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Eindrücke vom Großglockner und der Marmolada
aktualisiert 15 Jahre, 10 Monat aktiv. 8 Mitglieder · 19 Beiträge -
Hallo Ferratisti!
Mein Vater und ich, wir haben am 26.08.2009 den Großglockner in Begleitung eines Bergführers aus Heiligenblut bezwungen und dabei, wie bei uns üblich, eine umfassende Film- und Fotodokumentation betrieben. Für alle Interessierten liefern die folgenden Fotos und ein erster Kurzfilm Eindrücke vom Dach Österreichs, dem ausgesetzten Gipfelgrat inklusive Glocknerscharte etc. – die wir Euch natürlich nicht vorenthalten möchten. Wir waren außerdem auf der Marmolada (Westgrat und Normalweg) und in der Pala (Via Ferrata Bolver Lugli) unterwegs. Weitere Eindrücke folgen in Kürze.
Viel Spaß!
Sebastian
Video: Abenteuer Großglockner – Der Gipfelgrat:
[youtube][Permission to view this media is denied]
[/youtube]Video-Link: http://www.youtube.com/watch?v=uIHEQotcGZo&feature=channel_page
Lago di Fedaia am Fuß der Marmolada:
Auf dem Dach der Dolomiten (Marmolada-Gipfel, 3.343 m), Blick auf Sellastock und Langkofel:
Marmolada – Gipfel:
Abstieg über den Normalweg:
Via Ferrata Bolver Lugli in der Pala (K4/C-D):
Heiligenblut am Großglockner:
Glocknerleitl, bis zu 55° steil:
Großglockner – Gipfelgrat:
Die berühmte extrem ausgesetzte Glocknerscharte:
Großglockner – Am Gipfelkreuz:
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hallo sebastian,
gratulation zu den erfolgreichen begehungen!! freut mich, dass ihr bei der Großglockner Besteigung ähnliches glück mit dem wetter hattet wie wir letztes jahr… der gipfelgrat ist schon ein erlebnis der besonderen art…
die marmolada steht bei mir auch noch auf dem “speiseplan”… leider hat es das letzte mal dort wettertechnisch nicht geklappt… wir waren dafür ja letztes wo-end auf deinen spuren deiner vorherigen dokumentationen unterwegs
viele grüße!
Ralf
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Hallo Sebastian, von mir auch Glückwunsche zur Begehung des Großglockner !!!
Das Video und die Bilder sind ja der Hammer!!! Wie läuft denn so eine Begehung überhaupt ab??? Wie viele Tage ist man da Unterwegs? Oder habt ihr das Ganze an einem Tag durchgezogen? Was muss man unbedingt an Ausrüstung mitnehmen und auf was kann man definitiv verzichten?
Find so eine Begehung unheimlich spannend hatte leider selbst noch nicht das Glück an etwas ähnlichem teilzunehmen.
Das einzige was mich ein wenig abgeschreckt hat sind die vielen Menschen auf dem Berg ist das immer so oder hat man auch die Möglichkeit so etwas mit weniger Menschen zu genießen?
In meiner Vorstellung ist gerade die Einsamkeit und die Weitläufigkeit auf dem Berg die Faszination. Wie siehst du das denn Ist es das gleiche einmalige Erlebnis wenn man so viele Menschen um sich herum hat?
Die besten Gruesse
Sascha
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Hallo Sascha,
hier kannst du auch schon einen Kurzbericht über den Großglockner lesen:
** you do not have permission to see this link **
Unser Ralf war letztes Jahr auch schon oben, ich finde aber auf die Schnelle weder Bericht noch Fotos von ihm.
