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Gerlinde Kaltenbrunner – K2 Mission completed!

Gerlinde Kaltenbrunner hat es geschafft. Am heutigen Dienstag stand die ‘8000er-Lady’ am Gipfel des K2.

Der K2 im Karakorum war der einzige Berg, der ihr bisher noch Ihrer 8000-er Sammlung gefehlt hat.

Gerlinde Kaltenbrunner hat somit als erste Frau alle 14 8000er ‘by fair means’ (d.h. ohne Zuhilfenahme von künstlichem Sauerstoff) bestiegen. Für das letzte Puzzle-Teil Ihrer 8000er-Serie musste Gerlinde allerdings lange kämpfen und viele Rückschläge einstecken. Letztes Jahr verunglückte bei einem Aufstiegsversuch ihr Tourenpartner Fredrik Ericsson und dieses Jahr schien es auch nicht gut auszuschauen. Bei einem ersten Gipfelversuch vor ein paar Wochen musste Ihre Seilschaft auf gut 8000m aufgrund der schlechten Witterungsbedingungen umdrehen. Bei dem neuerlichen Aufstieg jetzt kehrten zudem Ihr Lebensgefährte Ralf Dujmovits sowie Tommy Heinrich um. Beiden war die Situation am Berg zu brenzlig – der viele Neuschnee und etliche Lawinenabgänge versprachen für sie keine ‘sicheren’ Bedingungen, weswegen Ralf und Tommy beim neuerlichen Aufstieg umkehrten und entschieden im Basislager auf Gerlinde und Ihre Seilschaft zu warten. Die Rückkehr ins Basislager war für Ralf und Tommy bereits ein erster Schock und eine Bestätigung Ihrer Befürchtungen was die suboptimalen äußeren Einflüsse anbelangte. Eine Felslawine hatte große Teile Ihres Camps zerstört (s.Bilder unten) und die Küche wurde komplett in Mitleidenschaft gezogen. Glücklicherweise wurde zum Zeitpunkt des Felsabgangs niemand verletzt, da das Kochpersonal weiter unten im Tal wartete.

Welche Leistung Gerlinde und Ihre Begleiter Vassiliy Pivtsov, Maxut Zhumayev und Darek Zaluski erbracht haben, zeigt auch die Tatsache, dass die 4 die ersten Menschen seit mehr als 3 Jahren (!) sind, die auf dem Gipfel des K2 stehen. In den vergangenen Wochen und Jahren mussten reihenweise Spitzenbergsteiger, wie z.B. Gerfried Göschl oder auch der Skyrunner Christian Stangl, am ‘Schicksalsberg’ kapitulieren. Gerlinde Kaltenbrunner hat sich mit der Besteiung nun Ihren persönlichen Traum der Besteigung aller 14 8000er erfüllt und in die Annalen der Bergsportgeschichte eingetragen.

Ihr Lebensgefährte Ralf Dujmovits schildert den heutigen Tag wie folgt:

‘Eine eisige, sternenklare Nacht auf knapp 8300 m liegt hinter Gerlinde, Vassiliy, Maxut und Darek. In der Enge ihres Biwaks hatten sie sich zunächst für einen Aufbruch um 01:00 Uhr vorbereitet. Um 01:30 waren sie letztlich gestartet – hatten aber schon bald mit der Kälte zu kämpfen: Obwohl die Steilheit oberhalb des Biwakplatzes ‘nur’ 45° beträgt, steht man doch die meiste Zeit auf dem Vorderfuß – was die Durchblutung einschränkt und bei Temperaturen um -25° zu eisigen Füssen führt. Am 8. Tag nach Aufbruch vom Basislager sind die Innenschuhe auch der besten Expeditionsstiefel einfach nicht mehr ganz trocken zu bekommen. Zudem sind nach zweieinhalb Monaten anstrengendem Unterwegs-Seins die Fettreserven inzwischen auch so weit aufgezehrt, dass man die Kälte am ganzen Körper spürt. Die vier entschieden sich zum kleinen Biwakzelt auf 8300 m zurück zu kehren und sich aufzuwärmen. Was auch ganz gut gelang. Um 07:30 Uhr sind sie erneut losgestiegen. Und kommen seither gut voran. Um kurz nach 15:00 Uhr konnte ich zuletzt mit Gerlinde funken. Am Ende einer Phase des Aufstieges, wo auch auf der Rampe, die aus dem Japaner Couloir schräg hinauf zum Gipfelgrat führt nicht viel voranging. Tiefer Schnee macht das Vorankommen fast unmöglich. An einer Stelle konnten wir von hier unten aus dem Basislager beobachten, wie die Vier in drei verschiedenen Richtungen ansetzten zu spuren, jeweils jedoch wieder wegen tiefen Schnee neu ansetzten mussten. Es ist jetzt 16:00 Uhr und die beiden Führenden, von hier aus kann ich nicht sagen wer Voraus spurt, kommen wieder deutlich besser voran und haben fast das Ende der Rampe erreicht, und damit endlich, endlich den Gipfelgrat. Vielleicht sollte ich sagen Gipfelrücken. Ein eher breiter Rücken, an dem lt. den Aufnahmen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt eine Mulde ansetzt, die dann zum letzten Gipfelaufschwung führt. Die Zeit ist vorangeschritten, das Wetter immer noch wolkenlos und soweit ich es hier von hier unten beobachten weitestgehend windstill. Um 18:18 Uhr Ortszeit hat Gerlinde den Gipfel des K2 erreicht.’

Wir gratulieren Gerlinde Kaltenbrunner aber auch Vassiliy Pivtsov, Maxut Zhumayev und Darek Zaluski ganz herzlich zu diesem tollen Erfolg und drücken fest die Daumen, dass allen ein sicherer Abstieg gelingt!

Für eure Glückwünsche und Mitteilungen an Gerlinde steht unten für euch das Kommentarformular zur Verfügung!
Weitere Meldungen zum Thema: – https://www.via-ferrata.de/forum/gerlinde-kaltenbrunner-erreicht-den-k2-g-t4995.html – https://www.via-ferrata.de/img-gerlinde-kaltenbrunner-und-gerfried-goschl-kurz-unterhalb-des-k2-1031.htm

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