ANZEIGE
< Forums
Gezeigt werden 1 - 15 von 25 Antworten
  • Stöcke

    aktualisiert 15 Jahre aktiv. 11 Mitglieder · 25 Beiträge
  • Bjarga

    Mitglied
    8. Mai 2009 at 10:58

    Es ist soweit!

    Ein paar Mal testete ich das Bergabgehen mit Stöcken, wurde aber nie so richtig warm damit und empfand diese eher als störend. Aber da mein linkes Knie ist nun total entzündet durch zu viel Belastung in all der letzten Zeit und somit glaube ich, wäre ein neuer Anlauf mit Stöcken sinnvoll.

    Auf was muss man achten? Wie wird die Länge bemessen (bin 1,90m)? Geheimtipps?

    DANKE!

  • Bergfreak1959

    Mitglied
    8. Mai 2009 at 12:16
    Bjarga wrote:
    Es ist soweit!

    Ein paar Mal testete ich das Bergabgehen mit Stöcken, wurde aber nie so richtig warm damit und empfand diese eher als störend. Aber da mein linkes Knie ist nun total entzündet durch zu viel Belastung in all der letzten Zeit und somit glaube ich, wäre ein neuer Anlauf mit Stöcken sinnvoll.

    Auf was muss man achten? Wie wird die Länge bemessen (bin 1,90m)? Geheimtipps?

    DANKE!

    Hallo!

    Mit Stöcken gehen muss auch gelernt werden.

    Hier ein Auszug aus Öko Test Online, der vollkommen zutrifft:

    25.08.07 – Wenn Wanderer mit einem Wanderstock laufen, müssen ihre Knie innerhalb von drei Stunden rund eine Tonne weniger Gewicht abfedern als ohne die mobilen Helfer. Zu diesem Ergebnis kommen Berechnungen des TÜV Süd. Die Stöcke entlasten damit Knie und Rücken. Gemeinsam mit elastischen Bandagen für die Knie sowie Schuhen mit guter Dämpfung bilden sie einen hervorragend Schutz für die Knie. Wichtig ist jedoch, um Unfälle zu vermeiden: Werden die Stöcke im Rucksack transportiert, sollen sie immer seitlich mit Spitze nach unten befestigt werden – wenn möglich mit Schutzkappen an den Spitzen.

    TÜV Süd rät Verbrauchern, beim Kauf und der Pflege auf folgende Aspekte zu achten:

    Tipps zum Kauf

    Griffe: Wanderstöcke besitzen Griffe aus Kunststoff, Neopren oder Korkimitat. Letztere beiden Materialien saugen den Handschweiß besser auf. Neopren ist dann optimal, wenn man auch bei Regen und Schnee die Wanderstöcke nutzt. Denn es erlaubt ein tieferes Greifen, ohne dass die Hand abrutscht. Allerdings sollte jeder selbst ausprobieren, welcher Griff besser und angenehmer in der Hand liegt.

    Schlaufen: Je breiter und weicher gepolstert die Handschlaufe ist, desto besser. Abgerundete und weiche Kanten verhindern, dass das Handgelenk aufgescheuert wird. Die Schlaufen sollten zudem mindestens 1,6 cm breit sein.

    Länge: Wanderstöcke sind verstellbar, damit der Wanderer sie beim Abstieg verlängern und beim Transport zusammenschieben kann. Beim Kauf sollten Sie darauf achten, welche Stützwirkung das Verstellsystem hat. Einige Geräte schaffen hier gerade einmal 30 Kilo, andere dagegen über 100 Kilo. Achten Sie darauf, dass die Stützwirkung nicht zu gering ist, weil sich ansonsten das Modell bei einer größeren Belastung unbeabsichtigt zusammenschiebt.

    Rückdrehsicherheit: Der Wanderstock sollte so stabil sein, dass er sich nicht verstellt, wenn die Spitze irgendwo hängen bleibt.

    Federung: Wanderungsstöcke mit Federungssysteme wiegen zwar etwas mehr, dafür schonen sie aber Hand- und Ellbogengelenke. Denn sie dämpfen den Schlag, vor allem auf hartem Boden. Die Federung kann bei einigen Modellen ausgeschaltet werden. Je besser die Federung, desto mehr Kraftaufwand brauchen Sie dabei. Prüfen Sie daher schon vor dem Kauf, ob Sie die Kraft haben, das Federungssystem zu bedienen.

    Spitze: Ist die Spitze des Stocks aus Hartmetall, bleibt sie auch dauerhaft spitz. Ein Kronen- oder Hohlschliff sorgt dafür, dass sie auf gefrorenen Pfützen und Eisplatten einen guten Griff hat.

