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GR221 Wandern Mallorca – der Trockenmauerweg auf mehreren Etappen (inkl. Karte + Bildern)

Detailreiche Beschreibung vom GR221 Mallorca Weitwanderweg – der Trockenmauerweg, die andere Seite Mallorcas. Mallorca ist nicht nur Ballermann, Hotels oder Sandstrände. Nein, man findet durchaus auch alpine Herausforderungen und vor allem beschauliche Ruhe und erholsame Einsamkeit beim Wandern auf Mallorca auf dem GR221, der durch die Serra de Tramuntana auf Etappen führt.

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Wir sind auf dem Weitwanderweg GR221 (Ruta de Pedra en Sec) quer durch die Sierra Tramuntana gewandert und haben dabei auch ein paar Schmankerl und Varianten eingebaut. Der GR221 gehört zweifelsohne zu den schönsten Wanderungen im Mittelmeerraum!

Karte und GPS Track von der Wanderung auf Mallorca GR221

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Etappen 1+2

Diese führen von Port d’Andratx über Sant Elm, Estellences bis nach Esporles. Aus Zeitgründen haben wir die ersten beiden Etappen ausgelassen.

Etappe 3

In der dritten Etappe steigen wir in Valdemossa in den GR 221 ein. Ein Besuch des Ortes mit seinen vielen kleinen Kapellen lohnt sich. Zudem hält hier auch der Linienbus von Palma de Mallorca.

Trotz zahlreicher Touristen entschädigen die wunderschönen Häuser, schmalen Gassen, zahlreichen Lädchen und gemütliche Cafés.

Tipp: Belohnt Euch mit einem Mandelkuchen und schaut Euch unbedingt den Klostergarten an.

Wir verlassen Valdemossa Richtung Norden und gelangen kurz vor dem Wald an eine Kontrollstelle mit Karten für den alternativen Weg nach Deja. Der alte Reitweg des Erzherzog zum Aussichtspunkt Mirador de ses Puntes ist privates Gebiet wofür ein kostenloses Permit (vorab per E-Mail beantragen) benötigt wird.

Ohne Permit begeben wir uns auf den vorgegebenen Weg. Dieser führt uns durch alte teils schattige Wälder stetig bergauf hoch zum Son Gual. Weiter geht es nördlich immer am gesperrten Gebiet entlang, dann müssen wir die Sperrzone kurz durchqueren und gelangen dann auf den Höhenweg Camí de S’Arxiduc. Wir verlassen die steile Kante und folgen dem Wegweiser bergab Richtung Deja bis wir das Refugi de can Boi erreichen.

Etappe 4

Heute wandern wir immer der Küste entlang auf einem alten Piratenweg (GR221 Variante) nach Port de Sóller. Da die Etappe recht kurz ist nehmen wir uns morgens die Zeit uns Deja ein wenig anzuschauen. Der beschauliche Ort hat einen kleinen Supermarkt und an diesem Morgen auch einen Markt mit regionalen Produkten. Nach der Besichtigung von ein paar schönen Häusern, dem Rathaus und einer Festung sind wir bereits unterwegs zur Küste, die für die nächsten 3,5 Stunden unser stetiger Begleiter sein wird. Traumhafte kleine Buchten mit kristallklarem Wasser laden zum Baden ein. Die Landschaft hat zahlreiche Fotomotive zu bieten. Wir erreichen bald das wunderschön am Leuchtturm gelegene Refugi Muleta, melden uns an, und begeben uns dann auf einen Ausflug hinunter nach Port de Sóller mit seiner alten historischen Straßenbahn. Rechtzeitig zurück zum Abendessen verbringen wir den Abend bei angenehmen Temperaturen vor dem Refugi und genießen den atemberaubenden Sonnenuntergang.

Torrent de Pareis

Wir nehmen uns eine Auszeit vom GR 221 und begeben uns heute in die beeindruckendste Schlucht von Mallorca. Wir frühstücken zeitig, wandern nach Port de Sóller um den Bus um 8:30 Uhr zu bekommen der uns nach Escorca zum Startpunkt bringt.

Durch hohes Gras wandern wir steil nach unten und stehen bald am Eingang der gewaltigen Schlucht. Der Weg führt durch Höhlen und über Felsen, häufig auch mit leichten Klettereinlagen stetig Richtung Meer. An den Schlüsselstellen muss man durchaus auch mal etwas länger warten. Ein paar Tümpel zwischendurch laden mit ihrem grünen Wasser allerdings nicht gerade zum Baden ein. Wir erreichen die kleine Bucht in der einige Boote vor Anker liegen. Diese ist allerdings auch zu Land über einen Weg mit Tunnel von der daneben liegenden Bucht mit Hafen und Zufahrtsstraße erreichbar, und so wundert es nicht, dass es so voll ist.

Wir warten bei einem kühlen Getränk und einem Baguette auf das Schiff, das uns zurück nach Port de Sóller bringt.

Etappe 5

Nach einem leckeren Abendessen in der Bar Molino (sehr zu empfehlen) in Sóller und einer angenehmen Nacht im Hostal Nadal begeben wir uns nach dem Frühstück zuerst in einen Supermarkt um etwas Marschverpflegung für die nächsten beiden Tage zu kaufen, da im Refugi Tossal Verds keine Möglichkeit besteht. Heute steht die fünfte Etappe an, die uns über einen gepflasterten Weg hoch zum Barranc de Biniaraix bringt. Weiter geht es dann über den Coll de l’Ofre zum Cuber Stausee. Dort geht es steil bergauf und weiter über einen versicherten Steig bis zum Refugi Tossals Verds. Auch dies ist eine etwas anspruchsvollere Variante des GR 221. Stellenweise hat die Landschaft des Tramuntana Gebirges durchaus etwas amerikanisches an sich. Es ist heute sehr warm, und wir sind froh als wir das Refugi Tossal Verds erreichen und uns ein kühles Bier gönnen.

