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Klettersteige ↔ Klettersteig Touren mit Karte und Topo | via-ferrata.de Forums Ausrüstung Bandfallbremse VS Seilbremse, das sagt der Verkäufer…

Gezeigt werden 1 - 13 von 13 Antworten
  • Bandfallbremse VS Seilbremse, das sagt der Verkäufer…

    aktualisiert 14 Jahre, 9 Monat aktiv. 5 Mitglieder · 13 Beiträge
  • 27Micha

    Mitglied
    25. August 2009 at 22:17

    Hallo,

    ich will nun mit dem Klettersteigen anfangen und hab mich über die verschiedenen Sets informiert, habe mich eigentlich für eine Seilbremse entschieden, da man es evtl. nach einem Sturz zumindest bis zum Ende der Tour vermutlich besser weiternutzen kann, danach wirds natürlich ausgetauscht.

    Jedoch sagte mir nun der Verkäufer in einem eigentlich sehr guten Fachgeschäft das die Seilbremse schlechte Bewertungen bekommen haben und der DAV (angeblich) sogar letztes Jahr eine Warnung an die Mitglieder und die Hersteller geschickt hat, da die Seilbremsen bei Nässe nicht funktionieren.

    Nun bin ich verunsichert, es kann ja immer mal passieren das man in einen spontanen Regenguß gerät und dann ist das Klettern ja eh riskanter, doof wenn dann das Bremssystem auch nicht funktioniert. Wobei ich mich ehrlich gesagt etwas schwer tue mit der Vorstellung das dann die Seilbremse nicht mehr funktioniert, spätestens wenn das Seil zu ende ist gibts ja noch nen Widerstand, und bis dahin wird das Nasse Seil ja auch zumindest etwas gebremst haben.

    Was meint ihr ?? Habt ihr von sowas gehört oder Erfahrungen gemacht ? Welches Set empfehlt ihr aktuell ??

    Danke Gruß Micha

  • 27Micha

    Mitglied
    25. August 2009 at 22:47

    Ach ja, ich hab mir gerade noch die Frage gestellt wie das mit den Bandfalldämpfern nach nem Sturz ist, klar wird es ausgetauscht, aber für den Rest der Route könnte ich es noch weiterverwenden oder nicht ??

    Ist es noch sicher ? Wenn ja dann wohl eher wie eine reine Bandschlinge, also ein rein statisches Seil ??

    Danke für info.

  • Die Schatzjäger

    Mitglied
    26. August 2009 at 08:38

    ^Hallo Micha,

    îch probier jetzt einfach mal Kompetent zu antworten

    Die seilbremnsen bremsen bei Regen durchaus nicht mehr ausreichend bzw. zu stark (weiß jetzt nicht mehr in welche Richtung sich das verschoben hat), die Werte sind aber nicht bei allen Sets in den kritischen Bereich gekommen, nur bei einigen.

    Der DAV hat dies in einem allgemeinen Test von KS-Sets (welcher in der Mitgliederzeitschrift Panorama veröffentlich wurde) festgestellt. Wie gesagt, soweit ich mich errinneren kann betraff es einige Sets welche die Normwerte leicht überschritten, und einige wenige welche die Normwerte stark überschritten.

    Das heißt ein Bandfalldämpfer MUSS nicht besser sein.

    Ich tendiere aber mittlerweile dazu, weil man dabei kein störendes Bremsseil hat, und weil die Normwerte wirklich 'stabiler' sind, und nicht unbedingt so sehr von Regen oder Alterung (Alterung hat der DAV erwähnt, konnte er aber NICHT testen !) abhängen.

    Ich habe aber selber keine KS-Sets mit Bandfalldämpfern (waren früher nicht gar so verbreitet) und kann deshalb keine Erfahrungen bezüglich Handling geben – da müssen die Profis hier im Forum ran

    Denke aber ein Bandfalldämpfer mit Strapse wie das Petzl Skorpio ist momentan wohl 'State of the Art' – ob ein Kugelgelenk etwas gegen das (nervige) verdrehen der Seile bringt, weiß ich leider auch nicht (würd mich aber mal interessieren !).

    Thema 2: Das zurückfädeln !

    Prinzipiell kann man eine ausgelöste Seilbremse durchaus zurückfädeln, nur kann dann keiner sagen ab welchen Werten sie dann auslöst, und wie statisch der Sturz dann werden wird. Kurzum: Ein zweiter Sturz ist nichts zu empfehlen, weil keiner sagen kann wie sehr es weh tut. Das es hält ist aber relativ sicher.

    Warum der DAV hierzu keine Untersuchungen gemacht hat ?

