Achtung Zecken – sie lauern im hohen Gras

Alles grünt und blüht momentan so wunderschön – aber im schönen Grün lauern auch die Zecken. Schnell ist bei einer Wanderung oder einer Klettersteig Tour mal eine Zecke im Vorbeigehen ans Bein abgestreift.

Zecken – kleine Plagegeister

Die gute Nachricht vorweg – Zecken gibt es schon seit langer Zeit und auch unsere Vorfahren sind mit den Plagegeistern fertig geworden. Wir wollen euch hier ein paar Tipps und Hinweise bzgl. Zecken geben.

Durch Zecken übertragene Krankheiten

Eines vorweg – die Gefahren eines Zeckenstiches sollte man auf jeden Fall nicht unterschätzen, denn Zecken können vor allem zwei schlimme Krankheiten übertragen. Zum einen Borreliose und zum anderen FSME. Gegen erstere gibt es (bei frühzeitigem Erkennen) entsprechende Antibiotika, die die Krankheit gut behandeln und ausheilen können und gegen zweitere gibt es eine zuverlässige Impfung. Wer also viel draußen in der Natur unterwegs ist, sollte auf jeden Fall eine FSME Impfung machen. Diese Impfung ist gut verträglich und bietet einem dann einen Schutz gegen FSME. Sollte man nämlich eine FSME verseuchte Zecke erwischt haben und keine entsprechende Impfung dagegen (im Vorfeld!) durchgeführt haben, ist es dann zu spät und es kann zu sehr schweren Krankheitsverläufen kommen!

Guter Satz zum Thema FSME: Vorher impfen, nicht hinterher jammern!

Posted by tourendatenbank.com – klettern, wandern & bergtouren on Samstag, 6. Juni 2015

Gegen Borreliose gibt es dagegen keine Impfung sondern nur die Antibiotika Behandlung im Nachlauf!

Man kann sich aber auch schon im vorherein mit einigen praktischen und einfachen Maßnahmen gegen Zeckensticke (ja es sind Stiche und keine Bisse, wie oft falsch zu lesen ist) schützen:

Präventionsmaßnahmen gegen Zecken

– Auf ausgetretenen Wegen bleiben und Querfeldeinwege meiden!
– hohes Gras meiden!
– lange (helle) Hosen tragen und bestenfalls die Hosenbeine in die Socken stopfen
– Körper nach jeder Outdoor Wanderung sorgfältig absuchen

Ein weit verbreiteter Irrglaube ist auch weiterhin, dass sich Zecken von Bäumen fallen lassen. Dies ist falsch, denn Zecken leben im Unterholz und krabbeln auf Gräser von denen wir bzw. Tiere sie dann im Vorbeigehen abstreifen. Zecken sind auch in den Alpen verbreitet, so dass man sie auch auf Zustiegen zu einem Klettersteig und einer Kletterroute antreffen kann. Erst ab ca.1500m ist mit keinen Zecken mehr zu rechnen.

Was tun bei Zeckenstich ?

Im Falle eines Zeckenstiches ist vor allem eine schnelle Entfernung der Zecke wichtig. Hierfür sollte man auf seinen Wanderungen oder Bergtouren immer eine Zeckenzange (oder alternativ auch eine Pinzette) dabei haben. So eine Zeckenzange kann man für 2 Euro in jeder Apotheke kaufen. Am besten man kauft sich 2 – eine für zuhause und die andere die immer im Rucksack dabei ist!

Wichtig ist, dass die Zecke bestenfalls 24 Stunden nach dem Stich entfernt wird, da die Borrelien der Zecke erst nach etwa 24 Stunden aktiv in die Speicheldrüsen der Zecke wandern. Erst dann werden die Erreger normalerweise in die Stichwunde übertragen.

Tipps für eine erfolgreiche Zeckenentfernung

– eine Zeckenzange bereit halten
– Keine Desinfektion, kein Öl, keinen Klebstoff o.ä. vor der Entfernung auf die Zecke gebe
– Die Zecke möglichst hautnah greifen und auf jeden Fall ein Quetschen der Zecke und somit auch die Freigabe der Erreger vermeiden
– die Zecke dann hautnah, langsam und kontrolliert entfernen! (Sollte ein Teil der Zecke nicht mit entfernt werden, ist dies nicht schlimm. Meistens handelt es sich dabei nur um ein Stückchen des Zangenwerkzeuges welches ungefährlich ist)

Zecke - Bild: Walter Möhrle — Zecke – Bild: Walter Möhrle

Die Einstichstelle sollte nun die nächsten 14 Tage genau beobachtet werden (am besten mit einem Kugelschreiber den roten Kreis nachzeichnen). Eine mögliche Anschwellung (ca. 1 cm) analog zu einem Mückenstich ist ganz normal. Sollte eine mögliche Rötung an der Einstichstelle nicht zurückgehen oder sich ausbreiten (Wanderröte, kreisförmig) ist ein Arzt aufzusuchen, denn dies könnte ein deutliches Anzeichen für eine Borreliose Erkrankung sein.

In manchen Fällen kann die klassische Wanderröte auch unterbleiben, wobei man dann auf grippeähnliche Symptome achten sollte. Diese können dann auch in Folge des Zeckenstiches aufgetreten sein. In solch einem Fall ist auf jeden Fall ein Arzt aufzusuchen um eine mögliche Borreliose ausschließen zu können!

Hinweis! Sollten Sie sich nicht sicher sein, wie die Zecke richtig zu entfernen ist, scheuen Sie sich nicht davor einen Arzt (oder auch Apotheker) aufzusuchen!