Klettersteige ↔ Klettersteig Touren mit Karte und Topo | via-ferrata.de › Forums › Klettersteige › Alpspitze und Zugspitze in einer Woche
-
Alpspitze und Zugspitze in einer Woche
-
Hallo zusammen,
ich möchte gerne Mal euren Rat zu meinem Vorhaben für dieses Jahr einholen.
Ich würde gerne den Klettersteig Zugspitze[/url:10aejzth] über das Höllental machen.
Da ich im alpinen Gebiet noch keine Erfahrung habe und der Aufstieg über das Höllental mit C bewertet wird, wollte ich vorab erstmal die Alpspitze begehen.
Da es für mich eine weitere Anreise ist und es sich urlaubstechnisch auch so anbieten würde, würde ich beides im Zeitraum von ca. einer Woche machen wollen und beides mit Führung!
Haltet ihr das für machbar oder zu gewagt von der Schwierigkeit her?
Zu meinen Vorkenntnissen: Ich habe bisher nur den Mittelrhein-Klettersteig und den Churfrankensteig absolviert, was ich als sehr einfach empfunden habe. Ich klettere seit September letzten Jahres wöchentlich in der Halle und habe im Januar den Vorstiegsschein gemacht. Im Frühjahr ist ein Kurs für das erste Klettern am Fels geplant. Toprope klettere ich bis ca. 6+ und Vorstieg bisher nur bis 4+ in der Halle. Anonsten mache ich auch relativ viel Sport (auch Ausdauersport) und würde mich als ziemlich fit bezeichnen.
Das ganze soll voraussichtlich im Juli stattfinden (ca. 8.-16.7). Vielleicht finden sich ja auch noch andere Interessierte, ich wäre auch offen für andere Touren oder Aktivitäten in diesem Zeitraum, wenn ich schonmal da bin
Evtl. hat jemand auch Vorschläge was man da sonst so unternehmen kann, wenn man jemanden dabei hat, der nicht so trittsicher und konditionsstark ist (der kommt natürlich nicht mit auf die Klettersteige!).
Freue mich auf eure Antworten!
LG Anna
-
Anonymous
Deleted User3. Februar 2017 at 14:36Hallo Anna, ich finde es immer schwierig zu beurteilen, ob Menschen, die man nicht kennt eine Anforderung schaffen. Zum Weg durchs Höllental gibt es ja dieses geniale 360° Projekt, wo der Weg sehr detailliert gezeigt und beschrieben wird. Dazu gibt es hier auch einen Thread. Einfach mal einen Tag opfern und in Ruhe anschauen. Und zur Alpspitze können Dir hier sicher viele Menschen etwas sagen.
-
Hallo Anna,
also jetzt mal meine Meinung dazu:
Wenn Du Dich noch nicht so auskennst im Thema Klettersteige, bietet sich an, das mal mit jemand
zusammen zu machen, um es einfach zu üben.
Vom Ablauf her würde ich Dir aber empfehlen, zunächst mit der Alpspitz-Ferrata zu beginnen, denn
die ist eher ein Steig für Anfänger, sehr gut gesichert (eher übersichert) und technisch auch nicht schwer.
Von Vorteil wäre es, diese unter der Woche zu gehen, denn am Wochenende ist sie arg überlaufen.
Der Zustieg vom Osterfelderkopf (den man mit der Seilbahn erreicht) bis zum Einstieg dauert höchstens
15 min.
Anschließend würde ich dann erst die Zugspitze übers Höllental machen. Ggf. machst Du die Tour
als 2-Tages-Tour, d.h. am ersten Tag von Hammersbach bis zur neuen Höllentalangerhütte, am
2. Tag dann hinauf auf den Gipfel.
Der Weg bis zur Hütte ist einfach, aber durch die Höllentalklamm dennoch abwechslungsreich.
Ab der Hütte geht es dann zur Leiter und zum Brett (harmloser als oft in Führern beschrieben),
dort lohnt sich dann schon das Klettersteigset…
Danach kommst Du irgendwann zum Höllentalferner, auf dem Du – je nach Bedingungen – Steigeisen
oder wenigstens Grödeln brauchst. Evtl. geht man sogar am Seil, denn der Gletscher ist zwar klein,
hat aber dennoch einige “nette Falltüren”, sprich Spalten. Wir sind damals nur mit Steigeisen gegangen,
also nicht angeseilt, sind aber zwingend der vorhandenen Spur gefolgt.
Die sogenannte Schlüsselstelle ist die Randkluft am Einstieg in den oberen Klettersteig. Dort schmilzt
der Gletscher vom sich erwärmenden Fels ab und es entsteht diese Randspalte. Meist sind Schnee-
brücken vorhanden (die man aber mit Vorsicht betreten sollte), es kann aber auch sein, dass keine
da sind und ein beherzter Sprung zum Fels mit den ersten Klettersteigsicherungen nötig wird.
