KEEN Gypsum Mid
Zum Test stand der KEEN Gypsum Mid. Ich habe mich selbstverständlich im Vorfeld über den Schuh auf der Internetseite des Herstellers informiert. Dort wird der Schuh als Wanderstiefel für jedes Gelände beworben.
Wasserdicht und Atmungsaktiv soll er sein durch die KEEN.DRY Membran. Die Sohle hat 4mm Stollen, eine EVA-Zwischensohle und ein metatomisches Fußbett. In Kombination mit dem KEEN.Zorb Strobel soll das die Nötige Stabilität bei gleichsamen Laufkomfort geben. Das sagt der Hersteller, für mich zählt aber nur, was meine Füße zu dem Schuh sagen. Beim Öffnen des Schuhkartons fiel mir als erstes das markante KEEN Design auf. Der Schuh ist vorne etwas breiter geschnitten und mit dem Zehenschutz KEEN.Protec wird er unverwechselbar in der Formsprache.
Mein erster Gedanke bei dem Anblick war, „Der Schuh muss bequem sein“. Für Wanderer mit einem breiten Vorderfuß (wie ich ihn habe) können KEEN`s durchaus die erste Wahl sein. Als nächstes fiel die wertige Verarbeitung des Nubuk Leder mit dem Nylongewebe auf. Die Haptik des Innenfutters aus Mesh Gewebe und dem KEEN.DRY-Futter hat meinen ersten positiven Eindruck untermauert. Aber der erste Eindruck ist nichts wert, wenn der Schuh nicht das hält, was er verspricht, also: RAUS! Ich habe mir zwei interessante Touren ausgesucht, mit allen Geländeformen, die die Sächsische Schweiz zu bieten hat. Viel Sandstein, schmale Pfade auf feuchten Waldboden, leichte Block-Kletterei, ein paar Stiegen und um den Test abzurunden ein „wenig“ Wasser. Bei der ersten Tour waren bewusst nur moderate Steigungen zu bewältigen. Ich wollte sehen, wie der KEEN sich auf langen Strecken macht. Gestartet wurde in Rosentahl und Ziel war es das Bielatal zu umrunden. Fakten dazu: ca. 21 km, ca. 500 Hm, bei 6 Stunden Fußmarsch.
Zur ersten Tour kann man nur sagen, sie verlief absolut unauffällig. Was ich als positiv bewerte. Der KEEN Gypsum Mid war von der ersten Minute an bequem, fast so als wäre er schon für mich eingelaufen worden. Auffällig war gleich das geringe Gewicht von ca. 520 Gramm pro Schuh, bei gleichzeitigem Tragekomfort. Als Abschluss der Tour wollte ich wissen, wie wasserdicht nun die KEEN.DRY Membran ist. Ein Regenschauer war an dem Tag bei blauem Himmel nicht zu erwarten, so musste die Biela herhalten. Der schmale Fluss wurde von mir so lange von Ufer zu Ufer gequert, bis im Innenschuh die Feuchtigkeit zu spüren war. Acht Mal konnte ich bequem hin und her gehen, ohne etwas zu spüren. Das Wasser perlte schön am Nubuk Leder ab und die DRY Membran hat ebenfalls nicht versagt. Für mich gilt das als wasserdicht. Die zweite Tour hatte als Schwerpunkte mehr das Aufsteigen über Bergpfade und Stiegen. Los ging es im Kirnitzschtal zur Häntzschelstiege über den Winterberg zum Großen Teichstein.
Fakten dazu: ca. 21 km, ca. 500 Hm, bei 7 Stunden Fußmarsch. Der Zustieg zur Häntzschelstiege war wie erwartet ein bequemer Fußmarsch. Bei den anschließenden Kletterpartien hat man eine kleine Schwäche am Schuh erkennen können. Beim Aufsteigen über Eisenklammern und schmale Leisten konnte ich feststellen, dass die Sohle im vorderen Bereich etwas weich ist. Im folgenden Blockgelände machte der Gypsum Mid wieder eine bessere Figur. Aber mit diesem Ergebnis hatte ich schon vorher gerechnet. Ich wollte eben bei dieser Tour herausfinden, wo die Grenzen beim Laufen und Steigen liegen. Der nächste interessante Punkt war dann der Abstieg vom Winterberg. Hier hat die Dämpfung KEEN.Zorb der Sohle und das metatomische Fußbett absolut überzeugt. Der Fuß rutscht nicht, trotz der breiten Vorderpartie am Schuh und die Ferse wird stets gut gedämpft. Am Großen Teichstein angekommen bin ich zu folgendem Fazit gekommen.
Fazit – Testbericht KEEN Gypsum Mid
Der KEEN Gypsum Mid ist in meinen Augen ein optimaler leichter Wanderschuh für Mittelgebirgswanderungen sowie leichten Bergtouren. Die Passform überzeugt und der Tragekomfort lässt kaum Wünsche offen. Beim Laufen gab es keine Druckstellen oder Blasen. Das Klima im Schuh war sehr angenehm, durch die DRY Membran hatte man nie das Gefühl übermäßig zu schwitzen.
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