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  • Gran Paradiso

    aktualisiert 14 Jahre, 10 Monat aktiv. 9 Mitglieder · 17 Beiträge
  • Ulmermonster

    Mitglied
    14. Juli 2009 at 04:15

    Hallo

    ich bin Hochtouren unerfahren, habe überall gelesen, dass der Gran Paradiso der “einfachste” 4000er in den Alpen ist!

    Ist eine Besteigung ohne Bergführer abzuraten?

    laut einigen Berichten, sei die Spaltengefahr auf dem Gletscher sehr gering!

    Was meint Ihr dazu?

    Viele Grüße

    Ulmermonster

  • blaufuchs

    Mitglied
    14. Juli 2009 at 08:47
    Ulmermonster wrote:
    Hallo

    ich bin Hochtouren unerfahren, habe überall gelesen, dass der Gran Paradiso der “einfachste” 4000er in den Alpen ist!

    Ist eine Besteigung ohne Bergführer abzuraten?

    laut einigen Berichten, sei die Spaltengefahr auf dem Gletscher sehr gering!

    Was meint Ihr dazu?

    Viele Grüße

    Ulmermonster

    Servus,

    nun ja, der Gasherbrum II wäre der Leichteste 8000er … und ich muss Dich leider korrigieren: Das Breithorn ist der Leichteste 4000er!

    Im Gran Paradiso haben sich aufgrund der Erwärmung immer mal wieder die Zustiege leicht geändert. Und im Prinzip gibts Du Dir die Antwort schon selber: Unerfahren – Geringe Spaltengefahr! “Gering” heißt ja nicht “Keine” und Spalten machen bei Profis und Unerfahrenen keine Ausnahme, … die sind für jeden da –><img class= –>

    Ich würde auch bei einem “leichten” 4000er entweder einen Hochtourenkurs belegen oder einen Führer nehmen. Gletscher ist Gletscher und ob der jetzt auf 2000m Höhe oder 4000m daherkommt ist eigentlich egal.

  • wolf

    Mitglied
    14. Juli 2009 at 09:50
    Ulmermonster wrote:

    Ist einer Besteigung ohne Bergführer abzuraten?

    moin.

    die antwort darauf kann nur ein eindeutiges JA sein.

    willst du allein gehen? selbst ein partner der ebensowenig ahnung hat wie du hilft da nicht viel.

    steigeisen schon mal getragen? spaltenbergung schon mal gemacht? hoehenkrankheit bedacht? seilschaftgehen schonmal gemacht?

    ploetzliche wetterumschwuenge bedacht? etc., etc. etc……die liste ist lang.

    ich rate dir dringend dich einem bergfuehrer anzuvertrauen der dich sicher zum gipfel UND auch wieder runter bringt. alles andere waere mit deiner derzeitigen erfahrung unsinn.

    ich selbst habe auch wenig bis keine ahnung von hochtouren und wuerde immer wieder (bis ich es selbst draufhabe) einen bergfuehrer fuer so eine tour hernehmen.

  • Ulmermonster

    Mitglied
    15. Juli 2009 at 15:17

    Danke für die schnellen und vielen Antworten!

    Ich sehe schon mein erstes Ziel wird es sein, einen Gletscherkurs zu belegen und dann mit einem Führer eine Tour machen!

    Das einzige, was ich eventuell einschätzen kann ist die Höhe (da Wolf die Höhzenkrankheit erwähnt hat),

    da ich schon auf über 4000m (Mt. Kinabalu auf Borneo) und über 5000m (in Tibet war)

    Auch das kann sich ändern und man verträgt die Höhe beim nächsten mal anderst!

    Servus

  • wolf

    Mitglied
    15. Juli 2009 at 15:52

    hallo monster! –><img class= –>

    gute einstellung!

    nur eins noch am rande….akklimatisieren waere trotzdem nicht schlecht.

    mindestens dem kopfweh kann man so entgehen…wenn nicht anderen bedenklichen dingen. –><img class= –>

    verdammt wo issn unsere bergdoktor julian? –><img class= –>

  • Maxlrainer

    Mitglied
    15. Juli 2009 at 23:14

    Servus!

    Auch wenn der Gran Paradiso mit F+ (leicht) bewertet ist: Der Gletscher ist teilweise mehr als 30 Grad steil und der Gipfelgrat ist ausgsetzt, die Schlüsselstelle sogar extrem ausgesetzt. Hinzu kommt ein gewaltiges Gedränge am Gipfelgrat.

    Letzten Freitag kam es zu einem Unfall mit einem Toten:

    http://www.apcom.net/newscronaca/20090710_143822_34ab493_65923.html

    Der Berg ist nicht zu unterschätzen!

