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Tourvorschläge 4-5 tätige Klettersteigtour Dachsteingebiet
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Hi.
Möchte Anfang September zusammen mit 3 Kollegen eine ca. 4-tätige Tour durch das Dachsteingebiet machen.
Dabei sollten möglichst viele Klettersteige enthalten sein. Übernachten möchten wir jeweils auf Berghütten, also möglichst nicht im Tal.
Von den Schwierigkeitsgraden sollte eigentlich alles machbar sein, außer vielleicht der “Sky Walk” der soll wohl wirklich sehr hart sein, insbesondere mit etwas schwererem Ruckack.
Welche Route würdet ihr vorschlagen, sodass wir möglichst am Hunerkogel (Bergstation) starten und auch wieder enden können?
Würde mich sehr über Hilfe freuen!
P.S. Eine Kompass Karte des Gebietes (1:25000) habe ich mir bereits besorgt.
Gruß
nidom
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naja ne genaue Gewichtsangabe kann ich leider nicht machen, so schwer wie sie eben für ne ca. 4 tägige Tour sein müssen. Denk mal etwas über 10kg.
EVentuell wäre es auch denkbar nur ein oder zwei Hütten anzulaufen und dort jeweils einen Teil des Gepäcks für die jeweilige Tagestour zu deponieren.
Haben in den letzten 5 Jahren aber mehrmals Klettersteige mit relativ viel Gepäck gemacht und keine großen Probeme gehabt.
Bin da eher flexibel
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ich hoffe doch
Da ich z.B. sehr viel schwitze und daher viel z trinken mitnehmen muss, habe ich hier schonmal locker über 2kg!
Auf jedes Gramm habe ich bisher bei meinen Touren nicht wirklich geachtet / achten müssen. Die Kraft hat eigentlich immer gut ausgereicht
Danke schonmal!
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Hallo,
ich denke mal mit dem nachfolgendem Link kannst du dir erstmal eine Vorstellung vom Dachstein-Gebiet machen: http://www.ramsau.com/s-klettersteige-ramsau.htm!
Weiterhin sind auf der Internetseite des Klettersteigfestivals Anfang Juli am Dachstein alle Steige hervorragend und auf einen Blick beschrieben: http://www.via-ferrata-dachstein.at/index.php?id=30!
Ich denke, dass dur dir damit schon selber in Verbindung mit einer aktuellen Wanderkarte des Gebietes eine interessante Tour zusammenstellen kannst!
Zu den Klettersteigen an sich kann dir vielleicht jemand anders Genaueres sagen, da ich zwar schon sehr oft am Dachstein war (zum Wandern und vor allem im Winter zum Langlauf); die Klettersteige werden aber erst zum oben genannten Klettersteigfestival unsicher gemacht!!
Aber ich denke, die Experten werden sich schon noch zu Wort melden
Hoffe, dass dir das erstmal reicht!!
Grüße Lars
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Hallo nidom,
hier mal ein Vorschlag, wie ich das angehen würde – allerdings mit Start und Endpunkt am Parkplatz der Silberkarklamm und nicht am Hunerkogel:
1. Tag: Silberkarklamm – KS „Hias“ (C/D) – Silberkarhütte – KS „Siega“ (C/D) – Weg 619 – Weg 618 – Feisterscharte – Guttenberghaus
2. Tag: Gruberscharte – Edelgrießhöhe – KS „Irg“ (D) – Koppenkarstein – Westgrat-KS (
– Hunerscharte – Hunerschartensteig (
– Dachsteinsüdwandhütte
3. Tag: KS Johann (D, Einstieg E!) – Seethaler Hütte – Schulteranstieg (
– Hoher Dachstein – Seethalerhütte
4. Tag: Hunerkogel – Rosmariestollen – Edelgrießhöhe – Ramsauer KS (B/C) – Scheichenspitze – Gruberscharte – Jubiläums-KS (C/D) – Guttenberghaus
5. Tag: Abstieg über Feisterscharte – Silberkarklamm oder Lärchboden und Wege 1 und 7
Mit Seilbahneinsatz lässt sich der „Johann“ auch mit leichtem Gepäck angehen. In diesem Fall: 3. Tag: Johann – Seethaler Hütte – Dachstein – Hunerkogel – Talfahrt – Talstation – Dachsteinsüdwandhütte; 4. Tag: Talstation – Bergfahrt – Hunerkogel – Rosmariestollen und weiter wie oben.
Seid Ihr auch auf eine Gletscherbegehung eingestellt? Dann würd‘ ich noch mal nachdenken, wie man vielleicht statt der Silberklamm die Simonyhütte mit einbeziehen kann.
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Hi.
Erstmal vielen Dank für den Super Vorschlag.