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Hallo Sascha,
also wir waren mit einem Bergführer aus Heiligenblut dort oben. Der Ablauf ist in etwa so: Im Tourismusbüro in Heiligenblut oder telefonisch sollte man sein Gipfel-Vorhaben einige Tage zuvor ankündigen. Dann wird ein passender Bergführer gesucht. Bei uns war zuerst nicht direkt klar, ob wir am Montag, Dienstag oder Mittwoch aufsteigen werden. Also mussten wir auf einen Rückruf vom Bergführer warten. Zum Glück war aber für die gesamte Woche gutes Wetter angekündigt.
Wir stiegen dann am Dienstag Morgen um 7 Uhr vom Glocknerhaus, das an der berühmten Großglockner-Hochalpenstraße gelegen ist und in dem wir zuvor bereits übernachtet hatten, zur Salmhütte auf (etwa 3 Stunden Gehzeit), wo wir auf unseren Bergführer und die anderen drei Mitglieder unserer Seilschaft trafen. Von dort gingen wir dann unter Anleitung des Bergführers über den neu und komplett versicherten Hohenwartscharten-Klettersteig (meiner Ansicht nach höchstens B, nur etwa 150 Höhenmeter und keine Stahl- sondern straff gespannte Hanfseile) und das Hohenwartkees (Gletscher) zur Adlersruhe (Erzherzog-Johann-Hütte, 3.545 m, wieder etwa 3 deutlich anstrengendere Stunden, insgesamt am ersten Tag etwa 1.300 Höhenmeter oder etwas mehr aufgrund kurzer Gegenanstiege). Dort verbrachten wir eine Nacht. Der erste Tag ist technisch nicht schwierig, aber sehr anstrengend, vor allem wegen der Höhe.
Mehr oder weniger ausgeruht ging es dann am nächsten Morgen (5 Uhr wecken, 5:30 Frühstück, 6 Uhr Aufbruch) los in Richtung Gipfel (3.798 m). Um 7:30 Uhr standen wir oben. Der Grat ist nur mit sporadisch verteilten Stahlstangen „gesichert“. Man geht im Seilschaftsverband unter Anleitung des Bergführers, der auf dem sehr schmalen Grat jeden Tritt und jede Ausweichroute kennt. Besitzt man keine wirklich sehr gute Hochtouren- und Kletter-Erfahrung, so ist der Glockner ohne Bergführer eher nicht zu empfehlen – Vor allem wegen der vielen Leute auf dem Grat. Man würde sich da nur umständlich in die Quere kommen und das wäre sehr gefährlich. Die Bergführer wissen allerdings wo und wie man ausweichen kann.
Würde man einen durchgehend gesicherten Klettersteig auf den Gipfel anlegen, so würde wahrscheinlich die komplette Einnahmequelle „Geführte Gipfeltouren“ für die Regionen Kals und Heiligenblut wegfallen. Nur wenige sind mutig und erfahren genug, den Gipfel allein zu bezwingen. Fast alle Personen waren mit einem Bergführer unterwegs. Ich denke, es wird wohl niemals einen „Glockner-Klettersteig“ geben.
Zur Ausrüstung: Geht man mit einem Bergführer, so sorgt dieser für bestimmte Ausrüstungsgegenstände wir Klettergurt, -seil und Steigeisen. Warme Kleidung, Wanderstöcke und mindestens bedingt steigeisenfeste Schuhe muss man natürlich selbst mitbringen. Ohne Bergführer muss man das Gehen und Führen im Seilschaftsverband auf Ier bis IIer Kletterstellen (Gipfelgrat) und auf Gletschern beherrschen. Das Glocknerleitl ist im oberen Teil etwa 55 Grad steil. Man benötigt also auf jeden Fall Steigeisen (keine Grödel!), ein Sicherungsseil, ein Biwaksack, ein Medikit, einen Klettergurt, etc. – also komplette Hochtourenausrüstung. Der Rucksack ist dann deutlich schwerer. Wir konnten unsere Rucksäcke auf der Hütte lassen und haben den Berg nur mit Teleskopstöcken, Steigeisen, Klettergurt und Kameraausrüstung bestiegen. Die Stöcke und Eisen werden vor dem Einstieg in den Gipfelgrat an (bedingt) abrutschsicheren Punkten zurückgelassen und bei der Rückkehr vom Gipfel dort wieder eingesammelt. Wären die Eisen verschwunden gewesen, so hätten wir wohl keine Möglichkeit gehabt, das extrem steile Glocknerleitl wieder abzusteigen.
