Der Hans-von-Haid-Steig ist ein absolutes Highlight und gewissermaßen ein Rax-Klassiker! Muß man gemacht haben, sofern man die Schwierigkeit beherrscht!
Zustieg Hans-von-Haid-Steig
a) Ausgangspunkt der Tour ist der Parkplatz beim Griesleitenhof. Der Zustieg erfolgt zunächst über den gelb markierten Wanderweg, wahlweise entlang der Forststraße oder als Pfad, der die Kehren der Forststraße durch das Gelände abkürzt. Nach ca. 15 min. zweigt ein grün markierter Weg nach rechts ab, der Haidsteig ist hier bereits ausgeschildert. An der Weggabelung beim Bachinger Bründl nach links gehen (Ausschilderung Holzknechtsteig, rote Markierung), vorbei am Brunnen. Achtung, der Haidsteig ist hier nicht ausgeschildert! Nach ca. 6 min. zweigt der Alte Haidsteig nach rechts ab, hier weiter den Holzknechtsteig gehen. Der Einstieg zum Haidsteig befindet sich nach der ersten kurzen Ier Stelle im Holzknechtsteig (ca. 15m oberhalb vom Holzknechtsteig, Stahlseil, Schild und Aufschrift “Haid”). (ca. 1-1,5 h und ca. 470 Hm)
Alternative Zustiegsmöglichkeiten:
b) Vom Parkplatz Sonnenleiten über den Bärenriegel.
c) Vom Parkplatz beim Preiner Gscheid über das Waxriegelhaus und die Seehütte (Göbl-Kühn-Steig) mit Abstieg über den Holzknechtsteig.
d) Von der Bergstation Raxseilbahn, vorbei am Ottohaus, den Preinerwandsteig (Stellen A-B, Trittsicherheit im abschüssigen, ungesicherten Schrofengelände) oder den Holzknechtsteig absteigen.
Steigbeschreibung Hans-von-Haid-Steig
Nach einer schrägen Rampe am Einstieg (B/C) folgt bis zum Wandfuß ungesichertes Gelände (max. I). Achtung, hier die blauen Markierungen beachten. Am Wandfuß dann eine kurze Querung (B) bis zum 1. Eisenteigbaum (B), dieser hat ein Begleitseil. Nach dem Eisensteigbaum schließen sich dann abwechselnd Querungen und Aufschwünge an, die Schwierigkeit liegt hier bei C bis C/D. Danach beginnt ein teilweise ungesicherter Abschnitt (max. I), am Fuß der folgenden Wand quert der Alte Haidsteig von rechts hinein. Auch hier auf die Markierungen achten. Nach einem Band am Wandfuß (B) folgt der 2. Eisensteigbaum (B), dieser hat kein Begleitseil und ist so ausgerichtet, dass mit Blick entlang der Wand aufgestiegen wird.
Nach einer Querung (B/C) gelangt man in den Kessel mit den Schlüsselpassagen des Steiges. Es folgt eine ansteigende Rinne (B/C), danach quert der Steig nach rechts in eine senkrechte Rinne (C). Über eine Leiternserie gelangt man zur Schlüsselstelle, einem ca. 5m hohen, abgeglätteten Kamin. Die Schwierigkeit liegt hier offiziell bei (D), die Stelle ist aber bei Trockenheit, wenn man die guten Tritte weit außen nutzt, gut kletterbar. Bei Nässe dürfte die Passage, wie auch der gesamte Bereich innerhalb des Felskessels, schwerer sein, da der Fels speziell hier sehr abgeklettert ist.
Nach dem Kamin quert der Steig nach links (B/C) und es schließt sich ein kurzer Aufschwung (B/C) bis zur Madonnenstatue mit dem Steigbuch an. Achtung, speziell in den Passagen vor dem Steigbuch liegt viel loses Material, hier keine Steine lostreten. Nun beginnt eine längere ungesicherte Passage (max. I), hier auf die Markierungen achten.
