Mit der Via Ferrata Val del Ri gibt es seit Sommer 2024 einen ganz neuen Klettersteig bei Mezzolombardo. Der Klettersteig ergänzt wunderbar die dortigen Klettersteige Via Ferrata Burrone und Via Ferrata Rio Secco.
Es handelt sich bei der Ferrata Val del Ri ebenso um einen talnahen Schluchtenklettersteig der durch die Schlucht Rio Fai hoch Richtung Fai de Paganella geht.
Ausgangspunkt der Tour ist der Friedhof Mezzolombardo. Von dort geht es über die ebenfalls neue 130m Hängebrücke (Ponte Sospenso) zum Einstieg (wichtig ist es hier direkt nach der Brücke rechts die Treppenstufen herunterzusteigen und eine scharfe Rechtskurve unter die Brücke einzulegen und von dort zum Schluchtbeginn zulaufen!)
Der Klettersteig weist viele (zwar nicht allzu lange) vertikale Passagen auf, die aber allesamt gut mit Klammern versichert sind. Nichtsdestotrotz heißt es hier ordentlich “hochziehen”. Die schöne Tour besticht mit etlichen Wasserfällen durch die pittoreske Klamm, die auch mehrmals (3x) auf Seilbrücken gequert wird!
Kurz vor dem Ende gibt es noch rechts absteigend eine kleine Verlängerung (Continuazione), diese ist aber nicht mehr sonderlich lohnenswert und verläuft größtenteils durch erdiges Gelände – man kann sich diesen Teil also getrost sparen und gleich links den Drahtseilen aussteigend folgen.
Was sich aber auf jeden Fall noch lohnt, ist ein weiterer gut 10 minütiger Aufstieg zu einem wunderschönen Picknickplatz (mit Bänken, Tischen und einem Brunnen).
Fotos: A. Rizzi
46.208471, 11.092147 (Routenplaner)
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Die Stand Mai 2025 noch nicht freigegebene Topo war kein Hindernis, uns in den Steig zu wagen. Die Textbeschreibung von Nutzer AndréTT trifft es sehr gut!
Der Steig ist sehr gut nach modernsten Standards angelegt, es geht in ständigem Auf und Ab, oft ziemlich steil und auf Trittelementen, kontinuierlich in die Schlucht hinein. Wer Angst vor pendelnden Seilbrücken hat, kann beruhigt sein – die Trittseile sind mit den Handläufen verwoben, so dass die Trittseile nicht zu stark zur Seite ausscheren können – so werden die fünf (!) Seilbrücken zum wahren Genuss. Schade, dass die Schlucht nicht schon früher so erschlossen wurde! Die Schwierigkeitsbewertung mit C finde ich gerechtfertigt, es gibt allerdings wenig “Selbstläufer”-Passagen, so dass immer Konzentration gefordert ist und man, auch wegen Staugefahr, eine Rastschlinge dabei haben sollte.
Bereits auf der Hängebrücke im Zustieg sollte man einen Blick in die Schlucht werfen – sieht man dort bereits Ferratisten wie “Ameisen” an der Wand, sollte man ernsthaft überlegen, umzudrehen und einen anderen der attraktiven Klettersteige in der Nähe zu machen: Es gibt bis zum oberen Drittel kaum Möglichkeiten zum sicheren Überholen, so dass man unweigerlich auf langsamere Ferratisten aufläuft. An einem Feiertag bei Kaiserwetter und relativ spätem Einstieg haben wir 2,5 Stunden benötigt (Dauerstau) – ohne Stau dürfte der Steig in 1,5 Stunden machbar sein.
Tipp: Der Steig lässt sich mit etwas Kondition sehr gut mit der höher liegenden V.F. Croce di Fai (C) kombinieren; startet man in Mezzolombardo, dauert die Tour von und zum Parkplatz insg. 8:00 Stunden, wobei rund 1.200 hm zu überwinden sind. Man startet dafür in Mezzolombardo, begeht die V.F. Val del Rì (ca. 2,5 Stunden), folgt nach dem Picknickplatz dem Forstweg, schließlich kurz über die Fahrstraße und dann parallel zu dieser nach Fai della Paganella (ca. 1,00 Stunde), begeht den Klettersteig Croce di Fai (insg. 2,5 Stunden inkl. Zu- und Abstieg) und zurück bis zum Ortseingang von Fai della Paganella; von dort wieder zurück zum Picknickplatz beim Ausstieg der V.F. Val del Rì und dort den regulären Abstieg nach Mezzolombardo (ca. 1,5 Stunden ab Fai della Paganella).