Etappe 6

Wir werden heute auf dem Weg zum Kloster Lluc (Santuari de santa maria de LLuc) recht hoch hinauf kommen. Zuerst führt uns der Weg an der schönen Quelle Pou de sa Bassola vorbei. Es folgen weitere Quellen bevor wir uns an den Aufstieg zum Coll des Prats machen. Kurz darauf legen wir eine kleine Pause ein, verstauen etwas außer Sichtweite des Weges unsere Rucksäcke und besteigen in leichter ungesicherter Kletterei (einige Stellen im II. Grad sowie ein Felsband) den Puig de Massanella durch die ca. 60m hohe Westwand. Dieser ist mit 1.364m der höchste Wandergipfel Mallorcas. Der Abstieg führt uns etwas zurück bis zum Coll des Prats und von dort wieder zu unseren Rucksäcken.

Wir wandern nun talwärts zum Kloster Lluc. Unterwegs kommen wir noch am Casa de Neu de son Masip vorbei, dem ersten urkundlich erwähnten „Schneehaus“ Mallorcas.
Wir speisen sehr lecker im Restaurant des Klosters und übernachten im Gästetrakt im normalen Doppelzimmer mit einem gutem Standard.

Rund um Lluc

Wir hatten für den heutigen Tag die Rundtour Puig Roig mit zusätzlicher Besteigung des Gipfels geplant. Leider ist Sonntag und diese Tour gesperrt. So entscheiden wir uns für eine kürzere Alternative rund um das Kloster, die wir vom Refugi Son Amer starten, welches sich neben dem Kloster befindet. Mit nur leichtem Gepäck begeben wir uns nach Süden auf einem Stück des GR222 bevor wir dann rechts auf einen sehr schmalen Bergpfad abbiegen und zum Pas de n´Arbona aufsteigen. Weiter geht es immer noch auf schmalen Pfaden zum Coll de sa Linea bei dem der normale Aufstieg zum Puig de Massanella beginnt. Diesem folgen wir bis zur Hochebene Pla de sa Neu. Wir rasten hier eine Weile bevor wir uns an den Rückweg begeben. Wir steigen von hier weglos zuerst in östlicher, dann in nördlicher Richtung ab, bis wir den Wanderweg Cami de ses Cases de neu erreichen, dem wir entlang des Torrent de Comafreda zurück bis zum Refugi San Amer folgen. Aus einer geplanten kleinen Rundwanderung wurde so eine durchaus anspruchsvolle aber wunderschöne Bergtour.

Etappe 7

Die heutige Etappe wird unsere letzte sein und uns von Lluc nach Pollença führen. Die eigentliche letzte Kurzetappe von Pollenca nach Port de Pollenca lassen wir aus. Dafür bauen wir aber hier noch eine zusätzliche Besteigung des Puig Tomir ein.

Wir starten also morgens vom Refugi Son Amer und wandern zuerst zum Coll de Pedregarets. Dort zweigt unser Weg zum Gipfel ab. Dieser führt recht steil und teilweise versichert mit Ketten und Eisenbügel durch Fels und Geröll nach oben. Zwischendurch haben wir Gelegenheit auf einen kleinen Nebengipfel zu klettern. Auf dem 1.100m hohem Puig Tomir angekommen bietet sich eine grandiose Aussicht nach Norden.

Der Abstieg führt durch teilweise sehr hohes Gras, nur begleitet von ein paar Ziegen. Je weiter wir nach unten kommen umso dichter wird das Gestrüpp. Pferde und Schafe säumen unseren Weg, und bald erreichen wir Pollenca.

Hier kann man das Kloster Puig de sa Maria besuchen zu dem viele Treppenstufen nach oben führen. Aber der Weg lohnt sich. Es bietet sich von oben besonders im Licht der Abendsonne ein sehr schöner Blick über das kleine Städtchen.

Unterkünfte

Für den Weitwanderweg GR221 bieten sich die Refugis geradezu an. Sämtliche Hütten lassen sich vorab online unter https://caminsdepedra.conselldemallorca.cat/de/wanderherbergen buchen. Die Preise für Übernachtung mit Halbpension sind überall gleich und betragen (Stand 2018) 29,- €. Als Mitglied beim DAV erhält man 10% auf die Verpflegung und 20% auf den Übernachtungspreis. Beim Abendessen steht auf jedem Tisch eine große Flasche Wasser sowie eine Flasche Rotwein.

Ausrüstung

Generell gilt die Ausrüstungsempfehlung, die man auch zum Wandern in den Alpen braucht. Dies schließt auch einen Hüttenschlafsack ein. Festes Schuhwerk ist auf jeden Fall empfohlen. Zusätzlich sollten Bikini und Badehose mit im Gepäck sein.

Karten und Führer

Von Rother gibt es einen eigenen Führer Mallorca GR221 (s.Inhaltsverzeichnis). Als Kartenmaterial empfehlen sich die Karten (4 Stück, wasserfest) vom Alpina Verlag Serra Tramuntana im Maßstab 1:25000.


Autor: Harald Winter


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