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Begegnung der unheimlichen Art
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Servus,
hätte ich es gestern nicht selbst erlebt, ich würde es wohl nicht glauben. Beim Abstieg vom Hochnissl (über Dawald Jagthütte) auf zwei Mountenbiker getroffen. Die haben ihre Räder bis zur ersten Seilsicherung (bei etwa 2300m, fahrbarer Weg endet bei ca. 1000m) geschoben und sind dann den karwendeltypischen Steig (Trittsicherheit und Schwindelfreiheit nötig, einige ausgesetzte Stellen) die 1300 Höhenmeter abgefahren. Haben die Strecke über Karte und Internet ausgesucht und vorher nicht gekannt.
Der Grund warum sie das machen war eigentlich so trivial wie logisch: „Das geht nicht so auf die Knie“
Ich kann es immer noch nicht wirklich begreifen!?
Gruß,
Hans
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Jaja die Mountainbiker…
Ich hab sowas ähnlich Dummes in meiner Sturm- und Drangzeit auch mal gemacht – mit 16…allerdings nicht ausgesetzter Steig, sondern steile Almwiesen am Ofenpass in der Schweiz. War aber auch fies, der blöde Weg hat einfach aufgehört, und laut Karte ging der durch…und dann haben wir unsere Räder ca. 400Hm die steile Alm hochgeschleppt, über Zäune geschmissen usw….total bescheuert… Naja.
Heutzutage würde ich wahrscheinlich eh nichts schmaleres als einen Forstweg raufkommen…kein Schmalz mehr im Oberschenkel.
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Julian wrote:Jaja die Mountainbiker…
Ich hab sowas ähnlich Dummes in meiner Sturm- und Drangzeit auch mal gemacht – mit 16…allerdings nicht ausgesetzter Steig, sondern steile Almwiesen am Ofenpass in der Schweiz. War aber auch fies, der blöde Weg hat einfach aufgehört, und laut Karte ging der durch…und dann haben wir unsere Räder ca. 400Hm die steile Alm hochgeschleppt, über Zäune geschmissen usw….total bescheuert… Naja.
Heutzutage würde ich wahrscheinlich eh nichts schmaleres als einen Forstweg raufkommen…kein Schmalz mehr im Oberschenkel.
Ist uns genauso in den Kitzbühelern ergangen. Mitten im nichts ne Alm mit ner kleinen Heidi und die meinte dann nur noch: Da könnts scho weiterfahrn!! Gesagt, getan und das Ende vom Lied war ein steiler Abgrund der in einem Sumpf mündet! Iiiiiiihhhgittttt!!! Augen zu und durch!
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Sandra wrote:Julian wrote:Jaja die Mountainbiker…
Ich hab sowas ähnlich Dummes in meiner Sturm- und Drangzeit auch mal gemacht – mit 16…allerdings nicht ausgesetzter Steig, sondern steile Almwiesen am Ofenpass in der Schweiz. War aber auch fies, der blöde Weg hat einfach aufgehört, und laut Karte ging der durch…und dann haben wir unsere Räder ca. 400Hm die steile Alm hochgeschleppt, über Zäune geschmissen usw….total bescheuert… Naja.
Heutzutage würde ich wahrscheinlich eh nichts schmaleres als einen Forstweg raufkommen…kein Schmalz mehr im Oberschenkel.
Ist uns genauso in den Kitzbühelern ergangen. Mitten im nichts ne Alm mit ner kleinen Heidi und die meinte dann nur noch: Da könnts scho weiterfahrn!! Gesagt, getan und das Ende vom Lied war ein steiler Abgrund der in einem Sumpf mündet! Iiiiiiihhhgittttt!!! Augen zu und durch!
Na die Heidi hat halt bestimmt nur gedacht, wenn du umdrehst triffst du nur den Peter, also schick ich die Schnecke aus der Stadt lieber weiter in den Sumpf –>
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Servus!
Nun ja, die Begründung “Geht nicht so auf die Knie” könnte tatsächlich von mir kommen –>
–> .
Schleppe mein Radl auch immer mit rauf, da ich nach mehreren Knie-OP´s absolut nicht mehr bergab gehen kann .
(Allerdings befahre ich keine Klettersteige… Maximal auf ausgesetzten Wegen die Trittsicherheit erfordern).
So kann ich mir mein geliebtes “Gipfelglück” auch weiterhin erleben – und muss fast nie mehr als 50hm am Stück bergab gehen.