Zu den vielen Menschen: Ähnlich wie bei der Zugspitze ist auch der Großglockner wegen seiner Berühmtheit stark überlaufen. Will man allein oben sein, so muss man schon im Winter, am späten Nachmittag oder vor 5 Uhr (Sonnenaufgang!) oben sein. Solche Sonderwünsche lassen sich sicherlich mit dem Bergführer besprechen. Wir wollten aber den typischen Trubel dokumentieren, um einen authentischen Eindruck von der geführten Glocknerbesteigung zu erhalten.
Wenn du Ruhe und Einsamkeit auf einem hohen Gipfel suchst, dann kann ich dir die Marmolada-Tour inklusive einer Nacht auf dem Gipfel wärmstens empfehlen. Das war das bisher größte Dolomitenerlebnis für uns – bei bestem Wetter allein, nur mit dem sehr sympathischen und lustigen Hüttenwirt Alex auf dem Gipfel (Campanna Punta Penia, 3.343 m). Top Wetter, Sonnenuntergang, -aufgang, beheiztes Lager (!!!), gutes Essen, Rundblick über ALLE Dolomitengipfel. Ich denke, die wenigsten (inklusive mir selbst) wissen/wussten, dass es eine bewirtschaftete Hütte auf dem Dach der „Königin der Dolomiten“ gibt. Anders kann ich es mir nicht erklären, warum dort tagelang niemand übernachtet und wir allein oben waren. Die Marmolada ist immerhin der höchste Berg der Dolomiten, besitzt einen sehr fotogenen und nicht besonders schwierigen Klettersteig und bietet insgesamt eine absolute Traumtour, die für jedem Dolomiten- und Klettersteigfan uneingeschränkt empfehlenswert ist. Die eigentliche Tour ist großartig: Über den Westgrat-Klettersteig rauf (nur B, jedoch lang, auch ziemlich anstrengend, für uns die erste größere Tour in diesem Jahr, keine vorherige Akklimatisierung) und am nächsten Tag über den Normalweg runter (hier ist allerdings wieder Gletschererfahrung und eine entsprechende Ausrüstung notwendig, auf jeden Fall mit Steigeisen, es gab bei uns nur sehr wenige und enge Gletscherspalten, durch die wir nicht hindurch gepasst hätten )
Viele Grüße
Sebastian
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Hallo Dan,
es war verdammt warm auf dem Großglockner. Wir hatten nie Jacken an, nur Fleece-Pullover. Selbst nachts war es auf der Adlersruhe nicht unter 0 Grad kalt! Dadurch schmolzen die Gletscher unentwegt, 24 Stunden am Tag.
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Beim Bolver Lugli kommt zu Beginn (für einen Klettersteig) sehr viel ungesicherte Kletterei. Wir haben mit der Filmerei allein für diesen Abschnitt etwa 45 Minuten gebraucht. Sicher geht das auch in 30 oder schneller.
Soweit ich mich erinnere kommen nach dem ersten Hinweis im Steig noch einige Kletterstellen. Viel schwieriger als der direkte Einstieg wird es aber nicht. Es gibt immer genügend viele Tritte und Griffe. Lediglich auf die Markierungen (rote Punkte) sollte man aufmerksam achten, denn der Weg ist nicht immer eindeutig.
Hier ein Video des gesicherten Abschnitts des Bolver Lugli:
Video-Link:
[youtube][Permission to view this media is denied]
[/youtube]Gruß
Sebastian
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Hallo Sebastian, vielen lieben Dank für diese ausführliche Antwort!
