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  • Unfall in den Bergen, wer zahlt?

    aktualisiert 15 Jahre, 11 Monat aktiv. 5 Mitglieder · 6 Beiträge
  • Bergmeister

    Mitglied
    6. August 2009 at 19:58

    Servus,

    leider aus aktuellen Anlass hätte ich mal die Frage, wer die Kosten einer Bergung in den Alpen trägt, wenn kein Selbstverschulden (Ausrüstung, Wetter, usw. waren für die Tour ausreichend) und DAV-Mitglied.

    Gestern ist mein Bergspezl übelst gestürzt. Ist auf einen medizinballgroßen Felsbrock getreten, der hat sich gelöst und er ist Kopf voraus über ein Felswandl ca. 2m in ein Kar geflogen. Dabei hat er sich u. a. eine üble Fleischwunde am Knie zugezogen (dabei wurde auch der Schleimbeutel verletzt, der entfernt werden musste). Er konnte aber unter Schmerzen noch die 1100m absteigen und wurde dann von mir sofort ins Krankenhaus gefahren.

    Was wäre jetzt gewesen, wenn ich ihn ausfliegen (weil z. B. Knochenbruch oder Schmerzen zu groß) lassen hätte müssen? Welche Kosten wären auf Ihn zugekommen?

    Danke,

    Hans

  • frankenkai

    Mitglied
    6. August 2009 at 22:28
    Bergmeister wrote:
    Servus,

    leider aus aktuellen Anlass hätte ich mal die Frage, wer die Kosten einer Bergung in den Alpen trägt, wenn kein Selbstverschulden (Ausrüstung, Wetter, usw. waren für die Tour ausreichend) und DAV-Mitglied.

    Gestern ist mein Bergspezl übelst gestürzt. Ist auf einen medizinballgroßen Felsbrock getreten, der hat sich gelöst und er ist Kopf voraus über ein Felswandl ca. 2m in ein Kar geflogen. Dabei hat er sich u. a. eine üble Fleischwunde am Knie zugezogen (dabei wurde auch der Schleimbeutel verletzt, der entfernt werden musste). Er konnte aber unter Schmerzen noch die 1100m absteigen und wurde dann von mir sofort ins Krankenhaus gefahren.

    Was wäre jetzt gewesen, wenn ich ihn ausfliegen (weil z. B. Knochenbruch oder Schmerzen zu groß) lassen hätte müssen? Welche Kosten wären auf Ihn zugekommen?

    Danke,

    Hans

    Hallo,

    ich denke DAV ist immer gut und richtig , andererseits bist du (zumind als gesetzlich Versicherter) in deiner KV, die innerhalb der EU aufgrund von gegenseitigen Abkommen weitgehend bezahlt, auch wenn du evtl. vorschiessen musst (falls die oesterreicher, Italiener, Slowenen, Franzosen…sich zieren) Schweiz duerfte meines Wissens nach auch kein problem sein…

    gruss

    Harald

  • Bergmeister

    Mitglied
    7. August 2009 at 21:49

    Danke für die Antworten!

  • Kaiser

    Mitglied
    7. August 2009 at 22:26
    frankenkai wrote:

    Hallo,

    ich denke DAV ist immer gut und richtig , andererseits bist du (zumind als gesetzlich Versicherter) in deiner KV, die innerhalb der EU aufgrund von gegenseitigen Abkommen weitgehend bezahlt, auch wenn du evtl. vorschiessen musst (falls die oesterreicher, Italiener, Slowenen, Franzosen…sich zieren) Schweiz duerfte meines Wissens nach auch kein problem sein…

    'n Abend zusammen,

    Vorsicht! In Deutschland übernimmt in den meisten Fällen die Gesetzliche Krankenkasse die Bergungskosten. Dies gilt jedoch nur für einen medizinisch notwendigen Transport. Stellt die Krankenkasse nachträglich fest, dass nach den gegebenen Umständen ein Transport mit dem Hubschrauber nicht geboten war, kommen Kosten auf den Geborgenen zu. Bei einem Beinbruch oder ähnlichem wird in der Regel von medizinischer Notwendigkeit auszugehen sein. (SGB V und Krankentransportrichtlinie)

    Im Ausland werden Kosten dann übernommen, wenn mit dem Reiseland ein Sozialversicherungsabkommen besteht und die Bergungskosten zu den landesüblichen Leistungen der dortigen gesetzlichen Krankenversicherung gehören. Das führt zum Beispiel in Österreich schon zu Problemen. Hier gilt: Bergungskosten und die Kosten der Beförderung bis ins Tal werden bei Unfällen in Ausübung von Sport und Touristik [von den Sozialversicherungsträgern] nicht ersetzt (§ 131 Abs 4 ASVG).

    Private Krankenversicherungen umfassen häufig auch Bergungskosten. Hier gilt jedoch: Erstattungsgrenzen und Geltungsbereich prüfen, bevor man sich darauf verlässt.

    Eine Mitgliedschaft im DAV ist also sehr sinnvoll, ansonsten hilft nur eine private Unfallversicherung weiter.

  • bergbiker

    Mitglied
    9. August 2009 at 11:12

    Hallo zusammen,

    kann Kaiser´s Darstellung über Österreich nur bestätigen. Mit der gesetzlichen Krankenversicherung kommt man in Österreich nicht weit. Hier empfehle ich dringend den Abschluss einer Auslandskrankenversicherung bzw bei Bergunfällen die Mitgliedschaft in einem der alpinen Vereinen.

    Tarif der ÖAMTC-Hubschrauber (gelbe Engel): 60 EUR /Min, dies verdeutlicht, wie wichtig eine Versicherung ist.

    Noch zwei Tipps:

    Die Leistungspflicht bei der AV-Versicherung tritt ein, wenn sich der Versicherte in einer alpinen Notlage befindet (ist in dem dargestellten Fall unproblematisch),

    problematisch bei selbstverschuldeten Versteigen und sich nicht mehr Zurücktrauen, hier ist gute Argumentation notwendig.

    Zweiter Tipp:

    in der Auslandskrankenversicherung erstatten die meisten Anbieter die Rücktransportkosten (ins Heimatland) , wenn diese medizinisch notwendig sind. Dies ist nur dann gegeben, wenn die Verletzung nicht im Land des Unfalls nach dem medizinischen Standard geheilt werden kann.

    Einige haben den Passus: “medizinisch sinnvoll”, d.h. da ich mein soziales Umfeld im Heimatland habe, ist ein Rücktransport fast imer zu befürworten (schnellere Genesung durch die Betreuung der Angehörigen etc…), so dass es hier keine Probleme mit der Übernahme der Kosten geben dürfte.

    Eine unfallfreie Zeit wünscht Euch

    Alexander

  • messner

    Mitglied
    19. November 2009 at 15:48
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