Bin die ganze Sache jetzt mal auf der Kompass Karte nachgefahren und muss sagen da haste ja alles reingepackt was Rang und Namen hat, wirklich super!
Zu deiner Frage mit der Kletscherüberquerung muss ich sagen, dass das nicht unbedingt Teil der Tour sein muss.
Kannst du mir zufällig auch noch etwas zu den täglichen Gehzeiten deiner Tour sagen, damit ich mir da ein ungefähres Bild machen kann!
Insbesondere der “Johann” scheint ja recht anspruchsvoll zu sein, bin mir nicht sicher ob der mit dem Gepäck für so ne 5-Tages Tour ohne “Depot” auf einer Hütte so einfach machbar ist?!
Vielleicht ist da dein Alternativorschlag mit der Gondelfahrt vorzuziehen, was meinst du?! Wie lange braucht man ungefähr von der Talstation zur Dachsteinsüdwandhütte?
Ist bei irgendeinem der Steige, insbesondere beim Johann, in der ersten Septemberwoche mit Schnee und Eis zu rechnen sodass Eispickel und Steigeisen erforderlich sein könnten?
nidom
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Hallo nidom,
an Gehzeiten würd ich in etwa folgendes veranschlagen:
1. Tag: insgesamt ca. knapp 6.00 h (Siega mit ca. 20 min Zustieg ab Silberkarhütte und ca. 45 min für den KS veranschlagt, ist der einzige, den ich selbst noch nicht kenne, daher kein Erfahrungswert)
2. Tag: ca. 6:00-7:00 h
3. Tag: Variante bis Seethalerhütte ca. 7:30-8:00 h, Variante bis Südwandhütte ca. 9:00 h (letzte Talfahrt 17.10 Uhr)
4. Tag: ab Seethalerhütte ca. 7:30 h, ab Südwandhütte ca. 15 min weniger (erste Bergfahrt 7.50 Uhr)
5. Tag: ca. 3:00 h
So ungefähr würde ich die Gehzeiten für mich einschätzen. Ich gehe zwar kontinuierlich, aber nicht allzu schnell; wer Gas gibt, kann's also auch schneller schaffen.
Der Johann mit Wochengepäck ist jedenfalls für lange Arme gut. Ist halt eine Frage der Armkraft und der Kondition. Heftig sind vor allem die ersten 15 Meter. Vielleicht am Vortag mal testen: wenn der Irg schon als Schinderei empfunden wird, lieber nicht mit schwerem Gepäck in den Johann. Wenn's hingegen locker läuft, könntet Ihr Euch auch den Johann so zutrauen. Von der Talstation zur Südwandhütte läuft man ca. eine halbe Stunde.
Bei trockenem Wetter und guten Verhältnissen sollten Pickel und Steigeisen nicht erforderlich sein. Natürlich kann es im Hochgebirge auch im August oder September zu Wetterstürzen mit Neuschneefall oder Regen mit anschließenden Frostnächten kommen, dann sieht es schon wieder anders aus. Insbesondere beim Johann würde ich jedoch darauf achten, dass die Verhältnisse gut sind, da der Spaßfaktor dort ansonsten sehr schnell gegen Null tendieren kann.
Die Trasse von der Seethalerhütte zum Hunerkogel ist in der Regel von Pistenraupen so präpariert, dass sie auch bei ungünstigen Verhältnissen gut zu begehen ist. Einzig das kurze Stück zwischen Hunerkogel und Rosmariestollen kann im September hin und wieder Blankeis aufweisen. Auf Steigeisen kann man dann dennoch verzichten, wenn man von der Bergstation am Hunerkogel über den Hunerkogel-KS (C/D, oberer Einstieg direkt vom östlichen Geländer der Bergstation) bis vor die Hunerscharte absteigt und dann gegenüber gleich in den Westgrat-KS vom Koppenkarstein einsteigt. Von diesem aus gibt es zwei gesichterte Abstiege zum Nordportal des Rosmariestollens und auf diese Weise ist man bis auf das ziemlich flache Stück an der Hunerscharte praktisch schnee- und eisfrei unterwegs.
Stöcke können durchaus hilfreich sein, wenn z.B. im Edelgrieß hartgefrorene Schneefelder zu queren sind (und natürlich zur Entlastung der Knie beim Abstieg vom Guttenberghaus).
Je nachdem, wie sich die Verhältnisse im Juli gestalten, kann es übrigens sein, dass ich dann Anfang September noch mal das Dachsteingebiet ansteuere. Vielleicht sehen wir uns ja mal.
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Ok dank dir ganz herzlich für deine Mühe.
Habe noch etwas bzgl. des “Johann” gegoogelt und auch nachgeschlagen. Der Einstieg soll “sehr” schwer sein und auch teilweise überhängend. Gute Bilder davon habe ich leider keine gefunden. Formulierungen sind natürlich immer sehr subjektiv und mit mehr oder weniger Wahrheitsgehalt.