    Viele Grüße

    Maxl

  • verticalo

    Mitglied
    10. Juni 2012 at 21:12

    hallo zusammen,

    wer kann mir – neben dem hier bereits erwähnten Gran Paradiso – eine Hochtour mit geringer Spaltengefahr auf einen 4000er empfehlen?

    Danke+Gruss,

    Bernd

  • Stroty

    Mitglied
    11. Juni 2012 at 08:48
    verticalo wrote:
    hallo zusammen,

    wer kann mir – neben dem hier bereits erwähnten Gran Paradiso – eine Hochtour mit geringer Spaltengefahr auf einen 4000er empfehlen?

    Danke+Gruss,

    Bernd

    Ich habe mal was vom Bisshorn gehört. Sol, ein leichter 4000er sein.

  • harwin

    Mitglied
    11. Juni 2012 at 09:34

    weitere leichte 4.000er mit weniger Spalten aber nicht ganz spaltenfrei: Breithorn, Punta Giordani

  • verticalo

    Mitglied
    11. Juni 2012 at 18:32

    hallo zusammen!

    vielen dank für eure antworten…

    Bisshorn und Breithorn sind mir da natürlich ein Begriff und hatte ich schon als Antworten vermutet…

    leider sind diese berge aufgrund der bekanntheit meist ziemlich überlaufen,…

    gibt es einen unbekannteren 4000er der auch weitestgehend spaltenfrei begangen werden kann?

    Punta Giordani hört sich da ganz gut an – bist du den schon gegangen, harald?

    gruss, Bernd

  • Julian

    Mitglied
    12. Juni 2012 at 10:36

    Hi!

    Der Wolf ruft, ich springe…

    Ich bin auch kein großer Hochtourenguru, hab aber ein wenig Gletschererfahrung. Ich kann, wie meine Vorredner oder -schreiber, auch nur davon abraten, 4000er in den Alpen besteigen zu wollen, ohne einen Bergführer und Erfahrung zu haben…

    Selbst war ich bisher auch auf keinem, hab ein paar höhere 3000er hinter mir, davon war die Weißkugel sicher der anspruchvollste, was Kondi und Technik angeht. Daraus kann jeder sehen, dass es mit meiner Erfahrung nicht weit her ist.

    Mindestanforderung: Sicheres Steigeisengehen und Spaltenbergung-1×1 beherrschen! Dummerweise braucht man das ja immer im Schneesturm bei Null Sicht, und nicht wie bei der Übung, in Sonnenschein an einer ungefährlichen Wechte.

    Sollte man auch mit Bergführer können. Ich erinnere mich immer wieder an die Geschichte der zwei Holländer, die mit Führer unterwegs waren…und wer ging in die Spalte? Der Bergführer! Die zwei Holländer haben dann wohl einige Zeit das Seil gehalten, und daran komische Rucke gespürt. Als die nach einiger Zeit aufhörten, dachten die beiden, der Bergführer hätte wohl “zu zappeln” aufgehört (sprich: Exitus…) und das Seil durchgeschnitten.

    Tatsächlich war der Bergführer am Seil hoch geprusikt (Selbstrettung aus der Spalte am Seil hoch mit zwei Seilschlingen, die mit Prusik-Knoten am Sicherungsseil hochgeschoben werden) bis zur Kante der Spalte. Da das Seil da eingeschnitten war, hatte er wahrscheinlich versucht, irgendeinen Weg über diesen “Eisüberhang” zu finden. Da die beiden Holländer oben nicht mit dem Mann in der Spalte kommunizieren konnten (Schall geht halt schlecht um so ein Eck…), da sich keiner traute, sich aus seiner Position zu bewegen (sie konnten keinen Anker legen, weil sie die Technik nicht kannten), kam es zum Abschneiden. Der Bergführer konnte nur noch tot geborgen werden…

    Zur Höhenkrankheit (Differenzierter: Akute Bergkranheit, Steigerungen davon sind HöhenHirnÖdem und HöhenLungenÖdem):

    Kopfweh ist das Kardinalsymptom der Akuten Bergkrankheit (ABK). Häufig kommen dann Übelkeit, Schwindel, Schlafstörung, Inappetenz (kein Hunger) oder ein “Katergefühl” dazu. Therapie der Wahl: Absteigen!

    Zumindest nicht weiter aufsteigen. Schon in 2000 – 3000 Metern Höhe bekommen bis zu 25 %, in 4500 Metern Höhe ca. 40 – 60% der “Touristen” diese Symptome (ich gebe zu, dass ich das auch schon hatte; besonders schnelles Aufsteigen begünstigt die Entstehung!). Bei Einhalten eines Ruhetages verschwinden die Symptome meist, dann hat man sich “akklimatisiert”. Wolf hat übrigens auch völlig Recht mit seiner Forderung, langsam aufzusteigen. Je schneller man aufsteigt, desto wahrscheinlicher wird das Auftreten der ABK, ebenfalls abhängig ist das Auftreten von der erreichten absoluten Höhe (siehe oben).

