Tourenbericht Zugspitze über Höllental 🏔️ via-ferrata.de ✅

frankenkai

Mitglied

4. Oktober 2010 at 22:23

Die Schatzjäger wrote:

Begehungsdatum: 04.09.2010

Sie haben geschrieben 'ABZURATEN' nicht 'UNMÖGLICH'.

Also muss es möglich sein

Thomas

Hallo zusammen ,

werde jetzt doch noch meine Meinung zu der Aktion äußern: Ich kann und werde mir nicht anmaßen ob es auf die Fähigkeiten von Thomas bezogen leichtsinnig war oder eben nicht. Ich bin auch der Meinung, dass jeder als erstes für sich und sein Tun selbstverantwortlich ist…

Nur, und das ist es was mir gleich aufgefallen ist: Dieser obige Satz…

Wenn ein Hüttenwirt mir rät einen Übergang NICHT zu gehen, ist das ein Ratschlag, selbstverständlich kann ich trotzdem gehen (oder einen gesperrten KS ?!? ). NUR: Ich würde nicht im Tal erzählen “ha, der Wirt hat zwar gesagt wir sollen nicht gehen, aber schau her wir sind problemlos rübergekommen…), wir sind ja schliesslich auch besser als der Normalbergwanderer…

Und das , finde ich ist durchaus ein Argument, welches man für die weniger Erfahreren Mitleser hier anbringen darf..

Berg Heil,

Harald

P.S. Ich muss übrigens zugeben, dass ich persönlich sehr ungern andere Leute nach aktuellen Machbarkeitseinschätzungen frage, da ich immer sage, dass ist ja nur deren subjektive Einschätzung , würde mich aber nicht trauen als “Gruppenführer” mich durchzusetzen wenn ein Mitglied der Gruppe gefragt hat und eben eine NICHTGEH Empfehlung bekommen hat – ich war ja nicht dabei mit Thomas, aber waren sich da z.B. beide gleich sicher, den Hinweis zu überlesen?! – Ist im nachhinein unsinnig die Frage, ich weiss….

Die Schatzjäger

Mitglied

5. Oktober 2010 at 06:06

Genaugenommen hat der Hüttenwirt garnix gesagt. Die einzige Information die uns vorlag, war die, dass drei Tage vorher ein Bundeswehrtrupp wegen zuviel Schnee umgekehrt ist. Diese Information gab es auch auf der Hüttenhomepage, mit dem Hinweis 'man kann nicht sagen ob die Besteigung am WE möglich sein wird'.

Der andere Hinweis, ist erst im laufe des Samstags dort erschienen, und lag uns somit garnicht vor.

Kurzum: Wir haben die Situation selbst einschätzen müssen, und es gab keine 'Vorgabe' vom Hüttenwirt.

(der ja auch auf der Homepage schreibt dass dies Erfahrungsberichte von Bergsteigern sind, die die Tour gemacht haben, und keine persönliche Einschätzung, denn er geht selbst ja nicht hoch !)

Thomas

PS: Vielen Dank an die vielen Stimmen, die mich dann doch verteidigen ! Hab mir schon echt Gedanken gemacht, ob es nicht doch zu gefährlich war, und, und, und …

Aber nach dem Gespräch mit einigen anderen -auch erfahrenen- Jugendleitern und Fachübungsleitern, bin ich doch der Meinung dass es nicht zu gefährlich war.

Maulwurf

Mitglied

5. Oktober 2010 at 11:04

Um hier mal als einer der Fraktion, um die man sich so sorgt, meinen Senf dazu zu geben. Ich hab damit überhaupt kein Problem, dergleichen zu lesen und käme nicht auf die Idee, dergleichen (in näherer Zukunft) selbst zu tun. Ich denke eher, dass derartige Berichte hilfreich sind, um die Leute davon abhalten, derartige Touren ahnungslos zu unternehmen. Schließlich sieht man so, was einen erwarten würde und was für Ausrüstung nötig ist, die man als Newby üblicherweise auch nicht hat.

Ich bin im August mit 3 Leuten von München nach Venedig gelaufen, überwiegend geht es da auf recht bequemen Wegen auf ca. 2000m (der höchste Punkt war der Piz Boe), wobei die notwendige Erfahrung nicht allzu groß ist. Trotzdem gibt es unterwegs Probleme, so war z.B der Schlauchkarsattel frisch verschneit als wir hinüber wollten. Als noch “Erfahrenster” von uns hab ich daher beschlossen, das gute Stück zu umgehen – die meisten hier werden darüber nur müde lächeln und auch bei uns waren nicht alle glücklich über die Entscheidung, aber ohne Erfahrung und Ausrüstung war mir das zu heiß. Daher hier noch ein schöner Spruch, den man grade an Anfang beherzigen sollte

[/url:2lkyck28]

Wenn man erstmal weiß, wo seine Grenzen liegen, kann man danach systematisch versuchen, diese zu verschieben

Und auch von mir noch Glückwunsch zur Tour!

