Schwierigster Sportklettersteig in den französischen Seealpen an der Côte d’Azur.
Vom Parkplatz in Peille durch enge Gässchen zur Bar L’Absynthe, wo man die Gebühr (ca. 3 €) zahlt und auch Klettersteig-Gear (z.B. Seilrolle) ausleihen kann. Danach gehts durchs Dorf und – der Beschilderung folgend – über Treppen hinunter in die Macchia zum Einstieg an der ersten Seilbrücke. Nach 15 Minuten Fußmarsch gehts los.
Am Anfang geht’s gleich mal über die 30 m lange Hängebrücke hinüber zur ersten Herausforderung am Fels(B/C). Mit typisch französisch duchhängendem Stahlseil und noch dazu einigen Geländern (!) mitten in der Wand, geht es hoch hinaus und anschließend stark exponiert (C/D) nach rechts in Richtung zweiter Hängebrücke. Hier ist auch schon der erste Notausstieg für diejenigen, die sich der Sache doch nicht so sicher sind. Hinter der zweiten Hängebrücke geht es dann auch gleich noch extremer, da überhängend weiter (D, kurz D/E) hinauf zur Passstraße und darüber hinweg. Am weithin sichtbaren Laternenmast kann man entspannt rasten, bevor es in den wohl knackigsten Part der Tour geht. Alternativ kann man auch hier ab- oder auch zusteigen. Jetzt wird es erst so richtig knackig: Anfangs geht’s relativ entspannt (B/C) hinauf und dann über eine kurze Zweiseilbrücke, doch dann wird es interessant: Entlang des senkrechten Fels traversiert man hinunter in eine kleine Höhle, die man durchläuft, ansqchließend steht man vor dem klettertechnischen Spielplatz-Abschnitt der Tour, einem 20 m hohen und 2 m breiten Stahlseil-Spinnennetz. Diese führt die überhängende Wand hinauf. Da man an der Innenseite aufsteigt, hat man ständig das Gefühl nach außen/unten zu kippen. Sehr eigenartig. Aber Dank Meerblick auch einzigartig kurzweilig. Oberhalb des Spinnennetzes führt eine Traverse extrem ausgesetzt um die überhängende Wand herum (Dalle de la Morgelle: stark ausgesetzt in großer Höhe und technisch im D-Bereich). Alternativ kann man den mächtigen Überhang aber auch direkt erklimmen. Diese Passage ist allerdings extrem kraftraubend und ohne Rastschlinge keinesfalls zu empfehlen. Sie ist definitiv die anspruchsvollste Passagen aller französischen Seealpen-Klettersteige (Surplomb de la Justice: sehr fordernde, ca. 15 m hohe/lange E-Passage im luftig überhängenden Fels in großer Höhe). Oben treffen die beiden Routen wieder aufeinander. Wer möchte kann auch am Fuße des Spinnennetzes eine dritte alternative Route nehmen. Diese ist allerdings nur gefühlt (psychisch) leichter, technisch aber auf der Schwierigkeitsskala immernoch ein sattes D. Alle Wege führen zu einer Seilbrücke, auf die noch einige C/D-Stellen folgen, bis man den ersten Ausstieg auf einem Felsturm erreicht. Hier kann man entweder direkt abstiegen oder mit einer (in der Bar ausgeliehenen) Seilrolle eine 85 m lange Tyrolienne fahren.
Auf einem schmalen Wanderweg geht es anschließend am Friedhof vorbei in ca. 10 Minuten wieder hinunter ins Dorf.
Anmerkung Synthomesc ( 15.5.2016 )
Schwierigster Sportklettersteig in den französischen Seealpen würde ich nicht unterschreiben, wenn man den Abschnitt ” Surplomb de la Justice” mal außer Acht lässt, welcher auch umgangen werden kann.
Bewertung finde ich allgemein zu hoch gegriffen. Abgesehen vom “Surplomb de la Justice” , welche nicht nur Kraft sondern auch Psyche fordert, würde ich die gesamte Tour als C -C/D einstufen…Überhänge nach der 2. Seilbrücke..aber auch nicht wirklich D …Auf alle Fälle sehr abwechslungsreich …sehr schöne Akrobatenroute im Hinterland der Cote D’ Azur..
43.8021, 7.404417 (Routenplaner)
- Synthomesc reviewed vor 10 Jahren
- last edited vor 6 Monaten
- Fabian reviewed vor 8 Jahren
- last edited vor 8 Jahren
Schöner anspruchsvoller Klettersteig. Da mir vergleichbare Erfahrungen fehlen, kann ich die Schwierigkeitsangaben nicht beurteilen. Eine gute körperliche Verfassung ist aber zwingend notwendig. Die schwierigste Passage “Surplomb de la Justice” habe ich umklettert, die ‘Tyolienne” nicht gemacht. Grundsätzlich fand ich es sehr beruhigend, dass der Steig zahlreiche Ausstiegs- und Umgehungsmöglichkeiten bietet. Schade war, dass das Personal in der Bar l’Absinthe keinen besonders guten Eindruck beim Verleih des Equipments gemacht hat (und ich mich ausschließlich auf mein Schulfranzösisch verlassen musste). Dort wusste man zwar wie man sich noch vor 11 Uhr den ersten Absinth reinzieht (ehrlich!), aber waren nicht in der Lage, mir einen (vorhandenen) Klettergurt für mein eigenes Klettersteigset anzulegen (und alleine durfte ich nicht). Mein Rat: Mit kompletter Ausrüstung anreisen. Immerhin scheint das Personal zu wechseln, bei meiner Rückkehr war das Lokal unter anderer Führung. Inklusive Essenspause in der Höhle dauerte meine Tour von ‘Bar zu Bar’ 2h 30min
Kurzes Video dazu: https://vimeo.com/188528388
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- Julia reviewed vor 5 Jahren
Wir waren letzte Woche vor Ort und mussten leider erfahren, dass der Klettersteig seit Dezember 2017 dauerhaft geschlossen ist. Also spart euch lieber den Weg 🙂
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Rückblick auf den ersten D-Abschnitt.
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