Leider ist das Verständnis der “Bergbegeher” sehr durchwachsen:
“Du Idi… machst die Wege kaputt….” usw
Schade eigentlich. Denn wesentlich mehr als Schrittgeschwindigkeit fahr ich auch nicht, die Technik (griffige und voluminöse Reifen mit Minimaldruck und gefedertes Radl) erlauben eine selbst im Geröll recht spurlose Abfahrt. Vollbremsungen, fahren abseits der Wege u. ä. sind verpönt. Rücksichtsnahme (Wanderer hat stets vorrang, bergan wie bergab) ist selbstverständlich.
Also hoffe ich, das Euch derartige Begegnungen nur unheimlich aber nicht störend vorkommen.
Wenn Ihr so jemand seht, schauts Euch doch einfach mal die Fahrweise an. Die meisten halten sich an die Regel des “spurlosen daseins”.
Zugegeben: Ein paar schwarze Schafe gibts leider immer…. Bitte das nicht auf “den überwiegenden Rest” übertragen.
Viele Grüße, Flo
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Fahrradträger wrote:Servus! Leider ist das Verständnis der “Bergbegeher” sehr durchwachsen:
“Du Idi… machst die Wege kaputt….” usw Schade eigentlich. Denn wesentlich mehr als Schrittgeschwindigkeit fahr ich auch nicht, die Technik (griffige und voluminöse Reifen mit Minimaldruck und gefedertes Radl) erlauben eine selbst im Geröll recht spurlose Abfahrt. Vollbremsungen, fahren abseits der Wege u. ä. sind verpönt. Rücksichtsnahme ist selbstverständlich.
Also hoffe ich, das Euch derartige Begegnungen nur unheimlich aber nicht störend vorkommen.
Wenn Ihr so jemand seht, schauts Euch doch einfach mal die Fahrweise an. Die meisten halten sich an die Regel des “spurlosen daseins”.
Zugegeben: Ein paar schwarze Schafe gibts leider immer…. Bitte das nicht auf “den überwiegenden Rest” übertragen.
Viele Grüße, Flo
Hi…
Wolfs Antwort will ich mal nicht vorwegnehmen…
Ich persönlich habe nichts gegen Mountainbiker, bin selbst jahrelang Stollenreifen gefahren. Es kommt eben (wie ja oben erwähnt) auf das “Wie” und auf das “Wo” an. Auf schmalen Hochgebirgspfaden erwartet man einfach keinen rollenden Gegenverkehr, und irgendwann waren ja in Tirol zumindest Wege <3m Breite für den Biker verboten, meine ich mich zu erinnern, damals noch mit dem etwas sehr fadenscheinigen Argument, die durch MTB-Reifen zu starke Erosion verhindern zu wollen – wenn man sich dann anschaut, wie Forstmaschinen in Bergwäldern hausen und Pistenbullies die Wiesen plätten, die dann im Sommer auch noch mit zu vielen Kühen bestellt werden…naja.
Eines ist jedenfalls klar: Downhill-Pisten sind Wanderwege keinesfalls! Und auch klar: In felsigem, ausgesetzten Gelände muss man auch nicht unbedingt mit dem Mountainbike rumgondeln, da sind wir dann schnell wieder bei der Diskussion “eigenes Risiko versus Verantwortung gegenüber den pot. Rettern”…
Weiterhin gutes friedliches Rollen, und wenig Plattfüße!
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Ein Thema, bei dei sie die Gemüter gewaltig streiten können.
Ein Mountenbiker hat in absturzgefährdetem Gelände auf Gebirgspfaden nichts zu suchen – auf denen Bergsteigen und Biker nicht sicher aneinander vorbeikommen.
Ein Bergsteiger ist schneller und sicherer umgangen als ein breiterer und wesendlich längerer Biker. Das Risiko für den Bergsteiger, gerade für den unerfahrenen, wächst unverhältnismäßig stark an.
Auserdem gilt (galt) in den Bergen immer ein ungeschriebenes Gesetz (für Bergsteiger und Räder und Autos): Bergfahrt hat vor Talfahrt immer den Vorrang – die Biker, die ich in den Bergen begegnet bin, kannten das anscheinend nicht.
In der Praxis sieht das so aus, dass der, der den sichersten Standpunkt hat, auch stehen bleibt – würde auch für Biker gelten
Fazit: Grundsätzlich stören sie mich nicht, es sei denn, sie gefährden mich.