Mario

frankenkai

Mitglied

5. Oktober 2010 at 18:38

Die Schatzjäger wrote:

Genaugenommen hat der Hüttenwirt garnix gesagt. Die einzige Information die uns vorlag, war die, dass drei Tage vorher ein Bundeswehrtrupp wegen zuviel Schnee umgekehrt ist. Diese Information gab es auch auf der Hüttenhomepage, mit dem Hinweis 'man kann nicht sagen ob die Besteigung am WE möglich sein wird'.

Der andere Hinweis, ist erst im laufe des Samstags dort erschienen, und lag uns somit garnicht vor.

Kurzum: Wir haben die Situation selbst einschätzen müssen, und es gab keine 'Vorgabe' vom Hüttenwirt.

(der ja auch auf der Homepage schreibt dass dies Erfahrungsberichte von Bergsteigern sind, die die Tour gemacht haben, und keine persönliche Einschätzung, denn er geht selbst ja nicht hoch !)

Thomas

PS: Vielen Dank an die vielen Stimmen, die mich dann doch verteidigen ! Hab mir schon echt Gedanken gemacht, ob es nicht doch zu gefährlich war, und, und, und …

Aber nach dem Gespräch mit einigen anderen -auch erfahrenen- Jugendleitern und Fachübungsleitern, bin ich doch der Meinung dass es nicht zu gefährlich war.

Hallo Thomas,

ich hatte das mit dem Hüttenwirt nur als hypothetisches Beispiel gebracht, war also nicht direkt auf deine Begehung bezogen…Wie auch immer – ich denke wir sind mittlerweile mit sehr vielen konstruktiven Beiträgen von vielen usern so weit, dass sich jeder Leser ein umfassendes Bild machen kann (sofern er alle Beiträge liest –> –> ) Ich persönliche möchte für die kontroverse Disskussion danken, denn davon lebt ein Forum letzendlich

Herzlichen Dank auch an @maulwurf für seinen Beitrag, denn ich denke da sind wir uns alle einig: Die “Fähigkeit” Umzukehren, bzw. die Entscheidung dazu ist eine echte Leistung, die wir alle würdigen und schätzen sollten!

In diesem Sinne,wünsche ich jedem immer die richtige entscheidung,

alles Gute

Harald

Manni-Fex

Mitglied

5. Oktober 2010 at 21:22

Man kann hier nicht perfekt ausgerüstete und leistungsstarke Bergsteiger mit Anfängern vergleichen. Gleich wie man einen Ralf Dujmovits nicht mit uns vergleichen kann. Jeder sollte eine Tour nach seinen Möglichkeiten

planen…und wie man aus dem Tourenbericht heraus finden kann, haben Thomas und sein Freund die Tour perfekt geplant. Sicher kann man streiten, da die beiden die Tour trotz dem Schild “Abraten” gemacht haben.

Aber haben sich 1978 Reinhold Messner und Peter Habeler von der Besteigung des Everest ohne Sauerstoff abhalten lassen, obwohl man ihnen davon abgeraten hat? Nein, sie haben es versucht und sind heute Helden:D

mohrchen857

Moderator

5. Oktober 2010 at 22:21

Kletterkiki wrote:

Aber warum muss man das Ganze so selbstdarstellerisch “vermarkten”.

Weil ein jeder, der einen Tourenbericht – wenn es geht, etwas spannend – berichtet, “das Ganze so selbstdarstellerisch “vermarktet” – wir sind halt nur Menschen, die sich auch etwas zur Schau stellen.

Der eine in einem Forum als Tourenbericht, der andere auf Vorträgen oder gar in Büchern.

Ist es richtig, ständig in der Suppe nach einem Haar zu suchen, oder ist es nicht besser das Posetive heraus zu lesen und sich mit dem Autor zu freuen?

Ich persönlich freue mich über jeden Tourenbericht, egal, wie selbstdarstellerisch es ist – kann man doch genügend Infos herauslesen.

Ich denke, Manni´s Beitrag war deutlich genug.

Karsten Gröhling

Mitglied

5. Oktober 2010 at 22:44

Der Mensch braucht Selbstbestätigung und es ist auch richtig zu zeigen, wenn mann eine Leistung erbracht hat, die nicht alltäglich ist . Dadurch wächst das Selbstbewustsein, welches wiederum von Nutzen ist . Vorrausgesetzt mann trifft die Entscheidungen nicht überheblich !!

Ich mein , ich habe mich damit gebrüstet , das ich mit meinem Mountainbike ein Bunnyhop(Mountainbike TRIAL) auf die Tischtennisplatte geschaft habe und einen 270 Grad Sprung herunter. Klar , der eine Sagt ANGEBER du ehlender, doch die Mehrheit hat aplaudiert. Und das ist ein tolles gefühl wenn mann bestätigt wird.[youtube][Permission to view this media is denied]
[/youtube] er ist auch nicht krank im Kopf , er weis was er kann !!!!!!!!!!!!!