    Sind die Kopfschmerzen therapieresistent (gängige Schmerzmittel wirken nicht) oder kommt gar Erbrechen hinzu, gibts nur eins: Runter, und zwar mindestens 1000 Hm! Ein Hirnödem ist extrem gefährlich!

    Bitte nehmt die oben beschriebenen Symptome, insbesondere Kopfschmerzen, ernst. Sonst wird schnell aus einer schönen Tour ein Alptraum.

    Wen es interessiert: Ich hab einen Übersichtsartikel aus dem Deutschen Ärzteblatt von letztem Jahr, vieles daraus dürfte auch für med. Laien verständlich sein. Ich kann den Artikel hier glaub ich nicht verlinken, das gäbe vermutlich urheberrechtliche Probleme. Wer bei mir Interesse anmeldet, kann aber die wichtigen Tabellen und Textfragmente gemailt bekommen!

    VG Julian

    Edit: UI!!! Das ist ja ewig her, dass der Wolf gebrüllt hat! Mann, bin ich taub!

  • wolf

    Mitglied
    12. Juni 2012 at 10:49
    Julian wrote:

    Edit: UI!!! Das ist ja ewig her, dass der Wolf gebrüllt hat! Mann, bin ich taub!

    hi julian.

    gut dass du's selbst noch gemerkt hast. –><img class=” title=”Laughing” /> –>

    trotzdem, vielen dank fuer deine kompetente und ausfuehrliche antwort (wenn ein in-kompetenter wie ich das ueberhaupt bewerten kann). –><img class= –>

  • harwin

    Mitglied
    12. Juni 2012 at 11:20

    @Julian

    prima Beitrag, sehr ausführlich und vollständig. Ohne ausreichende eigene Erfahrung oder andere erfahrene Hochtourengeher bzw. Bergführer würde ich auch nie im Leben eine Hochtour machen wollen.

    @verticalo

    nein, noch nicht. Ich hatte mich nur schon mal Anfangs des Jahres intensiv mit dem Thema Hochtouren befasst (ist für mich nämlich Neuland) und längere Zeit recherchiert. Hatte jetzt vor ein paar Wochen den ersten Teil eines DAV Spaltenbergungskurses absolviert. Anfang August folgt dann der zweite Teil im Wallis inkl. Besteigung des Strahlhorns. Der DAV Fachübungsleiter hat mir bereits vorgeschlagen als nächsten Schritt den Kurs “Wetterlage und Tourenplanung” anzuhängen. Das werde ich in jedem Fall tun.

    Ich selbst hatte auch schon mit den Anzeichen einer leichten Höhenerkrankung zu kämpfen, und zwar nach dem direkten Aufstieg vom Tal (1.100m) bis zum Gipfel (3.300m). War Gott sei Dank nur leichtes Kopfweh, habs aber gemerkt.

  • Julian

    Mitglied
    12. Juni 2012 at 12:24
    wolf wrote:
    trotzdem, vielen dank fuer deine kompetente und ausfuehrliche antwort (wenn ein in-kompetenter wie ich das ueberhaupt bewerten kann). –><img class= –>

    Naja, ich würde sagen: Teilausführlich und teilkompetent. Übrigens, nicht, dass das falsch ankommt und bei leichten Kopfweh alle fluchtartig ins Tal rennen: Die Akklimation kann schon auf der Hütte stattfinden…

    Aber einen Gipfel sollte man da nicht mehr erzwingen!

    Übrigens: Auch beginnender Hitzschlag und Dehydratation melden sich manchmal durch Kopfweh an… Kleines dilemma hier, wie halt immer in der Medizin. Nix genaues weiß man nicht!

  • wolf

    Mitglied
    12. Juni 2012 at 12:43
    Julian wrote:
    wolf wrote:
    trotzdem, vielen dank fuer deine kompetente und ausfuehrliche antwort (wenn ein in-kompetenter wie ich das ueberhaupt bewerten kann). –><img class= –>

    Naja, ich würde sagen: Teilausführlich und teilkompetent. Übrigens, nicht, dass das falsch ankommt und bei leichten Kopfweh alle fluchtartig ins Tal rennen: Die Akklimation kann schon auf der Hütte stattfinden…

    Aber einen Gipfel sollte man da nicht mehr erzwingen!

    Übrigens: Auch beginnender Hitzschlag und Dehydratation melden sich manchmal durch Kopfweh an… Kleines dilemma hier, wie halt immer in der Medizin. Nix genaues weiß man nicht!

    stimmt.

    und wenn man nach einer huettenuebernachtung morgens mit kopfweh aufwacht ist's in aller regel auch nicht die hoehenkrankheit….eher die weissbierkrankheit. –><img class=” title=”Laughing” /> –>

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