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Mich haben die beiden jetzt nicht gestört oder sind mir im Weg umgegangen (ist eh eine eher seltener begangene Tour, 90% steigen sicher von Lamsenhütte auf). Ich habe nur nicht mit “Radfahrer” in für mich unfahrbaren Gelände (glaube keine 10m auf denen ich mich auf einen MB halten könnte) gerechnet, das selbst für einen trittsicheren Bergsteiger nicht komplett ungefährlich ist.
Die beiden haben schon den Eindruck erweckt, dass sie genau wissen was sie da machen (hatten volle Downhillausrüstung angelegt) und sind wohl doch eher “Profis” darin (machen dass sicher regelmäßig und schon über Jahre). Mir ist nur unheimlich, wenn ich daran denke in dem Gelände abfahren zu müssen. Einige Stellen in denen man auch als Fußgänger seinen letzten Schritt gemacht haben kann und steile Passagen, in denen man auch hin und wieder die Hände braucht. Keine Ahnung wie man da auf dem Rad runter kommt ohne über den Lenker abzusteigen!?
Gefährlich für andere glaube ich sind die beiden nicht, denn die brauchen bergab deutlich länger als Bergsteiger (sonst hätte ich sie nicht überholt und haben sie mir auch so gesagt). Mein Eindruck war, dass die immer einige Höhenmeter abfahren und dann müssen sie erst wieder eine Pause einlegen und druchschnaufen, bevor sie sich an die nächsten Höhenmeter machen.
Gruß,
Hans
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mohrchen857 wrote:Auserdem gilt (galt) in den bergen immer ein ungeschriebenes Gesetz (für Bergsteiger und Räder und Autos): Bergfahrt hat vor Talfahrt immer den Vorrang – die Biker, die ich in den Bergen begegnet bin, kannten das anscheinen nicht.
Sehr gut! Diese Regel kenne ich auch – die ist auch sinnvoll, weil der, der von unten kommt, den Blick vor sich auf den Boden gerichtet hält, um zu sehen, wo er hin steigt, wohingegen man von oben kommend immer schon von weitem sehen kann, was da so los ist auf dem Weg. Außerdem ist man bergab immer kreislauftechnisch entspannter als bergauf (das ist ja klar, sich selber abbremsen ist halt einfach leichter als sich hochzuwuchten ).
Die Regel kennen aber auch viele Bergsteiger nicht mehr, die meinen, Wanderwege bergab rennen zu müssen und dabei keine Rücksicht auf “Gegenverkehr” nehmen… Am liebsten ist mir sowieso die Situation, dass beide stehen bleiben – auf ein kurzes Schwätzchen?
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Julian wrote:
… Am liebsten ist mir sowieso die Situation, dass beide stehen bleiben – auf ein kurzes Schwätzchen?
Das sind mir auch die liebsten Momente
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Ich oute mich mal, dass ich auch hochalpines Gelände mit dem MTB befahre. Wir tragen unsere Räder teilweise weit über 1000 hm hoch und fahren dann ab. War dieses Jahr mehrmals mit dem Bike über 3000m und habe auch das Sonnjoch im Karwendel vom Gipfel aus unter die Stollen genommen. Ein Risiko ist natürlich immer dabei, aber es ist mit der geeigneten Fahrtechnik kalkulierbar. Es gibt unter den Mountainbikern echte Idioten, die vor nichts Rücksicht nehmen. Die sind aber meistens auf den Forstwegen anzutreffen. Auf nem schwierigen Steig bin ich nie schnell unterwegs, die Schlüsselstellen schau ich mir vorher an und wenn Wanderer auf einem schmalen Steig entgegenkommen, dann steige ich von meinem Drahtesel ab. Meine ganzen Bekannten machen das auch so. Viel gefährlicher sind die Mountainbiker die es auf Forstwegen bergab krachen lassen und keine Rücksicht nehmen, ob jetzt hinter der nächsten Kurve Wanderer entgegenkommen oder eben nicht. Das Argument, dass man seine Retter gefährdet, halte ich für etwas übertrieben. Das zieht bei Kletterern und Hochtourengängern viel stärker. Beim Mountainbiken passiert im Verhältnis zu den anderen Bergsportarten auch nicht viel mehr. Schwere Verletzungen sind eher selten. Außerdem ist das Bergegelände einfacher. Gegenseitige Rücksichtnahme am Steig zählt halt. Einige wenige treiben die Entwicklung des Schwierigkeitsfahrens mit dem MTB immer weiter. Mit sind Erstbefahrungen vom Hochfeiler, von Bis- und Breithorn (über Gletscher; kann man streiten ob sinnvoll) bekannt. Auch vom Guffertgipfel kenne ich Leute, die auch die drahtseilversicherten Stellen oben am Grat fahren können. Sinnvoll hin oder her, es macht Spaß so zu fahren. Man ist total fokusiert auf etwas und ist im hier und jetzt. Auf neudeutsch heißt sowas flow. Das macht den Reiz aus, die Schwierigkeiten immer weiter zu steigern. Letzlich ist es die gleiche Motivation, die viele Kletterer, Klettersteiggeher usw. auch antreibt. Spaß in den Bergen zu haben.
