Über die lange und anspruchsvolle Route auf der Via Ferrata Giovanni Lipella geht es landschaftlich sehr reizvoll auf die 3225m Hohe Tofana di Rozes.
Zustieg Via Ferrata Lipella
Das Rifugio Dibona ist auf einer schmalen Straße, die von der Falzarego-Passstraße abzweigt, erreichbar, dort Parkplätze.
Vom Rifugo Dibona führt ein Steig hinauf zum Fuß der mächtigen Südwand der Tofana di Rozes. Unterhalb der Wand nach Westen bis zum Eingang der Galleria del Castelletto, einem Sprengstollen der Alpini-Soldaten des ersten Weltkriegs. Hier beginnt die Via Ferrata Lipella.
Steigbschreibung Via Ferrata Lipella
Nach dem finsteren, spiralförmig angelegten Stollen geht es über zahlreiche Stufen und Bänder quer durch die gesamte Westwand der 1. Tofana. Am nördlichen Ende der Westwand, bei 3 kleinen Felsen (Tre Dita) (2694 m), besteht Abstiegsmöglichkeit zum Rifugio Giussani.
Um zum Gipfel zu gelangen, ist zunächst ein langes Felsband nach Süden zu begehen. Dann geht es eine gewaltige, sehr steile Wandstufe an Fixseilen empor. Hier befindet man sich im sogenannten Amphitheater. Am oberen Ende der Wand trifft man auf den Normalweg, der vom Rifugio Giussani (2580 m) heraufkommt. Von hier sind es noch 30 Min. bis zum Gipfel der Tofana di Rozes (3225 m). Vom Gipfel hat man einen herrlichen Blick in Richtung Drei Zinnen und die umliegenden Berge der Ampezzaner Dolomiten.
Abstieg Via Ferrata Lipella
Auf gleichem Weg zurück bis zum Rücken, bei dem mehr oder weniger der Ausstieg der Ferrata war. Nun den Rücken über schrofiges und steiles Gelände zur Giussani Hütte absteigen. ACHTUNG – in diesem Bereich gibt es zig Wegspuren. Hier am besten ganz links halten und immer die Augen noch dem blauen Punkten offen halten – dies ist der beste und einfachste Weg hinab zum Rifugio vom Rücken aus.
Im weiteren Abstieg bietet sich unterhalb vom Rifugio Giussani die Möglichkeit, den Sentiero Astaldi links entlang zu laufen. Er beeindruckt durch besonders farbige Felsbänder. Vom Ausstieg gelangt man dann über steile Serpentinen wieder zurück zum Ausgangspunkt an der Dibona Hütte
46.532827, 12.070627 (Routenplaner)
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Beim Zustieg vom Rif. Dibona aus darf man sich nicht beirren lassen, denn der Einstieg lässt schier endlose Zeit auf sich warten, ist aber nicht zu verfehlen (Zeitbedarf rund 1,5 Stunden vom Rif. Dibona aus).
Gleich nach dem Einstieg wird klar, weshalb man eine Stirnlampe dabei haben sollte, denn es geht über gefühlt unzählige Meter durch Stollen, in denen man streckenweise ohne künstliche Lichtquelle gar nichts sehen kann. Hier ist auch etwas erhöhe Vorsicht gefragt, weil die Stollen teilweise etwas rutschig sind. Danach folgen großartige alpine Klettersteig- und immer wieder ungesicherte Bänderpassagen; letztere erfordern etwas Mut und Bergerfahrung / Trittsicherheit, sind aber meistens doch mindestens zwei Meter breit. Die Schwierigkeiten im Klettersteig sind überschaubar, meistens bewegen sie sich im Bereich B bis C.
An der Weggabelung (“Tre Dita”) sollte man sich bewusst sein, dass der zweite, nach rechts abzweigende, Teil des Klettersteigs viele Steilpassagen enthält, bei denen man mitunter kräftig anpacken muss und welche, aufgrund der westseitigen Exposition, etwas feucht sein können. Insgesamt könnte dieser Teil eine halbe Stufe schwerer, bis max. C, bewertet sein. Konditionsschwache sollten hier nach links zum Rif. Giussani absteigen; wer noch Kraft hat, wird jedoch mit einer sagenhaften Kletterei in einem “Amphitheater” belohnt.
Nach dem Aussteig aus dem Klettersteig sind eher Ausdauer und alpine Erfahrung gefragt, denn es geht noch in rund 30 Minuten mehrdeutig und scheinbar endlos über Schuttrinnen hinauf zum Gipfel. Der Abstieg vom Gipfel verläuft zäh und ebenfalls mehrdeutig über Schuttrinnen, bis man auf blockigeres Gelände stößt, welches ebenfalls mehrere mögliche Abstiegswege erkennen lässt. Am besten orientiert man sich an den blauen Punkten. Vom Gipfel bis zum Rif. Giussani benötigt man rund 1,5 Stunden.
Der Steig war zur Urlaubszeit und bei bestem Wetter mäßig begangen. Während es sich anfangs beim Einstieg noch etwas staute, löste sich nach dem Tunnel alles recht schnell auf und man stieß nur noch vereinzelt auf Ferratisten.
Mein Fazit: Ein tolles, aussichtsreiches Klettersteigerlebnis für alle, die etwas Klettersteigerfahrung, keine Höhenangst und vor allem alpine Ausdauer haben. Wer konditionell Probleme hat, sollte im Bereich der “Tre Dita” in Richtung Rif. Giussani absteigen, da der Klettersteig bis zum Ausstieg und das Gipfelfinale nochmals zäh werden.
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- ralf reviewed vor 6 Jahren
Vor ein paar Tagen waren wir bei bestem Herbstwetter komplett schneefrei über die Via Ferrata Lipella auf der Tofana di Rozes.
Die Tour unterteilt sich gut in verschiedene Abschnitte
– Zustieg zum Wandfuß von der Dibona Hütte aus
– an den alten Kriegsleitern hoch vorbei zum Stollenloch
– durch den langen Stollen (Stirnlampe!!) hinüber zur Westseite
– über bzw. entlang der tollen Bandstrukturen (teilweise Bänder wie in der Brenta) hoch zur abzweigung tre Dita
– ab Tre Dita rechts rum auf einem Band ins gewaltige Amphitheater
– lange Klettersteigpassage durch das Amphitheater bis hoch zum Ausstieg auf ca. 3030m
– final über die Nordschulter unschwierig zum Gipfelkreuz
– abstieg via Nordschulter und Nordflanke in steilem Geröll zur Giussanni Hütte
– vom Rifugio Giussani auf breiten Weg zurück zum Rif Dibona!
ich habe mal von jedem Abschnitt ein Bild hier hochgeladen.
Fazit: 5* Tour, die man mal gemacht haben muss!
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