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- ralf reviewed vor 2 Monaten
Wir hatten uns den neuen Schluchtensteig Val del Ri die Tage mal angeschaut.
Parken an besagtem Friedhof. Dann in wenigen Minuten über die beeindruckende große Hängebrücke auf die andere Talseiten und unter der Brücke hindurch zum Einstieg der Schlucht steigen.
Man sieht hier bereits einen schönen großen Wasserfall. Links auf der Schluchtseite geht es dann mit sehr vielen Klammern (und kaum Felskontakt) steil empor. Immer wieder geht es mal steil mal querend nun in die Schlucht hinein, die auch immer wieder auf seilbrücken überquert wird. Man sieht immer mal wieder Wasserfälle und ab und zu wird die Schlucht auch breiter. Es zieht sich doch ganz schön und man denkt nach jeder Ecke, das war´s jetzt, aber Fehlanzeige immer weiter und weiter geht es in die Schlucht hinein. Rechts neben einem großen Wasserfall geht es dann mit vielen Klammern nochmal steil empor, man überquert noch eine Seilbrücke und nochmals Seilgesichert geht es links im Wald hoch – bis zu einer Abzweigung mit dem Hinweis “continuazione” nach rechts runter. Das ist noch die finale Fortsetzung der Ferrata. Wer an dieser Stelle genug hat,kann linker Hand an Drahtseilen entlang zum Wanderweg hin aussteigen. Folgt man dem Wanderweg dann noch gut 10 Minuten nach oben gelangt man zu einer Lichtung mit einem sehr schönen Picknickplatz (4 größere Tische und Bänke, sowie eine Kochstelle und ein Brunnen laden hier zum Verweilen ein).
Insgesamt ein lohnender Klettersteig, den man am besten mit der Via Burrone oder dem Rio Secco kombiniert!
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- AndréTT reviewed vor 3 Monaten
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Da es bis heute keine genaue Tourenbeschreibung über den Steig gibt, unterschiedliche Angaben über Schwierigkeit und Anzahl der Seilbrücken in Berichten und im Netz kursieren, gibt es eine genaue Beschreibung hier:
Routenbeschreibung Route: 4,7 km; (Schwierigkeit: KS 4, bzw. C+, italien. D):
Der 320 m lange Klettersteig führt ca. 300 Hm durch die nordostseitige steile Schlucht des schmalen Val del Rì hinauf zum Grillplatz der Pilzsammelfreunde Gruppo Micologico Rotaliano (GMR) und wurde im August 2024 eröffnet. Er beginnt mit einer senkrechten Reihe von Eisenbügeln links vom 14 mm dicken Sicherungsseil. Die Querstreben der Bügel sind typisch für die neuen Steige in der Region rechtwinklig nach unten gebogen. Das Sicherungsseil trägt an senkrechten Passagen kegelförmige Gummipuffer an den Fixpunkten zur Karabinerbruchsicherung. Am oberen Ende der ersten Bügel-Parade überquert man zum ersten mal die schmale Schlucht von links nach rechts auf einer 8 m langen 3-Seil-Brücke (Nepalbrücke). Ein durchgängiges Sicherungsseil mittig über die Handlaufseile sorgt dafür, dass man die Karabiner nicht bei den Querseilen zum Trittseil umsetzen muss. Kurz danach überquert man den Bach wieder über zur linken Seite über eine 13 m lange 3-Seil-Brücke (mit 4. Seil als Sicherungsseil). Über eine grasige schmale Rampe setzt sich die Route weiter fort nun in die noch schmaler werdende Schlucht hinein. An der linken Felswand überquert man eine Felsenbucht auf dritter 3-Seil-Brücke, die ca. 18 m lang ist und ebenfalls über ein zusätzliches Sicherungsseil verfügt. Anschließend traversiert man auf Eisenbügeln zu einem Klemmblock mit einem Wasserfall dahinter. Vor diesem steigt man an linker Seite die Felswand senkrecht hinauf mit Hilfe der vielen Eisenbügel. Dann durchschreitet man einen schmalen Felsspalt Am Ausgang fordert ein kleines Schild an linker Felsseite („Divieto di sostare o fermarsi nel canalone“), die Stelle zügig zu durchschreiten. Das Seil folgt weiter dem Bachlauf (Gehgelände). Dabei wird eine linke Querrinne nach rechts auf Eisenbügel traversiert