Warum es zwischen Wanderern und Bikern oft nicht klappt, hat für mich zwei Gründe. Ein Mountainbikern verbreitet immer eine gewisse Hektik in den Bergen (zumindest mir geht es so, wenn ich zu Fuß unterwegs bin). Eine Wanderer ist dagegen meistens in nem “halbmeditativen” Zustand unterwegs. Es ist nicht angenehm da rausgerissen zu werden. Beide haben aber die gleiche Berechtigung am Berg. Deshalb ist gegenseitige Rücksicht wohl das beste. Der zweite Grund ist manchmal verletzte Eitelkeit. Ich hatte schon öfters das Gefühl, dass Wanderer “ihre” Bergtour “entwertet” sehen, wenn von oben ein Fahrradfahrer kommt. Kann mich da aber auch täuschen. Von den Wanderern würde ich mir einfach etwas mehr akzeptanz wünschen und von den Mountainbikern, dass sie so fahren, dass die Steige in Ordnung bleiben und niemanden anderes gefährden.
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Julian wrote:
Hi…
Wolfs Antwort will ich mal nicht vorwegnehmen…
nana…so boese bin ich doch auch wieder nicht. –>
–>
ich bin selbst auch begeisterter mountainbiker, aber lieber im alpenvorland oder bei uns im land der tausend huegel unterwegs.
ins gebirge gehe ich prinzipiell nur zu fuss…macht mir keinen spass mich steile schotterpisten und pfade hochzuquaelen.
wenn sie sich anstaendig verhalten hab ich gegen mtb'ler im gebirge auch nichts….rowdys bekommen den passenden spruch.
hab auch schon mal einem mtb'ler bei ner bergwanderung nen euro geschenkt…damit er sich ne kleine klingel kaufen kann und mich naechstens von hinten nicht wieder fast totfahren muss. der hat vieleicht geglotzt mit seinem 3000 euro bike. –>
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wolf wrote:Julian wrote:Hi…Wolfs Antwort will ich mal nicht vorwegnehmen…
nana…so boese bin ich doch auch wieder nicht. –>
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Nein nein so war das nicht gemeint – eher das Losschreiben ohne Vorstellung…konntest Du aber vielleicht nicht mehr erkennen, weil zu dem Zeitpunkt schon mehr als ein Eintrag vom “Fahrradträger” zu Buche standen?!
Keiner hat außerdem je was von “böse” gesagt…
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Julian wrote:Keiner hat außerdem je was von “böse” gesagt…
Das ist mir auch aufgefallen – und bin sehr erfreut über die objektive Diskussion.
Freue mich schon auf den “Plausch” in den Bergen mit dem einen oder anderen auf dem Weg vom/zum Gipfel –>
” title=”Laughing” /> –>
Gruss, Flo
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Fahrradträger wrote:Julian wrote:Keiner hat außerdem je was von “böse” gesagt…
Das ist mir auch aufgefallen – und bin sehr erfreut über die objektive Diskussion.
Freue mich schon auf den “Plausch” in den Bergen mit dem einen oder anderen auf dem Weg vom/zum Gipfel –>
” title=”Laughing” /> –> Gruss, Flo
Tjaja, das ist so unsere Art – wir gehen sachlich und höflich miteinander um und verfallen nicht in das Gezeter anderer Foren.
Zur Höflichkeit gehört bei uns auch meist, sich einmal kurz vorzustellen – das hatte ich gemeint, als ich geschrieben habe, Wolf solle nicht zu böse auf Dein Posting reagieren. Er wacht nämlich mit großer Sorgfalt darüber, dass diese und andere Höflichkeiten weiter zum guten Ton in diesem Forum beitragen! –>
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