    Gewicht: Jedes Gramm zählt, denn der Wanderer muss sein Gepäck selbst tragen. Carbon-Wanderstöcke bringen 390 bis 500 Gramm auf die Waage, während Alustöcke 500 bis 700 Gramm wiegen.

    Tipps für die Pflege

    Reinigung: Da sich Handschlaufen aus Korkimitat mit Schweiß voll saugen, sollten sie regelmäßig mit einem Reinigungsmittel gewaschen und dann gut ausgespült werden. Sind sie dagegen aus Kunststoff oder Neopren reicht es, wenn Sie diese mit einem feuchten Lappen ohne Reinigungsmittel abwischen.

    Kein Nachfetten: Weder das Federungs-, noch das Verstellsystem oder die Rückdrehsicherheit müssen nachgefettet werden.

    Zitat Ende!

    Ich gehe nun seit über ein Jahrzehnt nur noch mit Stöcken, weil mir der Arzt es angeraten hat und seitdem habe ich keine Kniebeschwerden mehr.

    Habe bestimmt schon 5 Paar Stöcke kaputt bekommen beim Bergab gehen. Deshalb spare ich bei Stöcken nicht mehr.

    Gruss vom Bodensee

    Ulli

  • Bjarga

    Mitglied
    8. Mai 2009 at 12:30

    Vielen Dank für eure Tips, dann mache ich mich mal ans Kataloge wälzen

  • mohrchen857

    Moderator
    8. Mai 2009 at 13:15
    Bjarga wrote:
    Vielen Dank für eure Tips, dann mache ich mich mal ans Kataloge wälzen

    Hi,

    ich habe lange Zeit die einfachen Teleskopstöcke vom Diskounter Plus verwendet (ca. 15 € vor 5 Jahren).

    Letztes Jahr habe ich mich aber für die Stöcke von Komperdell entschieden – ca. 80 € – mit dem Klemmverschluss. Ich wollte den Drehverschluss nicht mehr.

    Der Komperdell hat keinen Dämpfer, der störte mich auch immer, ich habe gerne den direkten Kontakt zum Boden.

    Dafür kann ich die Teller – groß, mittel und klein – tauschen und auch kaputte Spitzen ersetzen – bietet Leki auch an.

    Ich verwende die Stöcke im Auf- und Abstieg – erspart viel Kraft und schont die Knie.

    Im “gefährlichen” Gelände – leichte Felskletterei – packe ich sie weg, ich verlasse mich da lieber auf Hände und Füße.

    Was man mir angeraten hat ist, regelmäßig auf die Stöcke zu verzichten, um nicht die Trittsicherheit zu verlieren – mache ich ja auch immer, spätestens dann, wenn ich Felskontakt habe.

    Beim hochgehen sind die Stöcke immer kürzer, als beim bergabgehen. Auf die Länge entscheide ich mich aber immer vor Ort, wenn ich das Gelände sehe.

    Ich bin 1,81 m groß und die Stocklänge schwankt so zwischen 1,25 und 1,35 m.

  • klaus555

    Mitglied
    8. Mai 2009 at 15:18
    Bjarga wrote:
    Es ist soweit!

    Ein paar Mal testete ich das Bergabgehen mit Stöcken, wurde aber nie so richtig warm damit und empfand diese eher als störend. Aber da mein linkes Knie ist nun total entzündet durch zu viel Belastung in all der letzten Zeit und somit glaube ich, wäre ein neuer Anlauf mit Stöcken sinnvoll.

    Auf was muss man achten? Wie wird die Länge bemessen (bin 1,90m)? Geheimtipps?

    DANKE!

    Die Länge der Stöcke solltest Du so einstellen, dass beim normalen aufrechten Stehen im waagerechten Gelände die Unterarme nahezu waagerecht verlaufen. Man findet schon mal den Tipp, bei Querungen den bergseitigen Stock etwas kürzer und den talseitigen etwas länger einzustellen. Davon rate ich aber dringend ab, denn bei Serpentinen würde das an jeder Kehre einen Seitenwechsel der Stöcke mit sich bringen, mit all den Verhedderrisiken. Dann sieht man auch immer wieder Leute, die die Stöcke nicht am Griff sondern kurz darunter am Schaft fassen. Manche Hersteller unterstützen das sogar durch gummierte Schaftstücke. Auch das halte ich für Unfug. Die Länge des Stocks wie eingangs beschrieben eingestellt, habe ich in rund 25 Jahren gehen am Stock noch keine Situation gehabt, wo das notwendig gewesen wäre.