Am Einstieg baumelt da nur noch ein loses Stahlseil herum, bevor weiter oben die Fixierungen kommen.
Auf dem Klettersteig sollte man schon mit Set und Helm gehen. Ab da sind es dann noch ca. 600 Hm
bis zum Gipfel und dem Touri-Schock.
Was auf jeden Fall sehr schön ist: eine Übernachtung im Münchner Haus. Allerdings gibt es nur sehr
wenige Schlafplätze und es ist eher wie ein Lotteriespiel, ob man welche bekommt. Zur Not muss
man eben mit der Seilbahn runter fahren.
Klettertechnisch sehe ich bei Dir überhaupt keine Probleme, wenn Du im Vorstieg bis 4+ kletterst.
Bei der Zugspitz-Tour durch das Höllental handelt es sich ja eher um eine Klettersteigtour, bei der
Du Dich mit Deinem Klettersteigset im Stahlseil sicherst. Das hat ja mit reinem Klettern nichts zu tun.
Ich klettere z.B. nicht und bin ja auch da hoch gekommen. Von der Fitness sehe ich da auch keine
Probleme. Ich bin die Tour damals aber halt als 2-Tages-Tour gegangen, so teilen sich die doch
immerhin 2.200 Höhenmeter auf 600 Hm am ersten Tag und 1.600 Hm am zweiten Tag auf.
Ich hoffe ich konnte Dir ein wenig helfen. Wenn Du noch Fragen hast, einfach her damit.
Von real-adventure.eu gibt es übrigens eine DVD zum Höllentalaufstieg zur Zugspitze,
auf der auch die Alpspitz-Ferrata mit drauf ist:
** you do not have permission to see this link **
Grüße
Tobias
-
Ich hab voriges Jahr mit ähnlichen Voraussetzungen ne viertägige Brenta-Runde geplant (als Unterschied sähe ich vielleicht in der Halle ne 7 im Toprope und im Vorstieg ne 6+/7- stehn) und diese dann nach dem ersten Tag abgebrochen, weil mir die Kombination aus 1400Auf- und dasselbe etwa auch Abstiegsmetern (wurden ein paar mehr als geplant) und 9 Stunden Klettern und Laufen auf 3000m mit Rucksack, sowie eventuell noch der Anmarsch von 6km in weniger als ner Stunde zuvor zur Talstation den Stöpsel gezogen haben.
Die Schwierigkeit der Strecke, angegeben mit B und C, würde ich tatsächlich auch so einschätzen, aber in Kombination mit Höhe und Höhenmetern ist das halt nicht mit nem 'normalen' Klettersteig, wo unten mit ein paar Minuten Zustieg das Auto geparkt steht, vergleichbar. Zumal auch der Rucksack einige Kilo schwerer wiegt.
Ich würde das nicht unterschätzen, vorallem auch weil die Wetterbedingungen bei mir ziemlich optimal waren bzw. ich auch zeitlich nicht festgelegt war und fahren konnte, als es so aussah, als würds passen.
Das sieht ja bei dir etwas anders aus. Wenn man nur ein Zeitfenster von drei, vielleicht vier Tagen hat, ist man ja eher mal geneigt, auch weniger optimale Bedingungen in Kauf zu nehmen, was die Aktion erschwert.
Ich weiss jetzt nicht, was du mit 'Führung' meinst, aber ich würde versuchen, beides beim gleichen Führer anzumelden, die Alpspitze zu machen und dann nach Absprache die Option offenzuhalten, statt der Zugspitze irgendne Alternative in Angriff zu nehmen.
Kenn mich klettersteigtechnisch in der Ecke jetzt nicht wahnsinnig gut aus, aber es sollte durchaus Alternativen im gleichen Schwierigkeitsgrad, aber insgesamt leichter, geben.
Eventuell auch solche, die man alleine machen kann.
-
Aber wenn Sie in der Halle klettern geht und auch sonst Ausdauersport betreibt, sehe ich
da jetzt bzgl. Kondition keine größeren Probleme. Gut, klar man hat auch noch einen
Rücksack auf, aber wenn man sich Zeit lässt, langsam und gleichmäßig steigt, sollte das
machbar sein.
Vorher aber wie gesagt empfehle ich die Alpspitze und vielleicht noch eine andere Tour,
um sich quasi “warmzulaufen”.
-
Danke, das werde ich mir mal ansehen
Leider habe ich niemanden mit dem ich Klettersteige “üben” kann. Daher habe ich auch Kurse/Führungen angepeilt.
Zuerst die Alpspitze und dann die Zugspitze zu machen war der Plan. Andersrum wäre ja nicht so sinnvoll…
Für die Zugspitze hatte ich auch vor am Tag vorher auf die Höllentalangerhütte aufzusteigen und dort zu übernachten.
Kletter(steig)ausrüstung habe ich ich bis auf Steigeisen/Grödeln, aber das bekommt man bei der Führung auch gestellt.
Was könnte man denn in der Ecke noch machen zum “warmlaufen”?