Wie schätzt du die Sache ein, als “Insider”
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Hallo nidom,
meine Meinung zum Thema dürfte wohl kaum weniger subjektiv sein als die anderer.
Die Hauptschwierigkeit beim Johann ist sicherlich der Einstiegsüberhang. Der heißt so, weil er eben wirklich überhängend ist. Sind wie gesagt geschätzt ca. 15 m nach rechts ansteigende Querung mit Trittbolzen und ist nach meinen bisherigen Erfahrungen sicherlich eine der schwierigsten Einzelstellen an einem alpinen KS. Leider fotografiere ich noch nicht so lange auf meinen Touren, so dass ich Dir mit Bildern auch nicht weiterhelfen kann.
Eine nach meinem Dafürhalten gute Beschreibung bietet der folgende Link: http://www.bergsteigen.at/de/touren.aspx?ID=75
Hier gibt es auch ein ordentliches Topo zum Steig sowie immerhin 45 Bilder. Den Einstieg zeigen die Bilder 3, 16, 21, 22, 23 und 28. Bild 3 gibt die Wirklichkeit ganz gut wieder, nur die Bildunterschrift ist Unfug. Wer den Einstieg nicht schafft – was ja keine Schande ist – wird ohnehin umkehren müssen. Und danach wird es natürlich etwas leichter!
Vielleicht kannst Du mal schreiben, welche Touren Ihr bisher so unternommen habt. Wenn was dabei ist, was ich kenne, könnte ich ja mal – natürlich rein subjektiv –>
–> – einschätzen, ob das vergleichbar ist.
Ansonsten würde ich raten, einfach mal hochzusteigen und sich den Einstieg anzusehen. Der Zustieg unter der Dachstein-Südwand ist schon für sich genommen eindrucksvoll. Und wenn Euch das Ganze dann nicht geheuer ist, bleibt allemal noch Zeit, zur Talstation abzusteigen, die Seilbahn zum Hunerkogel zu nehmen und dem Dachstein von dort aufs Haupt zu steigen, mit anschließender Nächtigung auf der Seethalerhütte.
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Hi.
Noch ein paar Fragen zum Routenverlauf etc.
1. Tag:
– Kann man direkt am Eingang der Silberkarklamm parken?
– Umgeht der Hias-KS die Klamm oder läuft er hindurch? Laut Karte startet er nämlich an der Mautstelle.
2. Tag:
– Vom Guttenberghaus im dem Weg 618 bis zur Edelgrießhöhe folgen?
– dann geht es hoch Richtung Gletscher und anschließend rechts herum über den Irg auf den Koppenkarstein?
– Der Westgrat-KS schließt sich dann mehr oder weniger direkt an den Irg an? Der ist nämlich in meiner Kompass Karte nicht eingezeichnet.
– Der Hunerschartensteig entspricht dann wohl dem Weg 615, richtig? Nämlich auch der ist bei mir nicht verzeichnet.
3. Tag:
– Geht der Johann direkt bis zur Seethalerhütte?
– Von der Seethalerhütte führt dann der Schulteranstieg zum Hohen Dachstein? Auch der Steig ist nicht in meiner Karte.
– Auf dem gleichen Weg gehts dann wieder zurück zur Seethalerhütte?
4. Tag:
– Wo liegt der Rosmarie-Stollen genau (ist auch nicht eingezeichnet!).
– Ist der Alternativweg ohne Gletscherquerung über Hunerkogel -KS und Westgrat-KS leicht zu finden / gut gekennzeichnet?
5. Tag:
– geht der Weg vom Guttenberghaus genauso zurück wie der Aufstieg am 1. Tag?
nidom
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Hallo nidom,
1. Tag:
– Kann man direkt am Eingang der Silberkarklamm parken?
Parkplatz befindet sich ca. 10 Gehminuten unterhalb des Klammeingangs. Von der Straße Ramsau – Weißenbach beim Lodenwalker abbiegen und nach ca. 300 m links halten!
– Umgeht der Hias-KS die Klamm oder läuft er hindurch? Laut Karte startet er nämlich an der Mautstelle.
Der Steig beginnt in der Klamm, gut 5 Minuten nach dem Eingang (Begehungsgebühr wird fällig) und zweigt bei einer Bank nach rechts ab.
2. Tag:
– Vom Guttenberghaus im dem Weg 618 bis zur Edelgrießhöhe folgen?
Genau!
– dann geht es hoch Richtung Gletscher und anschließend rechts herum über den Irg auf den Koppenkarstein?