    Besonders wichtig für ein dauerhaft ermüdungsfreies Gehen mit Stöcken ist auch die richtige Nutzung der Griffschlaufen. Dazu hier zwei Bilder:

    [/url:19k9ohbc] [/url:19k9ohbc]

    Lässt man die Schlaufe nur lose um die Hand laufen, muss man den Stock immer mit der Handkraft halten. Führt man die Schlaufe hingegen wie im ersten Bild gezeigt, kann man sich ohne jede Klammerkraft einfach (bergab) auf der Schlaufe abstützen oder (bergauf) daran hochziehen.

    Dann noch ein paar Tipps für den Stockeinsatz:

    • Die Stöcke nah am und parallel zum Körper führen.

    • Den Stock nie zu weit nach vorne setzen, maximal eine Schuhlänge vor den gerade vorderen Fuß. Bergab darf es etwas mehr sein.

    • Immer einen Stock und einen Fuß gleichzeitig vorsetzten. Dabei ist es belanglos, ob dies seitengleich oder über Kreuz geschieht. Gelegentlich, wenn es steiler wird, egal auf aufwärts oder abwärts, kann es aber auch günstig sein, beide Stöcke zugleich vorzusetzen.

    • Einen Stock, an dessen Spitze man schon vorbei ist, sollte man nicht mehr belasten. Besonders bergab wäre das ein schlimmer Fehler und würde den Knien zusätzlichen Schaden zufügen!

    Dann noch kurz etwas zu dem den Kienen ersparten Gewicht:

    Schon 1981 (also 26 Jahre bevor der TÜV sich dazu geäußert hat) von Dr. Neureuther aus Garmisch, langjähriger Landesarzt der Bayerischen Bergwacht, durchgeführte Messungen haben ergeben, dass bei richtigem Stockeinsatz Wirbelsäule und untere Extremitäten extrem entlastet werden. Pro Stunde bleiben den Kniegelenken in der Ebene ~13 t, bergauf ~28 t und bergab sogar ~34 t erspart. Gut geübt sind sogar Werte bis zu 50 t bergab möglich. Bei einer normalen 6-stündigen Bergtour kommen somit leicht 200 Tonnen und mehr Entlastung zusammen.

    Gruß

    klaus555

  • Bjarga

    Mitglied
    8. Mai 2009 at 15:38

    Ich liebe dieses Forum!

    Auf eine gestellte Frage bekommt man sofort Antworten über Material und die Technik wie man dieses einsetzen soll.

    DANKE!

    Ich hoffe, ich kann mich daran gewöhnen. All die Statistiken und Aussagen über persönliche Erfahrungen klingen einfach zu gut wenn ich nur minimal an die Schmerzen beim letzten Abstieg denke.

  • mohrchen857

    Moderator
    8. Mai 2009 at 22:37

    • Immer einen Stock und einen Fuß gleichzeitig vorsetzten. Dabei ist es belanglos, ob dies seitengleich oder über Kreuz geschieht. Gelegentlich, wenn es steiler wird, egal auf aufwärts oder abwärts, kann es aber auch günstig sein, beide Stöcke zugleich vorzusetzen.

    Erst mal ein herzliches Dankeschön an Klaus für die ausführliche Beschreibung. Dazu möchte ich aber noch zwei Anmerkungen machen – es betrifft meine Verhaltesweisen mit den Stöcken:

    Erstens: Die Sache mit den Handschlaufen – das Foto ist vollkommen Richtig – für mich bis auf =>

    Im Gelände, in dem ich leicht “straucheln” kann – z.B. Abfahrt auf Geröllfeldern, kommen die Hände generell nicht in die Schlaufen, wenn ich hier das Gleichgewicht verliere, lasse ich die Stöcke einfach fallen, ich brauche keine Angst zu haben, dass sie zwischen die Beine geraten und ich mir etwas breche – ähnliche Situationen gibt es genug, sollte ich die Stöcke so einmal ganz verlieren, wäre das aber das kleinere Übel.

    Zweitens: Die Bewegung von Bein und Stock führe ich immer über Kreuz – gibt mir persönlich das bessere Gleichgewichtsgefühl.

  • Bjarga

    Mitglied
    6. Juni 2009 at 09:24

    So, ich möchte mich hier nochmal bei allen für all die Tips bedanken.

    War die letzten beiden Tage unterwegs, das erste Mal mit Stöcken und es war, v.a. durch die 10kg aufm Rücken, eine sehr angenehme Entlastung. Auch nach langen Passagen bergab keinerlei Probleme in den Gelenken und nach anfänglichen Unbehagen bei den ersten Versuchen bin ich nun vollkommen von Stöcken überzeugt.

    DANKE!