zu einem kurzen Felsband. Auf diesem nun um eine Felsenkante linksherum zum nächsten Wasserfall. Rechts von diesem nun über porösen, aber bombenfesten Kalkstein mit nächster Eisenbügel-Reihe hinauf, wo sich die Schlucht gabelt. Über eine 10 m lange 3-Seilbrücke mit zusätzlichem Sicherungsseil wechselt man nun wieder die Schluchtseite und klettert unschwierig zu einem mit Gras und Bäumen bewachsenen Absatz zwischen beiden Schluchten. Durch Buchenlaub läuft man nun seilgesichert weiter in den mittleren Bereich der rechten Schlucht. Nach 1,5 Std. gibt es nach links einen Notausstieg (Schild: Percorso Intermedio di Uscita, 540 m), der dann auf den Wanderweg Nr. 602B (Abstiegsweg) trifft. Nach rechts führt der Klettersteig weiter rechts an einer Grotte vorbei in oberes Schluchtende. Links vom Bach quert man die linke Felswand in geringer Höhe zu einem ausgewaschenen Felsenkessel, in den ein Wasserfall plätschert. Links von diesem nun hinauf und man erreicht nach 20 min. den Wegweiser am Sentiero Frassati (SF), bzw. Wanderweg Nr. 602B, wo der Klettersteig endet (594 m). Wer eine Brotzeit einlegen will, folgt in kurzen Kehren dem Bergweg zum Grillplatz (Area Pic Nic) in 8 min. Nach der Brücke über den hier noch kleinen Bach Rio Fai (620 m) gibt es einen Wasserbrunnen neben der Flagge, Picknickbänke und einen überdachten Grillplatz nebst Holzvorratschuppen (627 m). Diese Stelle befindet sich so ziemlich über den langen Felsentunnel mit der Doppelröhre der SP235. Beim Wegweiser führt nach rechts der Sentiero Giuel (Bergweg Nr. 602c) nach Piani über Baita del Canal. Wer einen weiteren Klettersteig noch anhängen will, folgt dem Bachlauf aufwärts zu einem Forstweg, dann dem Waldweg Nr. 602B weiter, der zum nördlichen Ortsende von Fai della Paganella führt (55 min.). Beim dortigen Parkplatz beginnt der Zustieg zur Via Ferrata Croce di Fai.
Abstieg: Auf dem Bergweg zurück am Ausstieg des Klettersteiges vorbei und südostwärts hinab an einem Gedenkstein vom 26.9.1895 und danach an einem Baum-Marterl vorbei zum Parkplatz bei der Kirche (50 min.).
Benötigte Ausrüstung KS-Set, Helm
Zustieg Zufahrt:
Die Brennerautobahn A 22 verlässt man bei Ausfahrt San Michele a.A./ Mezzocorona und fährt westwärts in die Rotaliana-Ebene auf der SS 43 über die Eisenbahnbrücke nach Mezzolombardo (Welsch-Metz, 227 m). Im Ort fährt man nach dem Kreisverkehr auf der Via Alcide de Gasperi nordwestwärts bis zur Kreuzung mit der Via Arturo de Varda, wo man links abbiegt. Am Ende der Straße biegt man links ab in die Corso Giuseppe Mazzini. Dann biegt man südwärts in die 2. Straße rechts ab in die Piazza San Giovanni, wo sich links ein kleiner Parkplatz befindet. An diesem vorbei fährt man zur nächsten Straßengabelung, wo ein Wegweiser (235 m) steht. Man benutzt nun schräg rechts südwärts eine schmale Bergstraße (Einbahnstraße) in einer Kehre hinauf zum Parkplatz beim Friedhof neben Pfarrei Chiesa di San Pietro (264 m). Am südlichen Ende des Parkplatzes beginnt die Via Sant’Antonio (Einbahnstraße), auf der man zurückfährt.
Zustieg:
Beim Wegweiser am Parkplatz läuft man westwärts (ausgeschildert: Ferrata Val del Rì, bzw. Ponte Sospeso) an der Friedhofsmauer entlang bis zum Ende. Hier beginnt der rot-weiß signalisierte Fußweg zur sichtbaren 130 m langen und 85 cm breiten Gitter-Hängebrücke (Ponte Sospeso) 39 m hoch über dem Rio Fai. Diese wurde gebaut von der Metalcarpenterie Dalfovo s.r.l. An deren Ende steht rechts der kleine Rundturm Toresela und daneben ein Wegweiser (285 m). In Uhrzeigersinn läuft man um den Turm herum hinab in die kleine Bach-Schlucht, unterquert auf breitem Weg die Brücke und kommt zum Bach, wo der Weg bei kleinem Wasserfall endet (15 min.). An gegenüberliegender, linker Bachseite befindet sich der Einstieg (245 m).
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