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Gardasee
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Bergtouren und leichte Klettersteige mit Hund

Hund im Klettersteig

Welche Hunde kann man prinzipiell mit ins Gebirge nehmen? Was mache ich als Herrchen, wenn der Hund Panik oder Angst bekommen sollte? Wie kann ich meinen Hund sichern?

Diese und noch einige andere Fragen hat uns netterweise Katja von der Firma Ruffwear, die auf entsprechende „Bergausrüstung“ für Hunde spezialisiert ist, beantwortet:
Welche Hunde sind generell als ‘bergtauglich’ anzusehen?

Das ist keine Frage der Rasse sondern des Charakters. Es gibt mutige, aktive Hunde und ängstliche. Manchmal muss man es einfach ausprobieren. Dann merkt man recht schell wie Fiffi reagiert.

Welche Hunde fühlen sich auch im Steilfels wohl?

Wie bei Frage 1 bereits geschrieben ist das Typenabhängig. IdR. hat der Hund nur einen großen Wunsch, bei Herrchen und Frauchen zu sein wenn diese auf Tour gehen. Viele Wanderungen sind für 4 Beiner gar kein Problem. Da ist es um so ärgerlicher wenn man Fiffi nur wegen einer Steilpassage zuhause oder im Hotel/der Ferienwohnung lassen muss. Dann doch lieber gut ausrüsten und seinen besten Freund mitnehmen. IdR. gewöhnen sich die Hunde recht schnell ans Abseilen oder Gesichert werden (ähnlich der Hunderettungsarbeit).

Wie kann ich große und kleine Hunde auf den Berg am besten mitnehmen?

Mittelgroße bis große Hunde z.B. mit unserem Double Back Harness (Klettergeschirr für Hunde) und die ganz kleinen am besten in einem ‘geschlossenen’ Tragerucksack für Hunde mit Mash, da wo es zu gefährlich ist sie frei laufen zu lassen. Denn das Double Back Harness wird nur für Hunde von 43 cm bis max 107 cm Brustumfang hergestellt. Da passt kein Chihuahua rein.

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Welche Gurtsysteme gibt es für große und kleine Hunde?

Als wirklich sicheren Gurt für den Berg gibt es von uns nur das Double Back Harness, welches einem Klettergurt für Menschen entspricht, nur halt speziell für Hunde gefertigt wurde.

Was mache ich, wenn ein Hund in einer Steilpassage Angst bekommt?

Gut zureden, streicheln, evtl. mit Leckerli bestechen und nahe dran bleiben.

Woher weiß ich was ich einen Hund im Gebirge zumuten kann?

Das ist immer schwer zu sagen wenn ich die Strecke nicht kenne. Der Hund sollte gesund und einigermaßen fit sein, wenn ich Ihn mitnehme. Auf uneinsichtigen Strecken würde ich den Hund immer sichern, auch wenn er sonst fit und mutig ist und prinzipiell gut klettern kann. Auch der Vierbeiner kann ins Rutschen geraten oder sich überschätzen. Außerdem ist es wichtig den Hund immer im Auge zu behalten ob es Ihm zuviel wird.

Welche weiteren Tipps kannst du uns zum Thema Bergtouren und leichte Klettereien mit Hund geben?

Die Tour – Wanderung, Bergtour oder Klettersteig – immer gut planen und alles Wichtige mitnehmen. Je nach Gelände Hundesicherungsgeschirr (Double Back Harness), Seil zum Sichern (keine Leine!) und je nach Untergrund Hundeschuhe (Grip Trex) nicht vergessen! Es gibt Gesteinsarten deren Kanten Messerscharf sind. Auch ein Faltnapf/Wasser für die Pausen oberhalb der Flüsse und Seen einpacken.  Sich langsam an schwierigere Touren gewöhnen und immer erst einfach beginnen. Dem Hund Zeit geben und auf Zeichen von Stress achten. Sollte der Hund überfordert werden, kann er dies leider nicht sagen, deshalb ist es umso wichtiger Ihn immer wieder zu beobachten ob er Zeichen von Stress zeigt (Zittern, häufiges Kratzen, Fressunlust, übermäßiges Hecheln, Rute dauerhaft zwischen den Beinen, angelegte Ohren nervöses Umschauen… usw.)  Wer seinen Hund kennt, sieht ob dieser Freude, Angst oder Stress hat und kann die Touren mit Vierbeiner dementsprechend planen.

Vielen Dank, Katja, für deine ausführlichen Hinweise und Tipps zum Thema Wandern und leichte Klettersteige mit Hund.


Feedback einer unserer User

Wir haben uns zudem mit einem User aus unserer Community ausgetauscht, der seinen Hund viel in die Berge und auch in den ein oder anderen Klettersteig mitnimmt.

Wenn wir eine anspruchsvolle Tour, einen Klettersteig oder gar eine Mehrtagestour machen, sollte man nicht vergessen, dass auch der Hund seine entsprechende Ausrüstung braucht. Dabei meine ich nicht nur den richtigen Hundegurt oder Hunderucksack, sondern auch die entsprechende Verpflegung für die Tour. Ich habe euch hierfür eine entsprechende Checkliste zusammengestellt:

Ausrüstung Hund:

  • mind. halber Liter Wasser
  • Fress/Trinknapf
  • Kaustangen
  • Futter
  • Handtuch
  • Geschirr, Leine, Halsband, Hundegurt oder Hundetragerucksack
  • Bandschlinge+Karabiner (dadurch ist der Hund am Geschirr mit Bandschlinge am Hüftgurt fixiert falls mal der Rucksack reissen oder er sich rausmogeln sollte)

Hunde auf Hütten

Wenn man mit seinem Hund auf einer Alpenvereinshütte übernachten will, ist es am besten, wenn man im Vorfeld telefonisch mit dem Hüttenwirt Kontakt aufnimmt. Auf manchen Hütte werden Hunde geduldet auf anderen sind Sie verboten! Nur der jeweilige Hüttenwirt kann somit Auskunft geben, ob und wie der Hund vor Ort untergebracht werden kann.

Gewitter als einzubeziehender Faktor

Wichtig: Ziehen Sie auch das Verhalten des Hundes bei Gewittern (Blitz und Donner) in die Tourenplanung mit ein! Sollte man nicht wissen, wie der Hund auf solche äußeren Faktoren reagiert, sollte man dies auf jeden Fall zuvor bei einem ‘Gewitterspaziergang’ vor der eigenen Haustüre austesten. Hierbei kann das Verhalten draußen und in der Wohnung bei Gewitter auch vollkommen unterschiedlich sein. Es soll Hunde geben, die beim Donner sich in der Wohnung unter dem Tisch verkriechen, draußen aber eben komplett anders reagieren. Dies ist – wie schon oben des öfteren erwähnt – eine Frage des Charakters!

Frage an dich:
Welche alpine Tour(en) hast du mit deinem Vierbeiner schon gemacht und was waren deine Erfahrungen dabei?


Quellen: Ruffwear, http://www.hundebergtouren.ch


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