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Monte Vettore in den Monti Sibillini (Apennin)
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Hier möchte ich mal eine Wanderung vorstellen, aus einer Gegend, die viele von uns (noch) nicht kennen. Unseren heurigen Sommerurlaub
verbrachten wir in den wunderschönen Marken. Schon im Voraus habe ich nach geeigneten Wanderungen gesucht und meine Wahl viel auf den Monte Vettore.
Mit seinen 2476m ist er der höchste Gipfel im Nationalpark “Monti Sibillini”.
Nach einer mehr als zweistündigen, sehr kurvenreichen Autofahrt erreichten wir unseren Ausgangspunkt, den Pass “Forca di Presta” (1536m).
Hinter diesem Übergang verbirgt sich eine der schönsten Hochebenen Italiens, der Piano Grande di Castelluccio (gehört bereits zur Region Umbrien). Auf dieser Hochebene werden
Linsen angepflanzt, welche unter dem geschützten Namen “Lenticchie di Castelluccio” verkauft werden. In den Monaten Mai und Juni sollen die Felder dort in voller Blütenbracht stehen
und deshalb planten wir auch am Nachmittag einen Besuch ein.
Am Ausgangspunkt unserer Wanderung, der Forca di Presta:
Am frĂĽhen Morgen liegt fast jeden Tag noch etwas Nebel ĂĽber dem Piano Grande di Castelluccio:
Schon um 8 Uhr früh hatte es 20° und deshalb tropfte uns der Schweiss schon nach wenigen Schritten von der Stirn. Zusammen mit unseren Kindern
entdeckten wir in den Wäldern der Umgebung verschieden Motive. Hier erkannten wir eine Bärentatze und im Hintergrund ein Herz:
Hinter der Hochebene entdeckten wir einen Pfeil, SĂĽdamerika und einen Dino:
Nach etwa einer halben Stunde Gehzeit erblickte man unseren gewählten Gipfel, den Monte Vettore (Gipfel hinten rechts). Doch das Ziel ist noch weit entfernt:
Noch nie hatte ich so viele Marienkäfer gesehen. Man musste sogar aufpassen nicht welche zu zertreten:
Hier ein Blick hinunter zum Piano Grande und zum namensgebenden Dorf Castelluccio. Jetzt auch gut im Bild zu erkennen ist der “italienische Stiefel”, den jemand aus unzähligen
Bäumen in die Bergflanke gepflanzt hat. Gesamthöhe des “Kunstwerkes” ist zwischen 220 und 250m.
Uns ist aber aufgefallen, dass man auf der Hochebene nur die grĂĽnen Felder und die gelben LinsenblĂĽten sehen kann. Nichts ist von der uns angekĂĽndigten
Farbenpracht zu erkennen. Ehrlich gesagt waren wir schon etwas enttäuscht und wollten unseren geplanten Besuch der Hochebene am Nachmittag nicht mehr machen:
Den Kindern machte die Hitze und die Steilheit des Anstieges dann doch etwas zu schaffen und deshalb entschlossen wir, dass meine Frau und die Kinder ihr Picknick schon 500 Höhenmeter vor dem
Gipfel machen werden. Ich hingegen wollte den Berg doch in etwas schnellerem Tempo besteigen. Nur mehr mit etwas Wasser und natĂĽrlich mit meiner FotoausrĂĽstung machte ich mich auf dem Weg.
Hier im Bild die letzten, steilen 250 Höhenmeter zum Rifugio Tito Zilioli (geschlossen) und dann die letzten 230 Höhenmeter zum sichtbaren Gipfel:
Endlich am Gipfel angekommen konnte ich ein wunderschönes Panorama geniessen. Nur die Adria war wegen des Dunstes nicht zu erkennen.
Auch das Gipfelkreuz hat schon bessere Zeiten gesehen:
Vom Gipfel kann man aber den Lago di Pilato nich sehen. Deshalb bin ich auf der Nordwestseite etwa 350 Höhenmeter abgestiegen um einige Fotos vom sagenumwobenen See zu machen.
Anscheinend soll der Leichnam Pontius Pilatus samt dem Ochsengespann im See versunken sein (deshalb auch der Name):
Wieder hinauf zur Forca delle Ciaule und hinunter zu Frau und Kindern. Gemeinsam wanderten wir abwärts. Immer wieder der wunderschöne Blick über
die Hochebene von Castelluccio und zum gleichnamigen Dorf (rechts):
Da wir schon um 12:30 Uhr an unserem Auto waren, entschlossen wir uns trotzdem noch einen kurzen Abstecher zur Hochebene zu machen. Also fuhren wir die
LandstraĂźe in Richtung Castelluccio. Immer noch dominierten die Farben grĂĽn und gelb:
Erst als wir immer tiefer zur Hochebene hinunter gekommen sind wurden mehrere Farben sichtbar, welche wir vom Berg nicht erkennen konnten.
SchlieĂźlich wurde unsere Fahrt wie zu einer Autofahrt ins Paradies. Seht selbst wie faszinierend diese Gegend ist:
Uns als krönenden Abschluss sprangen wir noch in das kühlende Wasser der Adria:
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hi manni.
wieder mal ein sehr schoener bericht einer ziemlich unbekannten gegend (jedenfalls fuer mich –>
–> ). habs ja dieses jahr auch wieder nicht an den appenin geschafft.
und wie immer spitzenbilder! vielen dank!
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Wow! Wie immer ein erstklassiger Bericht von dir Manni! (Werde ich gleich mal mit 5 Sternen bewerten )
Das macht absolut Lust diese Region bzw. Tour mal zu erkunden.
Auch ich war in diesem Gebiet noch nicht unterwegs…
LG,
Ralf
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Sehr schöner Bericht und klasse Fotos – ich weiß, warum Elke und ich Umbrien so lieben!