Scheint echt eine super Geniale Tour gewesen zu sein. Hab mir noch ein paar von deinen RealAdventure Videos angeschaut und ich bin echt begeistert!
Genau so etwas würde mir auch ein Heiden Spaß machen und ich hoffe dass ich bald auch einmal die Möglichkeit dazu haben werde.
Wie ich hier aber im Forum gelesen habe gibt es wohl den ein oder anderen verrückten der von der Arbeit aus (er wohnt in Bonn) mal ebbend in Ötztal fährt um sich dort seinen Eisenmangel wieder aufzufüllen. Genau so eine Aktion strebe ich auch an um demnächst meinen ersten Klettersteig zu begehen.
Die besten Grüße
Sascha
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Sascha84 wrote:
Wie ich hier aber im Forum gelesen habe gibt es wohl den ein oder anderen verrückten der von der Arbeit aus (er wohnt in Bonn) mal ebbend in Ötztal fährt um sich dort seinen Eisenmangel wieder aufzufüllen. Die besten Grüße
Sascha
Ich bin nicht verrückt – nur ein bißchen fanatisch –>
–>
und der Eisenmangel wird mit zunehmendem Alter immer heftiger – also muss ich auch öfters in Kur
Uli
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Hallo Uli, ich hoffe du verstehst das nicht als bösen Angriff auf deine Person meinte eigentlich mehr so ein sympathisch Rheinländisches verrückt sein! –>
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Gruß Sascha
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Sascha84 wrote:Hallo Uli, ich hoffe du verstehst das nicht als bösen Angriff auf deine Person meinte eigentlich mehr so ein sympathisch Rheinländisches verrückt sein! –>
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Gruß Sascha
Nö, kein Problem –>
–> – immer die Smileys mitlesen –>
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Uli
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UD wrote:Sascha84 wrote:
Wie ich hier aber im Forum gelesen habe gibt es wohl den ein oder anderen verrückten der von der Arbeit aus (er wohnt in Bonn) mal ebbend in Ötztal fährt um sich dort seinen Eisenmangel wieder aufzufüllen. Die besten Grüße
Sascha
Ich bin nicht verrückt – nur ein bißchen fanatisch –>
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und der Eisenmangel wird mit zunehmendem Alter immer heftiger – also muss ich auch öfters in Kur
Uli
Je näher der Uli einem Klettersteig kommt, desto schneller läuft er. Habs selbst miterlebt. Ist schon ein richtiger Junkie, gell Uli –>
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Steeler wrote:Je näher der Uli einem Klettersteig kommt, desto schneller läuft er. Habs selbst miterlebt. Ist schon ein richtiger Junkie, gell Uli –>
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” title=”Laughing” /> –>
*grins* Oh yess, Sir …
Mein letzter KS war vergangenen Mittwoch Ich kann das nervöse Ganzkörperzittern schon nicht mehr unterdrücken und leide wie ein Hund an Entzugserscheinungen … –>
” title=”Crying or Very sad” /> –>
Uli
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UD wrote:Steeler wrote:Je näher der Uli einem Klettersteig kommt, desto schneller läuft er. Habs selbst miterlebt. Ist schon ein richtiger Junkie, gell Uli –>
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*grins* Oh yess, Sir …
Mein letzter KS war vergangenen Mittwoch Ich kann das nervöse Ganzkörperzittern schon nicht mehr unterdrücken und leide wie ein Hund an Entzugserscheinungen … –>
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Uli
Irgendwann wirst du damit anfangen dein Treppengeländer anzunagen, dann wirds bedenklich. Dann musste zun AAAzt!! –>
” title=”Laughing” /> –>
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Steeler wrote:
Irgendwann wirst du damit anfangen dein Treppengeländer anzunagen, dann wirds bedenklich. Dann musste zun AAAzt!! –>
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Gut dass ich kein Treppengeländer (mehr ) habe …