    Ganz einfach, die derzeitige Lehrmeinung ist, dass jemand der einen Sturz in eine Bremse mit voller Auslösung durchgezogen hat, sowieso nicht mehr weiterkommt (Brüche, Verletzungen, Panik, Psyche…) und deshalb vermutlich einen Rundflug mit der Bergwacht buchen wird – dafür braucht man dann auch kein KS-Set, denn da ist die Sicherung inklusive.

    Was die Kosten des Hubschrauberrundfluges betrifft: Als DAV Mitglied bist du versichert. Sonst kann ich nicht sagen wieviel da eine eventuelle Unfall-,/Krankenversicherung zahlen wird.

    Hoffe ich hab ein bisschen Licht ins Dunkle gebracht, und viele weitere Fragen aufgeworfen *g*

    Grüße,

    Thomas

  • Steeler

    Mitglied
    26. August 2009 at 09:33

    Moin Moin

    Nur kurz meinen Beitrag dazu:

    Ich habe das Petzl Scorpio und finde es vom Handling ganz ok.Auch die elastischen Bänder sind sehr angenehm. Ist allerdings mein erstes KS-Set und habe daher keine Erfahrung mit dem anderen System. Mein Fachverkäufer hat mir gesagt daß man mit dem Bandfalldämpfersystem im Vergleich zur herkömmlichen KS-Bremse komfortabler stürzt. Irgendwie beruhigend, oder ?

    Aber ganz ehrlich, will ich es gar nicht wissen ob es wirklich komfortabler beim Sturz ist, zumindest nicht in eigener Erfahrung <img class=

    Gruß Uwe

  • Die Schatzjäger

    Mitglied
    26. August 2009 at 10:15

    Angenehm Fallen – jippe

    Soweit ich weiß hat das Bandfalldämpfer-KS-Set von Mammut eine Bremse welche einen progressiv verlaufenden Bremsverlauf hat, damit sollte das Fallen wohl noch angenehmer sein – nur ob man das echt braucht ? Vielleicht für Kinder.

    Wenn man noch weiter denkt, gibt es sowieso bald Klettersteigsets die stellenweise keine Karabiner mehr haben, sondern eine Bremse die direkt auf dem Stahlseil blockiert, so wie das hier[/url:3pv3x8to]. Das kommt aber wohl erst nächstes Jahr, würde aber das Fallen tatsächlich relativ angenehm gestalten.

    Thomas

  • Steeler

    Mitglied
    26. August 2009 at 10:57
    Die Schatzjäger wrote:
    Angenehm Fallen – jippe

    Soweit ich weiß hat das Bandfalldämpfer-KS-Set von Mammut eine Bremse welche einen progressiv verlaufenden Bremsverlauf hat, damit sollte das Fallen wohl noch angenehmer sein – nur ob man das echt braucht ? Vielleicht für Kinder.

    Wenn man noch weiter denkt, gibt es sowieso bald Klettersteigsets die stellenweise keine Karabiner mehr haben, sondern eine Bremse die direkt auf dem Stahlseil blockiert, so wie das hier[/url:2dd3myck]. Das kommt aber wohl erst nächstes Jahr, würde aber das Fallen tatsächlich relativ angenehm gestalten.

    Thomas

    Ich kann mir nicht vorstellen daß sich das System durchsetzen wird. Die Hauptfrage dabei ist: wie paßt die Bremse sich dem Seil an (Stichwort: verschiedene Seilstärken) und läuft die Bremse nach längerem Gebrauch noch richtig, muss man das regelmäßig schmieren, wie hoch wird der Verschleiß sein und noch wichtiger, wie hoch wird der Verschleiß am Seil selbst sein.

    Fragen über Fragen, eine Rechnung mit vielen Unbekannten.

    Da bleib ich lieber(vorerst) beim herkömmlichen und bewährten System mit 2 Karabinern.

    Gruß Uwe

  • wolf

    Mitglied
    26. August 2009 at 11:11

    hallo.

    ich denke schatzjaeger hat es sehr gut auf den punkt gebracht.

    (besonders der passus mit dem rundflug und ohne ks-set hat mich doch zum schmunzeln veranlasst <img class= )

    ich habe zwei ks sets im einsatz, eins mit seilbremse eins mit bandfalldaempfer.

    den grossen vorteil bei den bandfalldaempfer sets sehe ich in den elastischen baendern die eben, wenn nicht grade im einsatz, sehr kurz sind und nicht vor den beinen oder sonstwo rumbaumeln.

    mit einem “antikrangelsystem” gehoeren verdrehte ks-sets ebenfalls der vergangenheit an.

    prinzipiell haben beide systeme nach einem potentiellen sturz sicherlich noch eine gewisse sicherungsfunktion aber wenig bis keine fangstossdaempfung mehr. bei einem harten sturz sind erstens der mensch aber schwer in mitleidenschaft gezogen (es ist fraglich ob er die tour ueberhaupt fortsetzen kann) und auch die sicherungskarabiner koennen schaden genommen haben.