Der Edelgrießgletscher ist seit längerem eigentlich kein Gletscher mehr (keine Spalten, insbesondere für Tag 4 wichtig). Von der Edelgrießhöhe geht es mehr oder weniger am Kamm auf den Koppenkarstein zu. Ca. dort, wo sich der Weg vom Kamm nach links dem Gletscherrest zuwendet, führen nach rechts Steigspuren und Markierung zum Einstieg des Irg.
– Der Westgrat-KS schließt sich dann mehr oder weniger direkt an den Irg an? Der ist nämlich in meiner Kompass Karte nicht eingezeichnet.
Der Irg führt auf den Gipfel des Großen Koppenkarsteins und der Westgrat-KS – der ja auch der Normalweg ist – beginnt dort oben und ist eigentlich nicht zu verfehlen.
– Der Hunerschartensteig entspricht dann wohl dem Weg 615, richtig? Nämlich auch der ist bei mir nicht verzeichnet.
So ist es.
3. Tag:
– Geht der Johann direkt bis zur Seethalerhütte?
Der KS endet unmittelbar bei der Hütte.
– Von der Seethalerhütte führt dann der Schulteranstieg zum Hohen Dachstein? Auch der Steig ist nicht in meiner Karte.
Von der Seethalerhütte sind in der Regel zwei Spuren Richtung Dachstein gelegt. Die eine (linke) führt in Kürze zum Einstieg in den Schulteranstieg, der nur wenige Minuten von der Hütte entfernt liegt. Der andere (rechte) führt weiter hinauf zur Randkluft. Da steigt zwar praktisch niemand am Seil, Spaltengefahr ist gering, aber m.E. vorhanden – also Vorsicht!
– Auf dem gleichen Weg gehts dann wieder zurück zur Seethalerhütte?
So würde ich es machen. Abstieg über Randkluft ist kürzer, aber: siehe oben!
4. Tag:
– Wo liegt der Rosmarie-Stollen genau (ist auch nicht eingezeichnet!).
Der Stollen unterquert den Westgrat des Kleinen Koppenkarsteins ungefähr in Höhe der Austriascharte. Der Zustieg ist in der Regel gut gespurt und vom Hunerkogel aus zu sehen. Auf der Südseite leitet der Weg dann auf teilweise ausgesprengter Trasse bis oberhalb des Edelgrieß-„gletschers“.
– Ist der Alternativweg ohne Gletscherquerung über Hunerkogel -KS und Westgrat-KS leicht zu finden / gut gekennzeichnet?
Hunerkogel-KS beginnt wie gesagt an der östlichen (der Hunerscharte zugewandten) Terrasse der Seilbahnstation; ab da immer am Drahtseil lang bis oberhalb der Scharte. Der Westgrat-KS beginnt praktisch am tiefsten Punkt des Westgrates und ist kaum zu verfehlen. Außerdem würdet Ihr ja zwei Tage zuvor genau dort runterkommen. Auch die beiden Abstiege nach links zum Stolleneingang (einer vor und einer nach der Seilbrücke) sind gut zu finden.
5. Tag:
– geht der Weg vom Guttenberghaus genauso zurück wie der Aufstieg am 1. Tag?
Entweder so (ohne die Klettersteige) oder auf Weg 616 zum Feisterer und dort links auf markiertem Waldweg zurück zum Parkplatz.
Ich hoffe, damit sind jetzt alle Klarheiten beseitigt (und besorg Dir mal 'ne ordentliche Karte !).
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was meinst du mit gescheiter Karte?
Ich bin bisher immer super gefahren mit den Kompass Karten.
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nidom wrote:Ich bin bisher immer super gefahren mit den Kompass Karten.
Naja, zum Fahren reichen sie auch meistens, aber Du willst ja bergsteigen… –>
–>
Im Ernst: Von der Geländedarstellung abgesehen habe ich Kompasskarten schon in sehr unterschiedlichen Qualitäten erlebt. Die vom Dachstein kenn' ich nicht, ich hab bloß aus Deinen Anmerkungen geschlossen, dass nicht alles perfekt eingezeichnet ist. Für optimal halte ich die AV-Karte 14. Alternativ gäb's noch die Blätter 3217 und 3218 der ÖK50. Allerdings sind diese lediglich in der Geländedarstellung präziser. Auch auf denen ist nicht jeder Klettersteig verzeichnet.
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hab gerade gesehen dass die Seethalerhütte ja “nur” 20 Lager hat. Kann man da reservieren und gibt es Bewirtung?
Müssen wir uns gedankenk machen dass wir da nicht unterkommen?
Bei der Dachsteinsüdwandhütte und dem Guttenberghaus sollte es ja Dank ausreichender Betten und Lager keine Probleme mit der Übernachtung geben?
Werde wohl ohnehin recht frühzeitig reservieren soweit dies möglich sein sollte.