Die Sorapiss-Umrundung ist eine der wildesten und längsten Touren dieser Art in den Dolomiten, ausgesetzt und teilweise kaum gesichert. Vergleichbar mit der Umrundung des Popera-Massivs. Klettersteigerfahrung und gute Kondition sind unbedingt erforderlich
Die Sorapiss-Umrundung kann im Uhrzeigersinn (Ferrata Vandelli zuerst) oder gegen den Uhrzeigersinn (Ferrata Vandelli am Ende) durchgeführt werden. Die letztere Variante hat den Vorteil, dass bei frühzeitigem Aufbruch der größte Teil des Anstiegs bis zur Forcella del Bivacco (2670 m) noch nicht voll der Sonne ausgesetzt ist.
Will man die Runde auf 2 Tage verteilen, bietet sich bei Start am Passo Tre Croci das sehr gastliche Rifugio San Marco (1823 m) als Unterkunft an. Für Ab- und Aufstieg über die Forcella Grande (2255 m) sind dann zusätzlich 2,5 Std. einzuplanen. Wählt man als Startpunkt San Vito di Cadore (1010 m), ist als Nächtigungsmöglichkeit das Rifugio Vandelli vorhanden.
1. Abschnitt: vom Passo Tre Croci zum Rifugio Vandelli Einfacher Steig, teilweise etwas ausgesetzt, 1,5 – 2 Std. Von der Passhöhe auf der Straße kurz nach Osten, bis rechts der Steig 215 abzweigt. Vorbei an eingefallenen Befestigungsbauten und dann durch ein Waldstück verläuft der Steig bald hoch über dem Val Sorapiss in den großartigen Sorapiss-Kessel hinein. Der Wasserfall „el piss“ liefert eine kleine Dusche, der Ausblick auf die Sextener Dolomiten von Süden ist herrlich. Hinter dem Rifugio Vandelli (1928 m) liegt der malerische Lago di Sorapiss mit dem Dito di Dio (Gottesfinger) im Hintergrund.
2. Abschnitt: vom Rifugio Vandelli zum Bivacco Slataper über die Ferrata Francesco Berti (C) Teilweise gesicherter Steig, sehr ausgesetzt, steinschlaggefährdet, lang und kraftraubend, der beeindruckendste Teil der ganzen Runde, 4 – 4,5 Std. Rechts am See vorbei steigt man auf Steig 242 an der großen Moräne des Sorapiss-Gletschers auf. Weiter oben kommt man in die Mulde Tonde de Sorapiss, die an eine Mondlandschaft erinnert. An deren oberen Ende, vor der Forcella Sora la Cengia del Banco (2416 m), quert man nach links und betritt bald die lange, sehr luftige Terrasse unterhalb der Fopa di Mattia und der Croda Marcora mit schönem Blick auf den Antelao. Über die ausgesetzten Felsbänder der Cengia del Banco, entlang an riesigen Felswänden und 1500 m tiefen Abstürzen ins Boite-Tal, kommt man zu einer Felsstufe, bei der man 50 m absteigen muss, um dann eine felsige, stark steinschlaggefährdete Rinne zu queren. Danach geht es an Seilen und Leitern der Ferrata Francesco Berti steil hinauf zur Forcella del Bivacco (2670 m), der höchsten Stelle der ganzen Runde, mit dem etwas tiefer liegenden Bivacco Slataper.
3. Abschnitt: vom Bivacco Slataper zum Bivacco Comici über den Sentiero attrezzato Carlo Minazio (A/B) Spärlich gesicherter Weg, nicht schwierig, aber stellenweise ausgesetzt und durch einige Anstiege ermüdend, 3 – 3,5 Std. Man geht zunächst in Richtung Forcella Grande/Rifugio San Marco, um dann nach links ins obere Val di San Vito mit dem markanten Torre Sabbioni abzusteigen. Bald trifft man auf Steig 243, der nach links zum Sentiero attrezzato Carlo Minazio hinaufführt. Über eine Folge von Gras- und Latschenhängen, Rinnen und Bändern geht es im andauernden Auf und Ab oberhalb von 800 m tiefen Abstürzen ins Val di San Vito zum Bivacco Comici (2000 m).
4. Abschntt: vom Bivacco Comici zum Rifugio Vandelli über die Ferrata Alfonso Vandelli (C) Ausgesetzter Klettersteig, 2,5 – 3 Std. Vom Bivacco geht es zunächst auf Steig 243 in nordwestlicher Richtung durch einen kleinen Kessel, um dann auf den Rücken aufzusteigen, der von der Croda del Fogo herab zieht. Von hier hat man einen schönen Blick auf Teile von Sorapiss, Cristallo, Sextener Dolomiten und Marmarole. Nun beginnt auf der Ferrata Alfonso Vandelli der mit Seilen und Leitern gesicherte Abstieg durch die Westwand der Croda del Fogo. Auf den häufig unterbrochenen ausgesetzten Felsbändern ist große Vorsicht geboten. Vom Ende der Ferrata ist das Rifugio Vandelli (1928 m) schnell erreicht.
5. Abschnitt: vom Rifugio Vandelli zum Passo Tre Croci 1,5 – 2 Std.
Bilder und Text: Reinhard Drescher
46.556111, 12.204444 (Routenplaner)
- Reinhard1 reviewed vor 15 Jahren
- last edited vor 8 Jahren
- AndréTT reviewed vor 8 Jahren
Die wohl weniger bekannte V.F. A. Vandelli bietet so ziemlich alles für’s Auge. Nicht besonders schwierig und ohne Akrobatik, jedoch Trittsicherheit und Schwindelfreiheit abverlangend über langes Felsband diagonal durch die Westwand der Sora del Fuoco mit Panoramablicken von dort auf türkis leuchtenden Lago de Sorapiss umrandet von der Gebirgskulisse der Gruppo del Sorapiss mit Fernblick zum Misurina-See.
http://www.gipfelbuch.ch/gipfelbuch/detail/id/75470/Spalla_di_Col_del_Fuoco
Immer wieder Regenschauer unterwegs, aber nie von langer Dauer.
Abstieg dann über Sentiero attrezzato Osiride Brovedani. Unterhalb des Bivacco Emilio Comici verschüttete ein Felssturz den Pfad durch beginnenden oberen Felskessel. Hier umgeht man dieses Geröll nun ganz links und quert vor beginnender Felsstufe nach rechts. http://www.gipfelbuch.ch/gipfelbuch/detail/id/75479/Alpine_Wanderung/Spalla_di_Col_del_Fuoco
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