  • Lampi

    Mitglied
    15. Juli 2009 at 13:37
    Bjarga wrote:
    Es ist soweit! mein linkes Knie ist nun total entzündet durch zu viel Belastung in all der letzten Zeit und somit glaube ich, wäre ein neuer Anlauf mit Stöcken sinnvoll.

    Auf dass das allen eine Warnung sei, die mit 25 meinen Stöcke sind nur was für Opa & Oma. Warum hast Du es so weit kommen lassen? Nachteil: Mit 5 hat man das in Minuten intus, wer mit 50 anfängt, stolpert nach 50 Touren noch über die Teile.

  • Bjarga

    Mitglied
    15. Juli 2009 at 14:46
    Lampi wrote:
    Auf dass das allen eine Warnung sei, die mit 25 meinen Stöcke sind nur was für Opa & Oma. Warum hast Du es so weit kommen lassen?

    Ich hatte es früher zweimal versucht, kam damit nicht zurecht und hatte auch keinen Zwang, mich daran gewöhnen zu müssen. Dazu muss ich aber auch klar sagen, dass ich da keinerlei Feedback hatte wie man Stöcke richtig einsetzt und zu welcher Entlastung sie fähig sind.

    Außerdem hätte ich die Notwendigkeit kaum erkannt, wenn ich nicht durch mein Sportprogramm neben dem Bergsteigen überlastet worden wäre. Nun kann ich ja eigentlich nur froh drüber sein.

    Ich kann mich auf jeden Fall nur anschließen, mein Beispiel als Warnung zu sehen

  • Didi

    Mitglied
    15. Juli 2009 at 23:10

    Hallo Bjarga,

    ich würde nicht die billigsten nehmen, da man dann nach einiger Zeit oft ärger mit dem Verstellen hat.

    Um die Stöcke auch an steileren Stellen mit höhere Stufen oder Tritten gut nutzen zu können, müssen die Stöcke lang genug sein.

    Wenn Du auf einem Stuhl stehst, solltest Du die Stöcke beim Absteigen bereits aufrecht stehend und mit Armen nach unten voll auf dem Boden aufsetzen können. So kannst Du das belastete Knie mit viel Armkraft sehr entlasten. Und so machst Du gleichzeitig ein Armtraining.

    Beim Wechsel der Steilheit sollte man die Länge leicht verstellen können. Hier habe ich mit Marken-Stöcken bessere Erfahrung gemacht. Die Stöcke sollte aus drei innereinander verschiebbaren Teilen bestehen. So sind diese nach dem Zusammenschieben recht kurz und so im Handling besser als die Zweiteiligen.

    Ich habe bei längeren Abstiegen zur Knieschonung stets meine Stöcke dabei und gute Erfahrungen gemacht. Die Stöcke bringen Dich auch bei einfachen, aber steilen Anstiegen schneller voran. Oder Du sparst Kraft für schwierigere Kletterstellen.

    Gruß Didi

  • Ulmermonster

    Mitglied
    16. Juli 2009 at 11:00

    Bei längeren Abstiegen, können manchmal die Hände schmerzen (da leicht aufgerieben)

    Ich habe jetzt selbst mal die Kletterhandschuhe/Klettersteighandschuhe angelassen und hatte keine Abriebstellen an der Hand!

    Die Handschuhe mit Stöcken sehen zwar blöd aus, aber dafür hat man keine Wunden!

  • Bjarga

    Mitglied
    16. Juli 2009 at 12:00

    Ich habe kurz nach all den Tips hier Stöcke von Leki gekauft für 60 Euro. Haben sich nun auch schon auf einigen Touren bewährt, da ich jede Woche unterwegs bin und ich bin total zufrieden.

    Mit der Länge musste man anfangs bisschen knobeln udn immer mal wieder 5cm mehr oder weniger einstellen, aber mittlerweile habe ich meine Längen für alle Lagen raus.

    Nochmals vielen Dank.

  • Didi

    Mitglied
    17. Juli 2009 at 00:58

    Wenn man die Schlaufen richtig nutzt, werden die Handflächen sehr geschont und man bringt über die Arme mehr und sicherer Kraft auf die Stöcke.

  • Anonymous

    Deleted User
    3. August 2009 at 20:36

    Hallo,

    ich möchte mir nun auch endlich mal ein paar Trekkingstöcke zulegen, bin mir aber noch etwas unschlüssig, was die Sache mit der Dämpfung angeht: (Leki Thermolite) mit Antishock oder ohne?

    Klar, die mit Antishock sind minimal länger und schwerer, aber haben sie sonst noch Nachteile? Spürt man den Unterschied überhaupt?

    Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht?

    Über ein paar Antworten würde ich mich sehr freuen!

    Grüße

    Alex

Gezeigt werden 1 - 15 von 25 Antworten