Michl-Klettersteig – wie viel deutscher kann ein Klettersteigname tatsächlich sein? Und dann kommt auch gleich ein deutscher Michel und muss ihn durchsteigen…
Ein neuer, der insg. vierte, Klettersteig am Speikboden, der für sich allein gegangen werden kann oder auch genial mit dem Speikboden-Klettersteig verbunden werden kann.
Der Klettersteig gilt als familienfreundlicher, kinder- und anfängergeeigneter Klettersteig. Das trifft im Großen und Ganzen auch zu: Der Einstieg ist knackig-kraftig (B/C), dann viel A/B und B (Steilaufschwünge) und manches Gehgelände. Das Seil ist vielfach tatsächlich kinderfreundlich niedrig angebracht, an manchen Stellen aber auch recht hoch, und damit wird es für Kinder mühsam. An einigen wenigen Stellen hätte man sich, damit er wirklich insgesamt als kinderfreundlich durchgeht, noch den einen oder anderen Bügel gewünscht, auch wenn schon viele davon verbaut wurden. Der Steig erinnert in seiner Anlage stark an den Murmele-KS bei der Zufallhütte oder in Teilen an den Zirbenwald-KS in Obergurgl.
Achtung: Wegen der vielen erdigen Passagen und Tritte ist der Steig bei Nässe oder nach Regen ABSOLUT nicht zu empfehlen! Auch der Fels wird nass unangenehm rutschig.
Anfahrt mit Auto oder Bus ins Ahrntal bis 2 km hinter Sand in Taufers zur Speikboden-Bahn Talstation (Berg-/Talfahrt Erwachsene 26 €!).
Zustieg: Von der Bergstation, bestens ausgeschildert, geradeaus zu den Waldrutschen (ein echt verzichtbares Element, aber das ist wohl der Zahn der Zeit…), und dann auf Weg 27 (wie zum Speikboden-KS) weiter aufwärts bis oberhalb des Waldes am Fahrweg sich die Zustiege trennen. Links ein kleines Stück abwärts und dann auf neu angelegtem Schotterpfad zum Einstieg.
Route: Topo demnächst bei den Kollegen von bergsteigen.com. Es beginnt mit dem knackigen Aufschwung (B/C), wird aber dann sofort leichter über eine Rampe nach rechts weg. Im ständigen Wechsel von Aufschwüngen (B) und Querungen oder Gehpassagen geht es weiter aufwärts. Zwischendurch eine Querung/Gehpassage, die in Steinstufen leicht aufwärts führt. Ebenso auch ein Gehstück, das (noch?) nur mit einem roten Kletterseil versehen ist. Ein längeres, 80-100 m langes Gehstück, schottriger Pfad, touchiert den Fahrweg, so dass hier gegebenenfalls abgebrochen werden könnte. Der nächste Teil beginnt mit einer 5 m hohen Leiter, ein ganz bißchen ausgesetzt ums Eck und einer durch Bügel entschärften glatten Querung. Immer wenn man meint, das Ende ist nah, folgt noch ein weiteres Kletterstück. Erst wenn man die Holz-Lawinenverbauungen erreicht und gequert hat (blaues Nylonseil mit Fähnchen), ist der Ausstieg am kleinen Bergsee (total idyllisch!) erreicht.
Abstieg: Kurz halbrechts zum Fahrweg queren, dann ein paar Dutzend Meter diesem rechts runter folgen, bis links Weg 27 als Pfad abgeht. Auf diesem kann man zur Bergstation der Seilbahn absteigen, oder nach kurzer Zeit (alles immer wieder bestens ausgeschildert!) links zum Einstieg des Speikbodensteigs hochsteigen. Bei gutem Wetter und genügend Kraft und Lust wäre das eine großartige Klettersteigrunde, deren Abstieg man dann mit dem Sonnklar-Sessellift knieschonend verkürzen kann.
46.932193, 11.9393 (Routenplaner)
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