Der Steig verläuft nun in Rinnen mit max. Schwierigkeit (B) bis zum Ausstieg. In diesem Bereich wird auch ein kurzer Spalt mittels Spreizschritt überwunden. Nach dem Steigende den Steigspuren bis zum Wanderweg folgen. Nach dem Ausstieg kann man nun wahlweise zum Gipfelkreuz der Preinerwand aufsteigen (ca. 5min. und ca. 25 Hm) oder nach links zur Seehütte absteigen. (ca. 1,5-2 h und ca. 400 Hm)
Abstieg Hans-von-Haid-Steig
Folgende Abstiegsmöglichkeiten gibt es: a) Über den Preinerwandsteig. Den Wanderweg Richtung Ottohaus vorbei am Gipfelkreuz der Preinerwand bis zum an einem Steinmandl befestigten(!) Schild markierten Einstieg des Preinerwandsteiges folgen. Der Preinerwandsteig hat wenige seilgesicherte Abschnitte, die die Schwierigkeit (B) nicht überschreiten. Die langen, ungesicherten Passagen im abschüssigen Schrofengelände (Gehgelände bzw. max. I) erfordern aber absolute Trittsicherheit. Insbesondere bei Nässe durch grasige und erdige Stellen sehr unangenehm. Der Preinerwandsteig mündet am Bachinger Bründl wieder in den Aufstiegsweg, auf diesem zurück zum Parkplatz beim Griesleitenhof. (ca. 1,5 bis 2 h und ca. 895 Hm) b) Über den Holzknechtsteig (Abzweig bei Seehütte) und dann über den Aufstiegsweg zurück zum Parkplatz beim Griesleitenhof. c) Über den Waxriegel von der Seehütte zum Waxriegelhaus (Göbl-Kühn-Steig) und dann zum Parkplatz im Preiner Gscheid. d) Vorbei am Ottohaus zur Bergstation der Raxseilbahn.
Allgemeines: Die Sicherungen sind trotz des Alters (Eröffnung 1913!) sehr gut, der Steig wird regelmäßig mit neuen Seilen und Verankerungen ausgebessert. Auch wenn Klammern durch Steinschlag verbogen sind, sie sitzen bombenfest und erfüllen ihre Funktion immer noch zuverlässig. Einziges Manko sind aufgespleißte Seilenden, hier besteht Verletzungsgefahr. Die Ausrichtung ist in etwa in südwestlicher Richtung, bis zur Mittagszeit liegt der Steig im Schatten. Nach Möglichkeit Wochenenden und Feiertage meiden, weil der Steig sehr beliebt ist und entsprechend häufig begangen wird.
Hintergrund: Der Haidsteig wurde von 1910 bis 1913 durch den Kunstschlosser August Cepl errichtet, wobei Camillo Kronich das Projekt finanzierte und der Kunstmaler Gustav Jahn die “künstlerische Gestaltung” innehatte. Der untere Teil (Neuer Haidsteig) wurde 1921 eröffnet.
47.69764, 15.73451 (Routenplaner)
- gast reviewed vor 15 Jahren
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- Doris & Matthias reviewed vor 4 Jahren
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Ein anspruchsvoller Klettersteig (D) an der Preinerwand aufs Rax Plateau. Der Einstieg kann übrigens auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Wien aus gut erreicht werden (ca. 1,5 Stunden). Wir haben oben beim Karl-Ludwig-Haus übernachtet. Der Kaiserschmarrn und generell den Sonnenuntergang da oben zu beobachten, können wir auf alle Fälle sehr empfehlen.
Kurzes Video mit allen wichtigen Infos zur Tour mit Übernachtung:
https://www.youtube.com/watch?v=_QKNfBnKwjs
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- Fritz reviewed vor 7 Jahren
Der Klettersteig wurde vor ca 2 Jahren saniert, folgt aber grundsätzlich der Route, wie vor mehren Jahrzehnten schon angelegt. Nach den heftigen Schneefällen im April ist dieser wieder durchgehend schneefrei zu begehen. An denWochenenden kann es aber schon passieren, daß wenn Busreisen organisiert werden, die Warteschlange enorm ist und eine Begehung dann nicht mehr zu empfehlen ist. Grundätzlich ist der Steig, verglichen mit anderen Steigen, in den Beschreibungen schwerer bewertet, als dieser tatsächlich ist.
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