Mit Führung meine ich das: http://www.die-bergfuehrer.de/bergwelt/klettersteig-alpspitze/ und das http://www.die-bergfuehrer.de/bergwelt/klettersteig-zugspitze-hoellental/
-
Du meinst, was man noch so im Wetterstein und an der Zugspitze machen könnte?
Du könntest z.B. durch die Partnachklamm bis kurz vor der Bockhütte, dort weiter
Richtung Oberreintal und dann zum Schachen mit dem Schachenschloss hinauf steigen.
Sind ca. 1100 Hm, wenn mich nicht alles täuscht (optional auch noch Weiterstieg bis
zur Meilerhütte möglich).
Oder Du gehst auf die Kramerspitze nordseitig von Garmisch-Partenkirchen.
Oder evtl. auch auf den Wank oder das Kreuzeck.
-
Mrs.Purple wrote:
Leider habe ich niemanden mit dem ich Klettersteige “üben” kann.
Das könnte man notfalls beheben, wennst ausm Frankfurter Raum bist. Ich bin öfter mal mit den Buben und Mädelns meiner Klettertruppe auf Klettersteigen in der näheren und weiteren Umgebung unterwegs seit ich mir abgewöhnt habe, Klettersteige nur aufm Heimweg von irgendwelchen anderen Aktionen 'mitzunehmen'.
-
Hallo Anna nochmal,
ich habe es vorhin vergessen. Die Dokumentation des Aufstiegs durch das Höllental auf die Zugspitze
gibt es von real-adventure auch als Youtube-Videos:
** you do not have permission to see this link **
Grüße
Tobias
-
Danke Tobias für die vielen Tipps, das Video werde ich mir mal zu Gemüte führen!
ziller wrote:Mrs.Purple wrote:Leider habe ich niemanden mit dem ich Klettersteige “üben” kann.
Das könnte man notfalls beheben, wennst ausm Frankfurter Raum bist. Ich bin öfter mal mit den Buben und Mädelns meiner Klettertruppe auf Klettersteigen in der näheren und weiteren Umgebung unterwegs seit ich mir abgewöhnt habe, Klettersteige nur aufm Heimweg von irgendwelchen anderen Aktionen 'mitzunehmen'.
Danke für das Angebot. Du kannst gerne mal Bescheid sagen, wenn wieder was ansteht Komme aus dem Raum Frankfurt (35km zur DAV Halle).
Welche “anderen Aktionen” machen Klettersteige denn zur Nebensächlichkeit?
-
Hallo Anna,
kein Thema, ich gebe gern Tipps weiter, wo ich kann.
So wie alle anderen hier auch. Davon lebt ja auch das Forum.
-
Mrs.Purple wrote:Welche “anderen Aktionen” machen Klettersteige denn zur Nebensächlichkeit?
MTB-Touren zum Bleistift…
35km zur DAV Halle
Ooops, Luftlinie bin dann ja sogar ich noch näher dran…
-
ziller wrote:Mrs.Purple wrote:
35km zur DAV Halle
Ooops, Luftlinie bin dann ja sogar ich noch näher dran…
Also es ist immerhin Fahrtstrecke bei mir –>
” title=”Laughing” /> –>
Wo kommst du denn her? Ich komme aus der Wetterau. Büdingen, falls dir das was sagt.
Kraxel-Tobi wrote:…Von Vorteil wäre es, diese unter der Woche zu gehen, denn am Wochenende ist sie arg überlaufen…Hab noch vergessen zu erwähnen, dass die Führungen leider nur am Wochenende stattfinden. Unter der Woche wäre mir auch lieber aufgrund der zu erwartenden Menschenmassen, aber man kann nicht alles haben.
-
Achso, die Führungen sind nur am Wochenende…
Mmh, an der Alpspitze sind eigentlich immer genügend Leute unterwegs, selbst unter der Woche
sollte man da jemand antreffen. Ggf. schließt Du Dich ja jemandem an bzw. läufst denen hinterher?
Wie Du mit dem Klettersteigset umgehst, weißt Du sicher, oder? Hast Du schon eins mit Bandfalldämpfer?
Grüße
Tobias
-
Kraxel-Tobi wrote:Achso, die Führungen sind nur am Wochenende…
Mmh, an der Alpspitze sind eigentlich immer genügend Leute unterwegs, selbst unter der Woche
sollte man da jemand antreffen. Ggf. schließt Du Dich ja jemandem an bzw. läufst denen hinterher?
Wie Du mit dem Klettersteigset umgehst, weißt Du sicher, oder? Hast Du schon eins mit Bandfalldämpfer?
Grüße
Tobias
Ja, das weiß ich. Habe ich am Churfrankensteig schon benutzt. Ist mit Bandfalldämpfer. Habe mir vorsorglich auch ne 60cm Bandschlinge mit zusätzlichem Karabiner als Rastschlinge besorgt. Das hab ich aber noch nicht getestet.