tage später mit zwei Wagemutigen, dem Patrimonialrichter Schmölz und dem Müller Hösch, in die Höhle ein. Der Reichsrat Graf Franz Erwein von Schönborn-Wiesentheid besuchte im Sommer mit seinem Sohn und der Schwiegertochter die neu entdeckte. Ihr zu Ehren ließ der Graf die Höhle „Sophienhöhle“ nennen. Doch schon viel früher sind Menschen in diesen unterirdischen Hallen gewesen. In der Jungsteinzeit lebten hier bereits Familien. Beeindruckend sind die gefundenen Knochen, wie die vom Höhlenbären oder dem Wollnashorn. Sehr eng geht es bei den ersten drei Metern der Führung zu. Hier müssen sich die Besucher durch einen engen Gang zwängen. Von der Besucherplattform sind die Tropfsteine Elefantenohr und Bienenkorb zu bewundern. „Ich kenne keinen Elefanten, der so ein großes Ohr hat!“ meint ein Kind und schüttelt verwundert über diese gut einen Meter lange Sinterfahne den Kopf. Wenige Meter weiter gibt es für die Besucher wieder eine bizarre Formation von Stalagmiten zu sehen. Wie eine orientalische Stadt sehen diese Tropfsteine aus und deshalb heißt dieser Abschnitt der Sophienhöhle auch so. Nach dem Abstieg über die Treppe kommen die Besucher an einem Höhlenbären vorbei. Gut 3,50 Meter lang ist dieser Meister Petz gewesen. Ein heutiger Braunbär wirkt auffallend klein im Vergleich zum Höhlenbären. Ein Kunstwerk der Natur ist das Rentiergeweih, welches von Kalk überzogen ist. Zu den bekannten Sehenswürdigkeiten der Sophienhöhle gehört der Millionär. Das ist in diesem Fall kein besonders reicher Mann, sondern ein Tropfstein der ungefähr 2,40 Meter hoch ist. Weitere ungewöhnliche Tropfsteine sind der kleine Millionär, der Eisberg, der Adler und der Kronleuchter. In die dritte, es ist die letzte Abteilung der Sophienhöhle. „Gut, dass uns die nicht auf den Kopf gefallen sind!“ sagt ein Mädchen und zeigt auf die Felsbrocken welche am Höhlenboden liegen. Wieder draußen angekommen, erzählen die Kinder welche Tropfsteine ihnen in der Höhle am besten gefallen haben.
49.827059, 11.375414 (Routenplaner)
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