Gruss

Kaky.

Steeler

Mitglied

5. Oktober 2010 at 22:54

Kletterkiki wrote:

Was mir an diesem Bericht nicht gefallen hat, war das “Angeben” mit einer Tour, von der abgeraten wurde. Ich frag mich halt, warum der Thomas das nötig hat. Offenbar ist er geübt und fit genug für so eine Tour. Aber warum muss man das Ganze so selbstdarstellerisch “vermarkten”.

Wen bitte soll er denn sonst darstellen, ausser sich selbst und seinen Partner und das hat mit angeben überhaupt nichts zu tun. Meine Güte, jetzt laßt doch mal die Kirche im Dorf. Das
Und wenn die Tour spannend war und einen gewissen Nervenkitzel beinhaltete dann ist es doch umso schöner für die Protagonisten und auch für die Leser.

Aber sorry, ich vergas…………..wir sollten ja Vorbilder für die Anfänger sein

frankenkai

Mitglied

5. Oktober 2010 at 23:24

Steeler wrote:

Kletterkiki wrote:

Was mir an diesem Bericht nicht gefallen hat, war das “Angeben” mit einer Tour, von der abgeraten wurde. Ich frag mich halt, warum der Thomas das nötig hat. Offenbar ist er geübt und fit genug für so eine Tour. Aber warum muss man das Ganze so selbstdarstellerisch “vermarkten”.

Wen bitte soll er denn sonst darstellen, ausser sich selbst und seinen Partner und das hat mit angeben überhaupt nichts zu tun. Meine Güte, jetzt laßt doch mal die Kirche im Dorf. Das
Und wenn die Tour spannend war und einen gewissen Nervenkitzel beinhaltete dann ist es doch umso schöner für die Protagonisten und auch für die Leser.

Aber sorry, ich vergas…………..wir sollten ja Vorbilder für die Anfänger sein

Hui Hui, das wird ja immer emotionaler –> –>

Was mich ja schon etwas wundert (oder auch nicht, schliesslich sind wir alle ein bisschen schizophren manchmal ), dass so manch einer, den ich sonst als Jemanden mit kritischen Beiträgen im Thread “Leichtsinn” oder ähnlichen lesen kann, hier jetzt postet und klar sagt, ” der Thomas kann das halt und Extrembergsteiger wären keine wenn Sie nicht an Ihre Grenzen gehen würden….” …

sorry das war natürlich polemisch und nicht korrekt….zitate aus dem Zusammenhang gerissen und nochdazu falsch zusammengesetzt, aber sooo ähnlich bleibt es bei mir im Kopf haften..

Stellt Euch doch mal vor, ich lese bei meiner nächsten Tour ein Schild: Achtung Steig gesperrt – von einer Begehung wird abgeraten…dann geht in meinem Köpfchen vor: mh, was der Thomas kann, kann ich auch – bin ja schliesslich kein Anfänger und auch ICH werde mich großartig fühlen, wenn ich dann erfolgreich am Gipfel stehe

Nix für ungut, aber ich wette Eure Beiträge wären um 180 Grad gedreht, wenn wieder mal die Meldung da ist: “2 Bergsteiger mussten mit dem Hubschrauber bzw. von der Bergwacht unter Lebensgefahr derselbigen geborgen werden. Die beiden waren unter schwierigen Bedingungen in eine selbst bei optimalen Verhältnissen anstrengende Tour eingestiegen….”

ZeigefingerHeben oder Ähnliches habe ich daraufhin hier schon von vielen gelesen…

Berg Heil

Harald

guw

Mitglied

6. Oktober 2010 at 14:36

Wollt ihr wirklich dass sich jeder vor einem Tourbericht zigmal überlegt ob er ihn macht oder nicht und ihn von allen Seiten abklopft ob er auch für jeden und unter allen Umständen geeignet ist? Mir ist so ein Bericht “Das hab ich gemacht, so wars” offen und ehrlich viel lieber.

ralf

Administrator

6. Oktober 2010 at 14:45

guw wrote:

Wollt ihr wirklich dass sich jeder vor einem Tourbericht zigmal überlegt ob er ihn macht oder nicht und ihn von allen Seiten abklopft ob er auch für jeden und unter allen Umständen geeignet ist? Mir ist so ein Bericht “Das hab ich gemacht, so wars” offen und ehrlich viel lieber.

Exakt so sehe ich es auch!! gerade solche tourenberichte wie der von thomas finde ich sehr erfrischend (daher von mir ein WEITER so!!)- wie manni schon geschrieben hat – nur weil ein reinhold messner auf den mount everest rennt, heißt das noch lange nicht, dass ich das auch kann… jeder muss das für sich selbst abwägen… und thomas ist – seinem bericht und seiner ausrüstung nach zu urteilen – erfahren genug um die gefahren und bedingungen bei solch einer unternehmung richtig einzuschätzen…

wo sind weitere tourenberichte??? –> –>

Gruss, Ralf