    einen zweiten harten sturz in dieses system moechte ich nicht machen muessen. <img class=

    fazit: meines erachtens sind ks-sets mit bandfalldaempfer derzeit “state of the art”, mit einem antikrangelsystem noch komfortabler und man kommt vor allen dingen nicht auf die idee ein ausgeloestes bremsseil zurueckzufaedeln.

    die klettersteigklemme ist sicher noch verbesserungswuerdig aber schon ein guter schritt in die richtige richtung auch an senkrechten wandstellen ein hohes mass an sicherheit zu geniessen. den sinn darin sehe ich fuer mich aber auch wirklich nur an sehr steilen wandstellen. bei allem im bereich bis C ist es (fuer mich) nicht erforderlich und eventuell dann sogar hinderlich.

    so bleibt die frage: wenn es einmal voll ausgereift ist….kauf ich, oder kauf ich nicht?

    leider sehe ich aber mit der “vermeintlichen 100% absturzsicherung” auch viel mehr ungeeignetes “personal” in den schweren steigen.

  • Steeler

    Mitglied
    26. August 2009 at 11:45

    Sehe ich auch so.

    Sollte das System mal in Serie gehen wird es vom Hersteller auch entsprechend beworben werden und gauckelt dem “ungeeigneten Personal” eine trügerische Sicherheit vor und wir werden noch mehr von dieser Sorte “Klettersteigler” rumturnen sehen obwohl sie eigentlich auf Wanderwegen besser aufgehoben wären.

    Ich bin und bleibe vorerst mal skeptisch und vertraue meinem Bandfalldämpfersystem.

    Gruß Uwe

  • Die Schatzjäger

    Mitglied
    26. August 2009 at 12:09

    Lustig irgendwie, diese Aussage der 'trügerischen Sicherheit' wird auch verwendet um in Kletterrouten nicht mehr Haken einzubohren, und lieber die rostigen drin zu lassen – fliegen ja sowieso irgendwann raus

    Wollt das nur einfach mal so in den Raum stellen – jetzt bloß keine OffTopic-Diskussion über Sicherheitsstandards …

    Thomas

  • wolf

    Mitglied
    26. August 2009 at 12:30
    Die Schatzjäger wrote:
    Lustig irgendwie, diese Aussage der 'trügerischen Sicherheit' wird auch verwendet um in Kletterrouten nicht mehr Haken einzubohren, und lieber die rostigen drin zu lassen – fliegen ja sowieso irgendwann raus

    der vergleich hinkt.

    mit dieser klettersteigklemme koennten menschen fuer die ein steig psychisch und physisch nicht geeignet sind, in ebendiese steige gelockt werden, da ja die moeglichkeit eines absturzes an einer steilen/senkrechten wandstelle nicht mehr existent ist.

    ein vergleich zum sportklettern waere meines erachtens hier eher: wenn man z.b. alle schwere kletterrouten toprope machen koennte und nicht mehr im vorstieg gehen muesste.

    micha, du bist nun hoffentlich nicht zu sehr verwirrt. <img class=

  • Julian

    Mitglied
    26. August 2009 at 15:22

    Tach,

    ich bin ja nun sicher nicht wirklich in der Lage, hier viele Erfahrungsberichte einfließen zu lassen, außer, dass mein KS-Set sehr gute Lagerqualitäten aufweisen muss…

    Allerdings finde ich den Kommentar in Bergsteigen, dass das neue System sicher vielen Ferraristi die Angst vor Stürzen nehmen wird, bemerkenswert: Ich sehe in der “Angst” (….Respekt/Selbsterhaltungstrieb/Vernunft/usw…; hier sind die Übergänge meiner bescheidenen Meinung nach fließend) vor dem Sturz einen ganz wesentlichen Sicherheitsaspekt. Der hält mich nämlich davon ab, nicht nur technisch (man kann sich ja auch hochwuchten), sondern auch konditionell zu schwere Klettersteige anzugehen…

    Gez. der Schisser und Jammerer

  • wolf

    Mitglied
    26. August 2009 at 22:41

    moin julian.

    ich finde es immer wíeder bemerkenswert wie du immer wieder oeffentlich mit deinem 'gejammer' und 'geschisser' umgehst. <img class=

    dazu gehoert ein grosses mass an mumm und selbstbewusstsein……das oeffentliche eingestehen einer menschlichen schwaeche ist nur den STARKEN vorbehalten!

    dickes 'THUMBS UP!'

  • Julian

    Mitglied
    27. August 2009 at 10:42
    wolf wrote:
    das oeffentliche eingestehen einer menschlichen schwaeche ist nur den STARKEN vorbehalten!

    Jetzt weißt Du auch, warum ich kein Poker spiele…

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