Über diese Skitour auf die Zwillingswand 2518m gibt es viel zu erzählen. Zuallererst: Bianca und Franz waren dort bereits 2018 im Dezember und brachen aufgrund des schlechten Wetters und des Triebschnees die Tour auf die Labspitze ab. Dort trafen wir auch das erste Mal die Spezies der Lungonen an. Es handelt sich dabei um Nadelbäume, die bevorzugt im Lungau hausen und sich Skitourengehern in den Weg stellen, um so Hindernisse zu produzieren. Diejenigen, an denen ein Vorbeikommen schwerer fällt, fallen unter die Spezies der “Gemeinen Lungonen”, diejenigen, an denen man einfacher vorbeikommt, bezeichneten wir liebevoll als “Lungonen” oder “Lungonen im Winterschlaf”.
Gestern nutzten wir am Vormittag die günstige Lawinensituation, um die Tour auf die Zwillingwand erneut zu versuchen. Für Flo, Bianca und Franz ging es vom Parkplatz Riedingtal in Zederhaus los und wir trafen gleich am Parkplatz einen netten Bergkameraden, der uns erkannte. Wir freuen uns über solche Begebenheiten immer.
Eigentlich wollten wir heuer rechts vom kleinen Kesselbach aufsteigen, um dem Lungonenmassaker zu entgehen. Es war jedoch auf der linken Grabenseite angespurt, genau gleich wie Bianca und Franz im letzten Jahr in den Zauberwald zu den Lungonen anspurten. Wir folgten der Spur und trafen auch heuer wieder fiese Lungonen an. Die Population ist jedoch im Vergleich zum letzten Jahr wesentlich zurückgegangen. Bei der Huberalm passierten wir den Graben und stiegen Richtung Trimmingeralm auf.
Kurz vor der Alm visierten wir die Nordwestwand der Zwillingwand an und passierten den steilen Lawinenhang, der sich bereits 1-2 Tage vorher entladen hat. Vom Ecksattel ging es dann auf die Rothenkarscharte und über den Grat auf den Gipfel der Zwillingwand.
Für die Abfahrt boten sich mehrere Optionen. Option Rothenkar ließen wir aufgrund der ständigen selbstständig abgehenden Lockerschneelawinen im Kar bleiben und stiegen ein Stück Richtung Guglspitzen auf. Über die knapp unter 40° steile NW-Flanke der Guglspitzen fuhren wir in de Jakosalm ab und stiegen wieder auf den Ecksattel auf. Von dort ging es noch auf die Labspitze 2.223m rauf, bevor es an die finale Abfahrt ging.
Wir entschieden uns gegen einen Wiederaufstieg auf die Aignerhöhe und die Abfahrt über die Aigneralm, sondern fuhren über die Trimmingeralm und Huberalm durch den Graben sehr abenteuerlich und für Splitboarder EXTREM ANSTRENGEND wieder ab.
Wer bei der Tour die Abfahrt genießen will, sollte definitiv über die Aigneralm abfahren – Bianca und Franz haben nun beide Grabenseiten durchprobiert und können von beiden Seiten dringend abraten
Steilheiten bis 40°
Alle Expositionen vertreten
1.350hm, 18km
47.180052, 13.441743 (Routenplaner)
- ralf reviewed vor 4 Jahren
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