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Bär tot! Gemütlich zur Schwarzachenalm

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Ein historischer Ort befindet sich bei der Schwarzachenalm. Hier erlegten am 24 Oktober 1835 Jäger den letzten freilebenden Bären im Königreich Bayern. Später stellte sich heraus, der unglückliche Bär ist der letzte seiner Art in Deutschland gewesen. Bis zum 26. Juni 2006 als JJ1 starb. Bekannter unter dem Namen Bruno Bär.

Die Scharzachenalm ist wie aus dem Bilderbuch. Schöner kann ein Maler in seiner ganzen künstlerischen Phantasie sich eine idyllische Alm kaum ausdenken. Doch diese heile Bergidylle störten immer wieder Schüsse. Durch seine Lage ist Ruhpolding ideal für Wilderer gewesen. Doch die hiesigen Jäger wussten sich zu wehren und gingen selten zimperlich mit den Wildschützen um. Ebenso hatte aber ein Jäger von den Wilddieben keine Rücksicht zu erwarten. In Waich, nur wenige Kilometer von der Schwarzachenalm entfernt, gab es ein folgenschweres Aufeinandertreffen. So berichtet die Bürger-Zeitung, Organ des bayerischen Städtetages in einer Ausgabe aus dem Jahr 1867: Am 14. ds. Nachmittags begaben sich die zwei beim Forstamt Ruhpolding befindlichen Actuare auf die Jagd und stießen in der Nähe von Waich auf einen Wilderer, welcher eben mit Ausbrechen eines erlegten Stückes beschäftigt war. Ohne viel Federlesens erhob derselbe sofort seine Büchse und feuert auf den Forstamtactuar Hamn, wobei er denselben so unglücklich traf, daß er schwerlich mit dem Leben davon kommen wird. Sodann ergriff der Thäter die Flucht, die Decke des geschossenen Wildes am Platze zurücklassend.“ Mancher Wilderer arbeitete Tags als Holzknecht brav mit seinem Förster zusammen, und ging nach Feierabend auf die illegale Jagd. Über das harte Leben der Holzknechte informiert ein eigenes Museum. Dort beginnt unsere kurze und leichte Wanderung zur Schwarzachenalm sowie der Keitlalm. Bereits am Parkplatz vom Holzknechtmuseum ist der Weg perfekt ausgeschildert. Auf einer kleinen Straße gehen wir das erste Stück dem Fischbach folgend. Der Weg gabelt sich und hier links halten. Über eine Brücke den Bach überqueren. Weiterhin in Sichtweite vom Fischbach wandern. Nun schlägt der Weg einen weiten Bogen um das 1.014 m hohe Mahdeck. Der Weg steigt nur sanft an. Wir erreichen die Schwarzachen und folgen ihr flußaufwärts. Bald ist die Schwarzachenalm auf der rechten Seite zu sehen. Über einen Wirtschaftsweg erreichen wir sie. Links befindet sich eine Brotzeithütte mit Brunnen. Dort befindet sich ein Schild und erinnert an den „Ruhpoldinger Bären“. Es ist der letzte geschossene Bär in Bayern gewesen. Dem Forstamtsaktuar Ferdl Klein fiel diese zweifelhafte Ehre zu, die tödlichen Schüsse abgegeben zu haben. Mit dem Ruhpoldinger Bären rottete man seine Gattung im Königreich aus. Auf der Tafel am Wanderweg ist auch ein Bild vom Heinrich Bürkel zu sehen. Der Genremaler inszeniert die Heimkehr der erfolgreichen Bärenjäger als Triumphzug. Den Wilderern und Jägern ging es neben dem Fleisch vom Wild, auch um die Trophäe. Einen Bären zu schießen ist eine Klasse für sich gewesen. Bären sind schnell und im Gegensatz zu einer Gämse oder einem Hirschen auch gefährlich. Ab dem Jahr 1800 gab es immer weniger Braunbären in Bayern. Allein im Bayerischen Wald sollen die Brüder Forster zwischen Jahren 1760 und 1800 mehr als 60 Bären geschossen haben. So ging der Bestand immer mehr zurück. Entsprechend begehrt sind diese Tiere bei den Jägern und Wilderern gewesen. Wobei der Abtransport von einem Bären für die illegalen Wildschützen eine logistische Meisterleistung darstellte. Immerhin wiegt Meister Petz 250 Kilogramm. Zum Vergleich: Ein Rothirsch bringt zwischen 100 und 130 Kilogramm auf die Waage. Der Ruhpoldinger Bär ist wie auch der im Jahr 2006 erlegte JJ1, Bruno der Problembär, im Deutschen Jagd- und Fischereimuseum in München zu sehen. Auf der Schwarzachenalm kehren die Wanderer und Mountainbiker gerne ein. Hier gibt es deftiges Brotzeiten und Spezialitäten aus Milch. Umgeben von einem tiefgrünen Weidegrund und Wäldern ist die Schwarzachenalm ein Idyll, wie es Heinrich Bürkel auch nicht besser malen konnte. Zurück geht es auf dem gleichen Weg wie wir zur Schwarzachenalm aufgestiegen sind. Auch kleinere Kinder schaffen diese Wanderung. Zurück am Parkplatz lohnt es sich das Holzknechtmuseum zu besuchen. Plötzlich bekommt das beschauliche Bild von der ach so guten alten Zeit starke Risse.

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GPS Koordinaten Startpunkt
, (Routenplaner)
Dauer der Tour (in Std.)
2
Höhenunterschied
75m
Gipfelhöhe
769m
Beste Zeit
Juli
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